Die längsten 90 Minuten
Endlich wieder Fußball, endlich rollt der Ball wieder. Auch bei uns am Tivoli. Nach dem hart erkämpften 1:0-Sieg beim FAC durften wir Fans gespannt sein, auf den ersten wirklichen „Elchtest“ der Frühjahrsaison. Licht und Schatten gab es in Wien Floridsdorf. Heiß ist aber die Stimmung im Sektor der Innsbrucker gewesen. Und nun kam mit LASK Linz der absolute Meisterschaftsfavorit. Das Motto unserer Fans lautete deswegen „Mit Vollgas in das Frühjahr rein – dann wird der Aufstieg unser sein“
Linzer Hohlköpfe zum Quadrat
Die Linzer Anhänger riefen im Vorfeld dieser Schlagerpartie zur schwarz-weißen Zugfahrt nach Innsbruck auf. Sogar unser Goldenes Dachl sollte da „beschossen“ werden. Dieses hat schon ganz anderes erlebt, als Linzer Sprücheklopfer. Beschossen haben die Schwarz-Weißen dann auch was. Nämlich den eigenen Tormann. Aber alles der Reihe nach.
Das Spiel begann für uns nicht mit „Vollgas“, sondern mit angezogener Handbremse. Die Partie lief gut für den Linzer ASK. Gedankenschneller und spritziger schienen die uns überrennen zu wollen. Bis zur 10 Minute. Bis zu der blieben die Linzer Fans unter der Tribüne. Dann ein lauter Böller und der „Sturm“ in den Sektor. Eigentlich kein schlechter Auftritt der Linzer. Doch wenn man derart um Aufmerksamkeit buhlt, dass man den „eigenen“ Torwart trotz dessen Aufforderung Ruhe zu bewahren, mehrmals mit Bengalos bewirft, darf man getrost nach deren geistigen Zustand fragen.
Zwangspause
Der Schiedsrichter sah keine andere Möglichkeit das Spiel zu unterbrechen. Ganze 12 Minuten dauerte diese Unterbrechung. So dauerte die erste Halbzeit inklusive Nachspielzeit 58 (!) Minuten. In denen schoss uns, ja wer denn sonst, Thomas Pichlmann in Front. Der hat kurz nach unserem 1:0 sogar das 2:0 am Fuß. Das hat dem Spielverlauf aber überhaupt nicht widergespiegelt. Die Schwarz-Grünen betrieben an diesem „stürmischen“ Freitagabend einen hohen Aufwand bei der Defensivarbeit.
Ist Pyrotechnik ein Verbrechen ?
Zweite Halbzeit gab es unsererseits eine Bengalenschow. Diese war allerdings bei den Behörden angemeldet. Für legales abbrennen kämpfen Fußballfans schon seit langer Zeit. Genehmigungen sind selten. Pyrotechnik gehört aber zur Fankultur dazu, wie die Kerzen zur Kirche. Nur durch Aktionen, wie jene der Linzer Anhänger schaufelt man sich selber das Grab für die „stimmungsvollen“ Fackeln. Dass dies kein Einzelfall darstellt, wird Woche für Woche bewiesen. Ein ganz schlimmes Beispiel bekamen Millionen Fernsehzuseher in Deutschland aus Hannover zu sehen. Wolfsbruger Fans beschossen mit Leuchtraketen gezielt die Ersatzbank der Hannoveraner. So wird Pyrotechnik zum Verbrechen.
Schade eigentlich. Es könnte so schön sein. Bengalos sind Zeichen der Leidenschaft, der Freude und dient zur Motivation. In Innsbruck gab es damit nie das geringste Problem!
Das Glück ist ein Vogerl
Zurück zum Schlager unseres FCW gegen den LASK. In der zweiten Halbzeit passierte lange nichts. Gegen Ende des Spiels wurden die Linzer wieder stärker. Den unseren ging die Luft aus. Als sechs Minuten Nachspielzeit angezeigt wurden, bekamen die LASKler die zweite Luft und die Schwarz-Grünen schnappten nach selbiger. Ein kollektives Blackout unserer Hintermannschaft ermöglichte den Linzern doch noch den verdienten Ausgleich. Plötzlich ist es mucksmäuschenstill im Tivoli gewesen. Ein Schock. Aber weniger der Ausgleich, als die Art und Weise wie Wacker gegen den Linzer Titelanwärter aufgetreten ist sorgt für Bedenken. Schlussendlich muss man mit dem Punkt zufrieden sein. Auch wenn er in der Nachspielzeit gefallen ist.
Spannendes Titelrennen
Vergangene Woche versuchte der Linzer Trainer sich schon verzweifelt in Ausreden üben. Schob den Innsbruckern gar die Favoritenrolle zu und ortete beim FC Wacker Innsbruck mehr Kohle als bei Linz. Gehts noch?
Wer in der Lage ist, trotz einiger Ausfälle in den Schlussminuten einen Kerhe, Fabiano und Hinum zu bringen, ist ganz klar in der Favoritenrolle und das trotz fünf Punkten Rückstand. Die Linzer spielen eigentlich am besten der Titelanwärter. Nur verwerten die ihre Möglichkeiten nicht. Der zweite Kandidat, St. Pölten rennt mit uns im Gleichschritt. Die haben jetzt (wie wir im Herbst) in Lustenau verloren und nun kommt es zum direkten Duell am Freitag um 20.30 Uhr in der St. Pöltner Arena. Spannung ist garantiert und Unterstützung gefragt. Also auf nach St. Pölten um den FC Wacker Innsbruck zu unterstützen!