Skip to main content

Vom Titelaspirant zur Schießbude

Ich hätte heute gerne etwas positives geschrieben. Etwa so: Auswärts wurden wir Wacker-Fans in dieser Saison regelrecht verwöhnt. Der Lohn dafür ist ein neuer Klubrekord durch erfolgreiche Auswärtsspiele. Statt dessen muss ich über ein Spiel berichten, das man schnell vergessen sollte. Zwar fiel das Ergebnis in Klagenfurt eindeutig zu hoch aus, aber es war wieder einmal die Art und Weise, wie diese eindeutige Niederlage zustande kam – schlicht indiskutabel. Bei zehn Gegentoren in den letzten drei Spielen sollte sich auch jeder Spieler selbst hinterfragen, ob er für seinen Arbeitgeber, sein Team und sein Publikum wirklich alles gibt! Das Gebotene ist zum Großteil wirklich herbe Kost. Das ist schwer zu verdauen und wahrlich keine Werbung für die kommende Saison um den Aboverkauf anzukurbeln. Darum besser gleich den Mantel des Schweigens darüber stülpen und berichten, was im wackeren Sektor so los gewesen ist und die Saison etwas Revue passieren lassen.

 

Alternativen suchen

So leer war der schwarz-grüne Auswärtssektor überhaupt noch nie. Genau genommen befanden sich darin lange Zeit nur zwei (!) Leute. Ein Geschwisterpaar aus Schwaz hielt unsere Farben hoch. Da gegenüber auf der Haupttribüne auch nur eine Handvoll Fans der Klagenfurter anwesend waren, konnte man schon wieder von einem „Geisterspiel“ sprechen. Wahrlich gespenstisch so eine Stimmung. Wären nicht die Schreie der Spieler und Trainer gewesen, man hätte geglaubt, man befindet sich auf einem Friedhof. Die Fans der Klagenfurter Austria unterstrichen das auch optisch. Die zündeten schon mal eine Reihe Grabkerzen für ihren Verein an. Da glauben anscheinend nur mehr einzelne an die Spiellizenz für die folgende Saison. Kommt man in ein riesiges Stadion und sieht dann die leeren Ränge, stellt sich einem die Sinnfrage.
Zumindest in der zweiten Halbzeit sind es dann zwanzig mehr geworden. Die Unseren kamen wieder einmal viel zu spät. Omen ist das diesmal kein gutes gewesen. Die sahen dann nichts aufmunterndes. Ihre Mannschaft lag gleich mal mit 1:3 zurück. Da die Herren am Feld die Fans nicht mehr zu unterhalten vermögen, müssen die das selbst in die Hand nehmen und feierten ihre ganz eigene Party. Zuletzt war man nicht nur wegen des erschreckenden Endergebnisses „atemlos“.

Vorbei

Nun ist diese Saison fast vorbei. Ein Spiel noch (Mittwoch 19.30 Uhr gegen Wr. Neustadt am Tivoli), dann ist es gelaufen. Ursprüngliches Ziel dieser Saison ist es gewesen, sich an Platz drei anzunähern. So gesehen hat man sein Ziel erreicht. Doch Ziele revidieren sich des öfteren während einer Saison. Mit einem Erfolgserlebnis im Rücken, dem 3:0 im Entscheidungsspiel gegen den SV Horn im letzten Spiel, startete man sensationell in die neue Meisterschaft. Die Innsbrucker nahmen diesen Schwung mit. Besonders auswärts konnte man überzeugen. So wurde unter anderen auch der neue Meister St. Pölten in deren Stadion paniert. Einen höheren Punktepolster vergeigten die Schwarz-Grünen in den letzten Heimspielen der Herbstsaison. Nicht nur das, man verspielte seinen Punktepolster für das Frühjahr.

Das begann dann mit einen Auswärtssieg in Floridsdorf sehr gut, aber dann kam der Knackpunkt. Der 1:1 Ausgleich des LASK in der 92. Minute  am Tivoli. Daraufhin ging auch die Partie bei St. Pölten verloren. Der Zug schien bereits abgefahren. Besonders als man das Westderby in Wien überraschend verloren hatte. Aber die Chance wäre immer noch da gewesen. Nur konnte der FC Wacker Innsbruck mit der Konkurrenz nicht mehr Schritt halten. Am Ende beträgt der Rückstand der Innsbrucker stolze 18 (!) Punkte. Noch ist eine Runde zu spielen und als Urlaub sollte das nicht angesehen werden. Es geht immerhin noch um den dritten Platz. Und außerdem spielt man auch für sein Publikum!

Avatar photo

Autor: Rudolf Tilg

Dieser Text stellt geistiges Eigentum des tivoli12 magazins dar und ist somit urheberrechtlich geschützt. Um den Text, oder Teile davon nutzen zu können, setzen Sie sich bitte mit dem tivoli12 magazin in Verbindung.
Skip to content