Atemlos durch Erpfendorf
Keine Angst, wir bringen hier kein Video von Helene Fischer. Und Nacht war es auf der Hinfahrt zum Auswärtsspiel gegen St. Pölten auch nicht. Eher waren einige schon zu Beginn dieser Reise „atemlos“. Mehr als die Hälfte der „Autobesetzung“ grippegeschwächt. Das kann aber einen Wackerianer nicht erschüttern und so ging es dank der Grenzkontrollen wieder einmal durchs tiefste Tiroler Unterland über Lofer dem Ziel entgegen. Während auf der Autobahn etwa eine Stunde Wartezeit gewesen wäre, ging es auf der „B178“ trotz viel Verkehr reibungslos dahin. Vorbei an Scheffau, am Stanglwirt weiter nach St. Johann. Beim Ortsschild „Erpfendorf“ kam bei unseren Mannen aus dem „Tal der Krapfen“ für kurze Zeit Verwunderung auf. Sind wir noch in Tirol? Das macht einem „atemlos“
Guter Laune tuckerte man Richtung Osten und je näher man dem Ziel kam, desto schlechter wurde das Wetter. In St. Pölten angekommen, weinte der Himmel dann fürchterlich. Ahnte der was auf uns zukommt?
Großer Andrang
Die Parkplätze rund um die „NV Arena“ zu St. Pölten sind voll gewesen. An den Eingängen lange Warteschlangen. Dieses Duell der Tabellennachbarn elektrisierte die Niederösterreicher anscheinend. Überschaubar hingegen der Auswärtssektor. Etwa 150 Schwarz-Grüne fanden sich in der Niederösterreichischen Landeshauptstadt ein. Man kann nicht sagen, dass die 4 800 (!) Zuschauer die Blau-Gelben Wölfe nach vorne gepeitscht hätten. Man hörte schließlich nichts von ihnen.
Es sah so aus, als würde Wacker gut ins Spiel finden. Aber irgendwie riss wieder mal der Faden. Wie so oft in den letzten Runden. Auch schon weit in den Herbst hinein war es nicht anders. Sucht man nach den Gründen, könnte man sich in Ausreden flüchten. Angeschlagene und verletzt gewesene Spieler sind nicht wieder in Form gekommen. Die „Bürde“ der Tabellenführung hat die Innsbrucker eher gehemmt, als beflügelt. Das erklärt aber nicht die Zweikampfschwäche und das man nach vorne ideen- und vollkommen harmlos war.
Ruhig Blut
Zugegeben, so ein Kontertor kann immer passieren. Aber der FC Wacker Innsbruck konnte nur einmal(!) im ganzen Spiel gefährlich werden. Diese Chance hätte Christoph Freitag im Herbst allerdings mit verbunden Augen im Kasten verwertet. Diesmal nicht und so half auch die Drangperiode in der Schlussphase nichts. Diese hatte es allerdings in sich. Aber da ein Fehlpass und dort ein Bein eines St. Pöltners dazwischen. Schreie, Wutausbrüche im Sektor der Innsbrucker. Es half alles nichts. Längst sind die 150 Schwarz-Grünen lauter, als die restlichen Zuschauer im Stadion gewesen. Aber was nützt es. Wenn man nicht vor das Tor kommt, kann man nicht punkten. Nach Schlusspfiff wurde unsere Mannschaft für ihren Einsatz mit Applaus verabschiedet. Der (faire) Stadionsprecher bedankte sich bei uns Gästefans für den guten Support. Aber die Enttäuschung stand Spielern wie Fans ins Gesicht geschrieben. Es will nicht mehr richtig laufen. Und einfacher wird es nicht werden. Die Mittelständler der Liga können befreit aufspielen. Gegen die Konkurrenten gewinnt man nicht. Aber aufgegeben wird die Post!
So eine Seefahrt, die ist lustig
Unerwarteten Besuch hatte dieses Spiel auch. Eine Gruppe „Grün-Weißer“ aus Wien Hütteldorf statte der NV Arena einen Besuch ab. Warum weiß der Teufel. Aber das zeigt, wie klug es von den Verantwortlichen sein mag, ein Westderby mitten in Wien abzuhalten, wenn die schon in Niederösterreich „neugierig“ sind.
Bei strömenden Regen ging es dann wieder die 450 km zurück. Man kam sich fast vor wie auf einem Schiff. Die Niederlage ist zwar schmerzlich, aber Grund zum „Trübsal“ blasen gibt es keinen. Zumal wir ja auch, dank der Smartphone Erfindung einen DJ im Auto mit hatten. Man muss sich ja irgendwie die Zeit vertreiben. Alles in allen war zwar das Ergebnis enttäuschend, aber die Fahrt war eine der Feineren. Nun folgen zwei Heimspiele. Ob wir die englische Woche gut überstehen, hängt davon ab, ob unsere Spieler am Tivoli endlich die Kurve kriegen.