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Kärnten und der „Wouhnsinn“

Viele Wege führen nicht nur nach Rom, sondern auch nach Klagenfurt. Dorthin verschlug uns die 17. Runde der Sky Go Ersten Liga. Einer davon führte über den Pass Thurn zur Felbertauernstraße nach Osttirol. Aufgrund der weiten Anreise und des frühen Spieltermins wurden sogar Mitfahrer von deren Arbeitsstelle abgeholt.
Dann ging es vorbei an Kitzbühel hinauf zum Pass. Bergauf und wieder bergab. Die 1273 Meter Seehöhe war nicht der höchste Gipfel auf unserer Fahrt. Eine Reise durch eine herrliche Bergwelt. Die Einsamkeit der Berge konnte man hinauf zum Felbertauern (2481 Meter) bewundern. Einfach bewundernswert, wie sich die moderne Straße durch die karge Gebirgslandschaft schlängelt. Freilich hatten im schwarz-grünen Gefährt nur wenige Zeit die Schönheit der Natur zu genießen. Für die Insassen ist wichtiger gewesen, dass die Ihren einen anderen Gipfel verteidigen werden. Und unsere Burschen blieben dann auch standhaft und abgestürzt ist lediglich der ein oder andere im Bus.

 

Ein schmaler Grad

Bewegten sich die Fans des FC Wacker Innsbruck bergauf und dann wieder bergab um wieder von unten nach oben zu tuckern, spielt unsere Mannschaft eher auf einem Joch. Lediglich leichte Erhebungen und Senkungen sind am Grad zu überwinden. Doch man bleibt oben. Zwar könnte der Grad noch ein schmaler werden, aber wenn Wacker weiter so in der Spur bleibt, wird es für die Konkurrenz schwer werden den Schwarz-Grünen auf den Gipfel zu folgen und mitunter sogar Schwindelgefühle erzeugen. Die zweite Halbzeit in Klagenfurt war eine reife Leistung des FCW. Sehr Kompakt, die Räume eng machen und vorne sehr gefährlich sowie variantenreich. Einziges Manko: Vor dem Gipfel klettert so mancher nicht weiter und Angriffe versanden im Nirgendwo.

Der Kärntner Wahnsinn

Kärnten hat nicht nur die Hypo Alpe Adria mit verschuldet, mit ihren EM Stadion sind die um eine weitere Posse reicher. Einst versprach man den Anrainern das 92 Millionen Projekt nach der Europameisterschaft zurück zu bauen. Was nicht gemacht wurde. Eine UVP Überprüfung für den Oberrang wurde nie gemacht und so wurde in einem Feststellungsverfahren durch den Verwaltungsgerichtshof eben dieser gesperrt. Dem aber noch nicht genug, so kam man nach drei EM Spielen, einigen Ländermatches, zwei ausverkauften Eishockeyderbys und ÖFB Cup Finali drauf, dass ein Rettungsweg nicht vorhanden sei. Nur eine Tribüne bleibt offen.  Die Schildbürger lassen grüßen! Mittlerweile wurde der Gästesektor wieder aufgesperrt. Streng abgeschottet, wie einst Alcatraz.
Die Steuermillionen hätte man gut und gerne auch im Wörthersee versenken können. Da hätten wenigstens die Fische was davon gehabt. Weil dazu noch Geld investiert werden musste, um das EM – Stadion „haltbar“ zu machen.
Aber dem Vernehmen nach könnte ja bald ein weiterer „Geldregen“ folgen. Die Verhandlungen dass der SV Austria Salzburg seine Risikospiele am Wörthersee abhält, sollen schon weit gediehen sein. Ob aus dem erhofften Geldregen nicht doch ein Nebel des Grauens wird?

Nicht ligatauglich

Auch für auswärtige Fans ist die Bewirtung des SK Austria Klagenfurt im Stadion nicht ligatauglich. Zuerst waren noch die Kassen bis kurz vor Spielbeginn geschlossen und dann gab es im Sektor keinerlei (!) Speisen. Alles nicht ligatauglich und eine Frechheit!
Im Stadion verirrten sich keine 1000 Leute. Darunter 66 (hungrige) Schwarz-Grüne im Nordsektor. Das leere Stadion erzeugt ein Echo wie im Hochgebirge. Aus den 66 Fans wurden akustisch zehnmal so viele. Zu sehen waren die auch des Öfteren. Pyrotechnik ist kein Verbrechen!
Von den rund 100 Violetten (Klagenfurtern) auf der gegenüberliegen Seite auf der Haupttribüne ist in der zweiten Halbzeit nichts mehr zu hören gewesen. Schade um den Verein, der schon Anfang der Achtziger Jahre Wackers größter Konkurrent um den Aufstieg gewesen ist. Der 1920 gegründete Verein wurde 2007 wiederbelebt. Griff aber erst 2010 als Spielgemeinschaft mit SC St. Stefan im Lavantal ins Spielgeschehen ein. Das Fanpotential der Klagenfurter Austria ist leider mehr als überschaubar.

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Autor: Rudolf Tilg

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