Nindler diskreditiert den FCW munter weiter
Die letzten Tage war wieder einmal richtig Trubel auf den ersten Seiten des so genannten Medienpartners des FC Wacker Innsbruck. Die Subventionen für den FC Wacker Innsbruck sind wieder einmal, alljährlich im Zeitraum der Lizenzabgabe und des Erhaltes, ein aktuelles Thema in der Zeitung. Heuer widmet sich Peter Nindler mit ganz besonderer Zuneigung dieses Themas.
Die Subventionen im Fokus?
Nicht nur, dass es nun scheinbar ein Skandal ist, dass der FC Wacker Innsbruck für die Talenteförderung eine Starthilfe bekommt, so sind nun auch die Förderungen für Frauenfußball (in Zeiten der oftmals propagierten Gleichstellung ganz böse!) und für den Nachwuchsfußball unter der Lupe. Dabei wird dann auch noch mokiert, dass mit diesen Subventionen Kosten getragen werden, die andere Vereine mit der Kantine zahlen würden. Dies ist ein Punkt, den ich hier genauer ansprechen möchte.
Wie ist das denn mit der Kantine eigentlich?
Diese Frage wird natürlich in Nindlers Artikel nicht gestellt und daher übernehme ich gerne die Arbeit der TT und werde nun ein bisschen plaudern, wieso der FC Wacker Innsbruck die Kosten nicht aus der Kantine bestreiten kann:
Erster Faktor ist, dass der FC Wacker Innsbruck keine Kantine hat. Dies ist darauf zurückzuführen, dass das Stadion der Stadt Innsbruck gehört und von der Olympiaworld betrieben wird. Sprich, der FC Wacker Innsbruck kann ohne Erlaubnis der Stadtpolitik auf dem Areal des Stadions keine Kantine errichten, geschweige denn betreiben.
Zweiter Faktor ist, dass der FC Wacker Innsbruck deshalb nicht die Kosten über eine Kantine oder dergleichen bestreiten kann, weil das Stadioncatering von der Olympiaworld betrieben wird. Über die Qualität des Stadioncaterings wollen wir hier nicht viele Worte verlieren, denn auch dies schreit zum Himmel. Die Fanszene des FC Wacker Innsbruck hat einmal „Kalte Würstel und warmes Bier – das Catering gehört weg von hier“ plakatiert. In den letzten drei Jahren hat sich in diesem Bereich nichts geändert.
Dritter Faktor ist, dass selbst bei den Regionalliga West Spielen die Olympiaworld den auf dem W1 aufgestellten Kiosk betreibt. Da kann es dann schon einmal passieren, dass an einem Ostermontag der Kiosk geschlossen bleibt – Obwohl ein Spiel stattfindet…
Vierter Faktor ist, dass der Olympiaworld schon seit längerem das Wackerzelt ein Dorn im Auge war. Ist natürlich auch bei der Qualität des Stadioncaterings klar. Wenn ich im Wackerzelt eine heiße Bratwurst und ein kaltes Bier bekomme, werde ich nicht im Stadion eine kalte Wurst und ein warmes Bier konsumieren. Daher hat man wohl die Umbauarbeiten am Eisring dafür genützt, um das Wackerzelt Geschichte sein zu lassen. Dass der Stadionbetreiber, die Olympiaworld, nach langen und zähen Verhandlungen einen Wackerkiosk erlaubt hat, ist zumindest ein leuchtender Stern am Himmel. Dass der Komfort natürlich sinkt und dadurch auch die Verweildauer der Besucher ist aber auch klar.
Interessant wäre, welche Lösungsvorschläge Nindler hätte, denn er möchte ja, dass der FC Wacker Innsbruck wie jeder andere Sportverein seine Kosten via Katnine deckt. Dass jener die Auffoderung der Bürgermeisterin vor einigen Jahren übernimmt, ist höchst interessant. Besonders interessant, dass die Bürgermeisterin, die anno dazumal den FC Wacker Innsbruck – angesprochen auf die Subventionen – aufgefordert hat, Kuchen zu verkaufen. Leider blieb es bei der Aufforderung, denn ohne politische Unterstützung darf der FCW nicht mal Kuchen auf dem Tivoli-Areal verkaufen. Das ist etwas, das beispielsweise der SV Sistrans – wenige Gehminuten von Nindlers Wohnadresse entfernt – jederzeit machen kann.
Anmerkung
Eine noch viel interessantere Frage, die sich Nindler stellen könnte – da er doch so gegen die Subventionierung des FC Wacker Innsbruck ist müsste sein, „wieso darf der FC Wacker Innsbruck nicht autonomer agieren?“ Insbesondere stellt sich die Frage: „Wieso darf der FC Wacker Innsbruck nicht das Catering übernehmen und daraus zusätzliche Einnahmen lukrieren?“ oder „Wieso darf der FC Wacker Innsbruck nicht den Kiosk bei den Regionalliga West Spielen betreiben?“ Dass diese Fragen natürlich nicht gestellt werden, ist mir durchaus klar. Würde es doch bedeuten, dass man sich ernsthaft mit den aktuellen Rahmenbedingungen beschäftigen und bei Politikern kritisch nachfragen müsste. Eine Sache, die in Tirol nicht gerne gesehen wird. Und, man müsste erkennen, dass der FC Wacker Innsbruck doch nicht so unfähig ist, wie gerne dargestellt und nur deshalb auf eine Kantine verzichtet, weil es „eh den Steuerzahler gibt“.
Dass die Vereine die Schiedsrichterkosten über die Kantine bestreiten, ist auch nicht bei jedem Verein der Fall. Die meisten Kantinen werden von den Vereinen verpachtet und daher wird der Eintritt zur Begleichung der Schiedsricherkosten und anderer Kosten verwendet. Noch eins, lieber Peter Nindler, im Landestheater werden sogar die Vollprofis mit den Steuergeldern bezahlt. Aber pssst, ja nicht weitersagen…