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Ohne Schiri habt ihr keine Chance – und mit, der KSV keine Spieler

Mit einem 1:1 in der Fremde kann man normalerweise gut leben. Auch wenn man den Anspruch erhebt, am Ende der Saison in der Liga ganz oben zu stehen. Schwerer wiegt da schon die Tatsache, dass der FC Wacker Innsbruck in den ersten beiden Runden seinen Fans eher spielerische Schmalkost serviert hat. Sucht man das Positive: wir sind noch ungeschlagen und haben jetzt zweimal einen Rückstand wett gemacht. Folgt jetzt auf die fußballerische Magerkost kommenden Freitag im Tiroler Derby ein opulentes Menü? Dann gerne auch mit mehreren Gängen!

 

 

Stau, Stau und immer wieder Stau

Manchmal hat man tatsächlich das Gefühl, zu alt für so was zu werden. Um 11.30 Uhr hieß es „anschnallen“ und „Abflug“ in die Obersteiermark. Normalerweise ist man in knapp über vier Stunden in Kapfenberg. Vorher musste jedoch noch ein Kollege abgeholt werden. Schließlich ist der Freitag auch ein Arbeitstag. Über die Autobahn geht es Richtung Deutsches Eck. Der obligatorische Grenzstau ist einkalkuliert. Auch der starke Reiseverkehr zu Ferienbeginn unserer Lieblingsnachbarn dürfte kein Problem werden. In sechseinhalb Stunden sollte man schon von Jenbach in die Obersteiermark kommen. Der erste Stau zur Grenze bei Kiefersfelden wird daher noch recht locker genommen. Immerhin fast eine dreiviertel Stunde Wartezeit. Zwar gab es auf der A 8 am Inntaldreieck auch einen kurzen Halt mit anschließendem „Stopp und Go“ Verkehr, aber das ging noch. Durch Salzburg dann mehrere Baustellen mit – eh schon wissen – Stau.

Weiter auf der A1 Richtung Linz. Plötzlich der Hinweis auf den Überkopfwegweisern „Bitte Abfahren“. Ein Stück weit, ging es auf der Bundesstraße gut voran. Aber vor dem Voralpenkreuz musste man wieder auf die Autobahn. So ortskundig ist im Auto ja keiner gewesen, dass wir es wagten, auf Bundesstraßen weiter zu fahren.
Auf der Autobahn, na was denn wohl, Stau. Des Rätsels Lösung: nach mehr als einer halben Stunde lustiges Staufahrens wurde die Verkehrslawine fast wie durch einen Nadelöhr an einem umgestürzten Tankwagen vorbei geleitet – und das einspurig.

Wer sein Auto liebt…

.. der lässt es länger rasten. In unserem Fall aber sicher nicht freiwillig. Die Zeit wurde knapp. Und auf der A 9 Richtung Graz bremste eine Baustelle mit mehreren Kilometern Gegenverkehr ein schnelles Vorankommen. Um die Menschen in ihren Blechkarossen nicht im Tunnel in einem Stau stehen zu lassen, kam es vor zwei Röhren zu Blockabfertigung. Da hieß es warten und nochmals warten. Langweilig wurde uns während der Fahrt allerdings nicht. Unser Fahrer hatte sein erstes Livespiel seiner Schwarz-Grünen im März 1968 (!) gesehen.. Damals noch mit dem „Wundersturm: Wolny, – Siber – Redl. Gesprächsstoff gab es da genug. Auch wenn die Nervosität stieg, vom Spiel überhaupt was zu sehen zu bekommen.

Was für ein Beginn

Das ist dann wahrlich eine Punktlandung geworden. Exakt um 18.30 Uhr wurde das Franz-Fekete-Stadion erreicht. Dann aber doch eine Überraschung. An den Kassen zum Haupteingang bildeten sich lange Schlangen Kapfenberger Fans. Ist da heute Massenbesuch oder was ist da los?
Dafür gab es aber eine einfache Erklärung. Die Strichcodes aller Abos haben nicht funktioniert. Die Abos mussten alle in Freikarten umgetauscht werden. Mit einem Nachteil. Alle die noch an den Kassen warten mussten, versäumten das Beste vom Spiel. Nur über Lautsprecher bekamen die, die da so herum standen, die Führung ihrer Roten mit. Die beiden Aluminiumtreffer hüben wie drüben sahen viele auch nicht.
1400 Zuschauer in Kapfenberg, das war auch schon lang nicht mehr der Fall. Dennoch blieb die Haupttribüne ziemlich leer. Die „Murauertribüne“, ihre Fantribüne, ist dafür gut gefüllt gewesen. Unter den 1400 Zusehern sind ca 100 Schwarz-Grüne in ihren Sektor und einige auf der Haupttribüne zu sehen und besonders zu hören gewesen. Fast ein Familientreffen aus ganz Österreich in unseren Farben, könnte man behaupten. Praktisch alle Bundesländer sind da in unserem Sektor vertreten gewesen. Auch zwei „Hopper“ aus Deutschland. Das Highlight auf den Tribünen war sicher die Rufe der Reds „ohne Schiri habt ihr keine Chance“. Die Schwarz – Grünen stimmten da gleich mal mit ein“ohne Schiri haben wir keine Chance“. Was natürlich sarkastisch gemeint gewesen ist, denn hätte der Schiri die Treterei der Kapfenberger geahndet, dann hätten einige Falken einen vorzeitigen Abflug machen müssen!
Ansonsten war nur das Gemurre der Kapfenberger zu hören, als die mit diversen Schiedsrichterentscheidungen nicht einverstanden gewesen sind. Mit Ausnahme unserer Gesänge.
Aber gerade zimperlich gingen ihre Spieler ja auch nicht zu Werke. Trotzdem, „Schiaba“ war der häufigste gehörte Ruf im Franz Fekete Stadion. Klang für uns etwas wie „Schiefahra“ Da ist noch einige Zeit hin.
Zu guter Letzt sind mit diesen Punkt die meisten zufrieden gewesen. Auch wir. Unsere Spieler wurden mit sehr viel Applaus von ihren Fans verabschiedet. Die bedankten sich und klatschten mit ihnen am Zaun ab.

Farbe bekennen

Nach der Vorspeise gegen den FAC im ersten Heimspiel, kommt es kommenden Freitag zur Hauptspeise. Im Tiroler Derby ist die WSG Wattens am Tivoli zu Gast. Diesem Duell wird schon lange entgegen gefiebert. Und dieses erste Hauptgericht in der Liga muss (!) schmecken. Schmeckt das nicht, so kann man sicher sein, dass den „Haubenköchen“ am Tivoli eine oder gleich mehrere Hauben entzogen werden. Nach den zahlreichen Seitenhieben aus Wattens ist auch einiges an Brisanz im Spiel. Darum heißt es für jeden Schwarz-Grünen: „Farbe bekennen“. Unsere Fanclubs haben schon einmal via Facebook dazu aufgerufen. Holt eure schwarz-grünen Trikots aus dem Schrank hervor- egal ob alt oder neu. Pakt eure Schals und Fahnen aus und dann auf ins Tivoli!!!
Tiroler Derby: FC Wacker Innsbruck vs WSG Wattens. Freitag um 20.30 Uhr

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Autor: Rudolf Tilg

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