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Auswärts mit den Damen

Okay, zugegeben, „Auswärts mit den Damen“ klingt jetzt nach einer Auswärtsfahrt in das hinterste Burgenland mit mindestens zehnstündiger Anreise, inklusive Stau auf der Autobahn und diverser anderer Aufregungen. Doch, in Wahrheit war es „nur“ ein Ausflug nach Haiming zur ersten Cuprunde.


Auf dem Weg

Um 15 Uhr Nachmittag war am Sonntag Treffpunkt für die auserwählten Spielerinnen und die zeigten sich gleich einmal sehr Auftrittsstark. Nach der Auktion der Dressen von Daniela Iraschko-Stolz und der Spende der FCW-Fanclubs konnte man sich einheitlich präsentieren und dies machte einen sehr starken Eindruck. Jedenfalls ging es im Bus nach Haiming und da wurde so manch „alltägliches“ besprochen. Während die eine Spielerin sichtlich stolz die Vorzüge des neuen Fußballschuhs gegenüber des alten erklärte, wurden zwischen den anderen Spielerinnen die neuesten Videos ausgetauscht. Angekommen wurde zuerst einmal alles ausgeladen und die Kabine bezogen. Währenddessen setzte sich das neue Trainerduo gemeinsam mit dem sportlichen Leiter zuerst einmal in die Kantine des Sportplatzes in Haiming, um das letzte Mal kurz abzuschalten. Gespräch war natürlich auch für kurze Zeit die Entwicklung der Herren-Kampfmannschaft und die Veränderung vieler unserer Kaderspieler im Vergleich zu letzter Saison.

In Haiming

Da der Tag nicht allzu kalt war, zog man die frische Luft der Kantine vor und wurde der Sportplatz genauer inspiziert. Dabei konnte der Gastgeber aus Haiming auf zwei gut gepflegte Rasenplätze zurückgreifen. Während die Gastgeber auf dem Hauptplatz sich auf das Spiel vorbereiteten, konnte sich die Spielerinnen des FC Wacker Innsbruck auf dem Nebenplatz die Aufwärmübungen absolvieren. Die langsam eintreffenden Zuschauer konnten sich derweil auf einer ziemlich netten Tribüne niederlassen, auf der man recht schnell die überdachte Kantine mit einigen Sitzgelegenheiten erreichte. Für die erste Cuprunde und den doch ausbaufähigen Spielbeginn um 17 Uhr kamen dann doch ziemlich viele Zuschauer, die dann ein ganz gutes Spiel der Wacker-Damen sahen. Die Motivation der Zuschauer war dann durchaus unterschiedlicher Natur und ziemlich vergleichbar mit den anderen Zuschauern in den Stadien dieser Welt. Manch einer ging einfach auf gut Glück auf den Sportplatz, der andere nutzte die Möglichkeit wieder bei den ehemaligen Kolleginnen vorbeizuschauen. Der Rest der Besucher waren dann Angehörige/Bekannte der Spielerinnen des Heimteames.
Während des Spiels war das Trainerduo ziemlich zurückhaltend, das erklärte sich aus vielen Faktoren. Einerseits, dass die Trainer die Verbesserungspunkte genauer kennenlernen wollten. Ein Training ist dann doch eine andere Situation als ein Spiel. Anderseits, dass das Spiel auf einer schiefen Ebene lief und bis auf die Entscheidungen der Auswechslungen keine großen Eingriffe notwendig waren.
Dennoch sahen das Trainerduo und der sportliche Leiter Verbesserungspunkte, die aber auch von einigen Spielerinnen angemerkt wurden.

Der Unterschied wird deutlich

Dass sich der Frauenfußball noch immer mehr im Amateurbereich wiederfindet, als im Profi-Bereich zeigte sich dann, als es nach einem kleinen Zusammensitzen nach Hause ging. Die meisten Kisten wurden selbst geschleppt und in der Wiesengasse angelangt, ging es für einige Spielerinnen noch weiter die Dressen zu waschen. Eine Erledigung, die im höheren Bereich von Leuten abgenommen wird. Doch auch der Zeitaufwand ist ein ziemlich großer. Während der Autor dieser Zeilen nur fünf Stunden aufgewendet hat, musste manch eine Spielerin noch drei Stunden mit dem Zug heimfahren.

Im Rückblick war es ein interessanter Einblick in den Spielalltag und er zeigte, dass selbst viele Kilometer in einer Saison, wenig Aufmerksamkeit seitens der Öffentlichkeit und wenig bis gar kein finanzieller Anreiz, es doch Frauen gibt, die trotz all dieser Umstände bereit sind, das Trikot des FC Wacker Innsbruck zu tragen und für Siege kämpfen.

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Autor: admin

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