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Wo bleiben die Tiroler Spieler? – Da sind sie!

In den letzten Tagen wurden einige neue Spieler begrüßt und die Medien hierzulande haben wieder ein Thema gefunden, das scheinbar so wichtig erscheint, wie lange Zeit nicht mehr: Wo bleiben die Tiroler Spieler?
Da die etablierten Medien einzig und allein gerne sumsen, dabei aber keine Hintergrundberichte zu dieser Thematik liefern, hat das tivoli12 magazin diese Aufgabe übernommen.

 

Wer bildet eigentlich die Spieler aus?

Immer wieder hört man, dass der FC Wacker Innsbruck es nicht schaffe, junge Spieler gut genug für die Profi-Mannschaft auszubilden. Das stimmt so aber nicht. Denn der FC Wacker Innsbruck hat eine sehr gut funktionierende Ausbildung, die es in den letzten drei Saisonen geschafft hat, dass an die 13 Spieler aus dem eigenen Nachwuchs (U18 und U16) in die zweite Herrenmannschaft hochgezogen werden konnten, die in der Regionalliga West spielt. Die Akademie gehört bekanntlich dem Tiroler Fußballverband, der dort für die Ausbildung der jungen Spieler verantwortlich ist. Um die Arbeit und somit die jungen Spieler noch besser und schneller für den Profi-Bereich fit zu machen, hat der FC Wacker Innsbruck mittlerweile das Programm „Profiles“ iniitiert. Nebenbei wirkt seit kurzem Andreas Schrott nicht nur beim „Profiles“ Programm mit, das sich um die besten Nachwuchsspieler in Tirol dreht, sondern wird auch intern beim FC Wacker Innsbruck mit den besten Spielern verstärkt im individuellen Bereich trainieren.

Der nächste Schritt ist, hat man den Sprung von der Akademie oder der Nachwuchsauswahl geschafft, die zweite Herrenmannschaft des FC Wacker Innsbruck, in der die Spieler noch mehr auf den Profi-Bereich vorbereitet werden. Unter der Anleitung von Thomas Grumser werden die Spieler geschult die Spielweise des FC Wacker Innsbruck zu verstehen und umzusetzen. Hier hat Trainer Thomas Grumser de facto drei verschiedene „Spielerkategorien“ zu trainieren. Die erste Spielerkategorie besteht aus den frisch nachgerückten jungen Spielern aus der Akademie und der FCW-Nachwuchsabteilung, deren erster Entwicklungsschritt es ist sich an das intensivere Training und Spiel im Erwachsenenfußball anzupassen. Die zweite Spielerkategorie besteht aus Spielern, die schon eine Saison bei der zweiten Herrenmannschaft absolviert haben und den Verein überzeugen müssen, dass sie für den Profi-Bereich geeignet sind. Die dritte Kategorie besteht aus so genannten „Pendlern“. Dies sind Spieler, die bereits Profi-Verträge besitzen und somit ihre Qualifikation schon unter Beweis gestellt haben. Diese Spieler sind sowohl bei den Trainings der zweiten Mannschaft als auch der Profi-Mannschaft dabei. Entweder sitzen diese Spieler dann, bei ausreichend guten Leistungen auf der Ersatzbank der Profi-Mannschaft und warten auf ihren Einsatz und/oder spielen am Wochenende in der zweiten Mannschaft.

Der Profi-Bereich

Im Profi-Bereich ist bekanntlich die Luft etwas dünner, dennoch haben es in den letzten Jahren überraschend viele Spieler geschafft die Verantwortlichen von ihrer Tauglichkeit zu überzeugen. Vor allem in letzter Zeit ist Rami Tekir zu nennen, der es in zwei Saisonen beim FC Wacker Innsbruck von der Regionalliga West in die Erste Liga geschafft hat. Aber auch andere Spieler wie Alexander Gründler, Armin Hamzic, Michael Augustin, Dominik Popp, Kevin Nitzlnader, Julian Weiskopf und Simon Pirkl darf man in dieser Aufzählung nicht vergessen. Den nächsten Schritt in der kommenden Saison sollen Florian Rieder, Lukas Hupfauf, Misel Kalinovic und Sabahudin Kolakovic schaffen.

Wieso kommen „so wenige“ Tiroler nach?

Nun, diese Frage lässt sich leicht beantworten: weil in den letzten Jahren seitens verschiedener Instituionen keine Bereitschaft da war, enger mit dem FC Wacker Innsbruck zusammen zu arbeiten und die jungen Spieler gut auszubilden und somit viele Möglichkeiten zu bieten, durch eigene Spieler den Kader aufzufüllen. Auch ist es logisch, dass nicht aus allen Spielern auch Profis gemacht werden können und daher auch in Zukunft es wichtig ist, Positionen mit Spielern von außen zu besetzen. Aber kommen wirklich so wenige nach? Erst der Vergleich macht sicher: Internationaler Standard ist, dass lediglich ein Prozent eines Spielerjahrgangs auch Profi beim eigenen Verein wird.

Im Endeffekt muss man also sagen, dass es den beiden Zeitungen in Tirol gar nicht so wirklich um die „jungen Tiroler“ im Kader geht, sondern halt darum, dass man neuerdings wieder ein Thema gefunden hat, das für pseudo-kritischen Journalismus stehen soll. Denn die Anzahl der Tiroler im Kader des FC Wacker Innsbruck hat sich im Gegensatz zu vorigem Jahr nämlich gar nicht geändert. Der Aufschrei ist also umsonst, meine lieben Herren von TT und Krone.

Falls die Redakteure der TT und Krone nicht selbst nachschauen wollen, wer aller aus Tirol kommt und im (erweiterten) Profi-Kader des FC Wacker Innsbruck steht, hier die Liste:

Saison 2015/16: Grünwald, Weiskopf, Hölzl, Siller, Kolakovic, Lercher, Hupfauf, Hauser, Jamnig, Gründler, Pirkl, Hamzic, Augustin, Tekir, Popp, Nitzlnader, Hesina

Saison 2016/17: Grünwald, Weiskopf, Hölzl, Siller, Kolakovic, Lercher, Hupfauf, Hauser, Jamnig, Gründler, Rieder, Kalinovic, Pirkl, Hamzic, Augustin, Tekir, Hesina(?)

Um den EM-Kontext herstellen zu wollen, den man in letzter Zeit sehr bemüht: Es hat übrigens ein Spieler den Weg ins Nationalteam gefunden und es zur EM gebracht, der einen Großteil seiner Ausbildung beim FC Wacker Innsbruck genoßen hat. Lukas Hinterseer… aber stellt euch einmal vor, man würde das lobend erwähnen. Wohin würden wir denn da kommen!?

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Autor: admin

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