Schau, schau – die Wachau
Das Los zur zweiten Runde des ÖFB Cups bescherte uns mit dem SC Krems einen alten Bekannten. 1988 schlugen uns die Niederösterreicher im Cupfinale mit 2:0 in Krems und erreichten am Tivoli ein 1:3 und holten durch die Auswärtstorregel den Pokal, ihren größten Triumpf. Nun, 27 Jahre später setzte der FC Wacker Innsbruck erneut zum Landeanflug in der Wachau an. Die Mission war klar – Revanche. Eine neuerliche Sensation blieb aus. Aber zum Triumphieren gab es in Krems nichts. Die Einheimischen konnten trotz ihrer 3:5-Niederlage den Platz erhobenen Hauptes verlassen. Zumindest lieferten sie den Schwarz-Grünen einen heroischen Kampf.
Donaudampfschiffsahrtsgeschellschaftskapitän
Baustellen, Stau, Grenzkontrollen, der ganz normale Wahnsinn und dieser wird uns wohl noch einige Zeit auf Auswärtsfahrten begleiten. Aber jammern wir nicht, denn schließlich haben wir das Privileg in einem sicheren und stabilen Land zu leben. So geht es vorbei am geschichtsträchtigen Stift Melk in die Wachau. Zweifellos eine der schönsten Landschaften im schönen friedlichen Österreich. Wunderschön die Uferstraße entlang der Donau mit malerischen Ortschaften, Burgen und Weinbergen. Auf der Donau selber herrschte reger Schiffsverkehr. Eine Idee für den nächsten Familienausflug. Die mediterrane Landschaft macht Lust auf ein Krügerl Roten oder einen Sturm.
Provinzgeflüster
Diese Cup-Begegnung wurde als Risikospiel eingestuft. Welches Risiko? Das einzige Risiko war, dass man sich beim Niederösterreichischen Landesligisten blamiert. Blamiert hätte sich auch bald ein übereifriger Beamter, als dieser Ex-Bundesligavizepräsdent Gerhard Stocker daran hindern wollte, zu den Sitzplätzen auf der anderen Tribüne zu wechseln. Aber das dürfte Gerhard gar nicht gemerkt haben. Aber was ist denn das, die Innsbrucker haben eine große Fahne mit. Das geht doch gar nicht. Ist doch nicht üblich, Fahnen in einem Fußballstadion… Der Hüter des Gesetzes musste her und stieß in das selbe Horn. Ehe die Szenekundigen Beamten für etwas Aufklärung sorgten. Na wenn diese das sagen, wird es schon passen. Alles in allem, war das Kremser Stadion wirklich alte Schule. Ein Stadion mit Flair. Zumindest hat es einen brauchbaren Auswärtssektor und das Stadion bietet sogar 10.000 Besuchern Platz – zumnidest im Amateurbereich. Die Verpflegung ist günstig und auch die Gastronomie passt. Seelig die ein solches Stadion haben. Hat ja nicht jeder in Österreich. Außerdem ist das Sepp Doll Stadion seit 1923 (!) Heimat des Kremser SC und somit eine der ältesten noch in Betrieb befindenden Spielstätten Österreichs. Einziges Manko: der Platzwart sollte weniger Krügerln trinken, denn das sieht man an den gezogenen Linien. Da sind ganz schön viele Wellen drinn. Aber wenn man es ihm gleich tut, werden die Linien wieder gerade – oder so.
Klare Steigerung
Gute Gäste bringen Geschenke mit und manchmal auch die Schiedsrichter. Zwei Elfer im Spiel, welche wohl beide nicht zu pfeifen gewesen wären. Weder hüben noch drüben. Und trotz zwischenzeitlicher Führung entschlossen wir uns noch eine weitere halbe Stunde in der schönen Wachau zu bleiben. Die ist einfach zu schön um früh nach Hause zu fahren.
Gute Gastgeber verteilen auch Geschenke. So gingen wir fast glücklich in der Verlängerung mit 2:4 in Führung und noch dabei waren die Niederösterreicher zu diesem Zeitpunkt um einen „Sensenmann“ weniger. Alles klar in der Wachau also. Mitnichten, gute Gäste passen sich den Gastgebern an und schickten einen Hitzkopf der Ihren in die Katakomben des Stadions. Krems gelang durch ein Zaubertor der Anschluss, mehr aber nicht mehr. Denn Rosenbichler machte kurz vor Schluss wirklich alles klar. Man merkte dem SC Krems die Erfahrung von zahlreichen Ex-Profis deutlich an. Aber all jene, die jetzt schon zu Murren beginnen, sei ins Stammbuch geschrieben, anderen Vereinen ging es auch nicht besser. Es war eine klare Steigerung gegenüber der ersten Runde gegen Blau-Weiss Linz, wo wir erst im Elferkrimi weiter kamen. Doch genau von solchen Spielen lebt der Cup. Nächste Runde werden wir es in der regulären Spielzeit schaffen und bis zum Finale machen wir alles in der ersten Halbzeit klar. Na was… träumen wird man wohl dürfen ;-)!
Einen Wunsch an die Losfee – die WSG Wattens. Der Gag wäre aber: Austria Salzburg auswärts!