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H. Braun: „Wir wollen uns ans Mittelfeld der Bundesliga annähern!“

Am Samstag startet die Saison der Österreichischen Frauen Bundesliga mit dem Spiel Union Kleinmünchen gegen Wacker Innsbruck in die erste Runde. Das tivoli12 magazin traf sich mit Horst Braun und ließ sich die neuesten Entwicklungen schildern. Der Leiter der Damenabteilung erläutert die Zu- und Abgänge, spricht über die Zielsetzung und die Trainingsproblematik der Damenteams.

Die neue Saison beginnt am kommenden Samstag. Welche Veränderungen hat es in der Damenabteilung gegeben?

An und für sich sehr wenige. Wir haben in der Kampfmannschaft einige wichtige Spielerinnen verloren. Sarah Lackner ist aus finanziellen Gründen nach Kleinmünchen gewechselt. Torfrau Franziska Klotz will sich der Familienplanung widmen und hat aus diesem Grund ihre Karriere in der Bundesliga beendet. Daneben hat uns auch Juna Fee Suppan verlassen.

Wie sieht es mit Neuzugängen aus?

Neuzugänge gibt es zwei. Die betreffen aber die zweite Mannschaft. Dort werden wir sehen, auf welchem Niveau sie spielen können. Es könnte sein, dass Celina Haben, die bei Alemannia Aachen im U17-Bereich spielte, bereits bundesligatauglich ist. Dann werden wir sie sicher hochziehen. Beginnen wird sie aber sicherlich in der 2. Liga. Antonia Hintner ist die zweite Neue. Ein sehr junges Talent aus Radfeld, das wir noch körperlich aufbauen müssen und dann sicherlich auch eine Option für das Bundesligateam ist.

Das heißt, die Abgänge in der Kampfmannschaft werden durch Nachwuchsspielerinnen kompensiert?

So ist es! Genau dafür haben wir ja die zweite Mannschaft, um dort die Mädchen für die Bundesliga zu entwickeln. Die Kampfmannschaft wird nun verjüngt und wir versuchen ein schlagkräftiges Team daraus zu formen. Wenn die wichtigen Spielerinnen, die sich in der letzten Saison verletzten haben, wieder zur Verfügung stehen werden, haben wir ohnehin eine gute Mannschaft.

Du sprichst es an, in der vergangenen Saison hat der Verletzungsteufel arg gewütet. Wie ist der aktuelle Stand?

Alle Rekonvaleszenten der letzten Saison haben wieder mit dem Training begonnen, wobei sich zwei gleich wieder verletzt haben und lange ausfallen werden. Wahrscheinlich sogar für die gesamte Saison. Bei Melanie Fischer haben wir noch die Hoffnung, dass sie im Laufe des Septembers einsteigen kann. Sie selbst ist sehr optimistisch, neigt aber gerne dazu zu früh wieder anzufangen. Da wird der Trainer ein Auge darauf haben müssen.

Vergangene Saison wurde auf Platz 9 abgeschlossen. Wie sieht die Zielsetzung für heuer aus?

Die Zielvorgaben sind die selben, wie in der vergangenen Saison, die wir aufgrund der vielen Verletzten aber nicht erreichen konnten. Wir mussten sogar soweit gehen einige Spiele der zweiten Mannschaft nur zu zehnt zu bestreiten. In der letzten Runde der 2. Liga konnten wir aus Spielermangel überhaupt nicht mehr antreten und mussten mit 3:0 w.o. geben. Wir wollen uns mit der Kampfmannschaft wieder ans Mittelfeld der Bundesliga annähern. Ich bin da recht optimistisch. Obwohl die Liga nach dem Abstieg von Kärnten und dem Aufstieg von Bergheim etwas ausgeglichener geworden ist.

Für uns ist das zumindest aus fahrtechnischer Sicht nicht schlecht.

Kilometer können wir nun einige einsparen. Das ist klar. Wir haben wirklich gehofft, dass Bergheim die Relegation gegen Erlaa schafft, denn sonst hätten wir noch öfter nach Wien fahren müssen. Da wir alles immer an einem Tag abwickeln, sind Fahrten in den äußersten Osten der Republik nicht besonders angenehm und sehr anstrengend. 

Die Platzproblematik am Tivoli-Areal geht bei euch auch nicht spurlos vorüber. Gibt es Lösungsansätze?

Ja, die sind aber noch nicht spruchreif. Es gibt Angebote, dass wir mit Trainings und sogar Spielen bei anderen Vereinen zu Gast sein dürfen, aber das ist noch nicht abgeschlossen. Deshalb möchte ich noch nicht darüber sprechen. An und für sich haben wir schon große Probleme mit dem Trainingsbeginn um 20.00 Uhr für unsere 15-16 jährigen Mädchen, die aus der Kufsteiner oder Landecker Region sind und dann natürlich erst sehr, sehr spät nach Hause kommen. Das ist schon recht dramatisch. Wir haben auch schon Spielerinnen gehabt, die mussten wegen der Reisewege aufhören. Da war der Aufwand zu groß. Die Mädchen bekommen dafür ja nichts, gehen zur Schule und kommen dann erst nach Mitternacht heim und müssen dann am nächsten Morgen früh wieder raus um in die Schule zu fahren.

Die Mädchen stammen aus allen Ecken Tirols?

Unsere Spielerinnen kommen eigentlich aus allen Landesteilen. So auf die schnelle fällt mir St. Anton, Seefeld, Zirl, Rietz, Kitzbühel, Zillertal ein, wo sie bei ihren Eltern leben.

Wenn du einen Wunsch für die kommende Saison frei hättest, wie würde der lauten?

Was das wäre? Ein Budget, um gute… (lacht). Nein, wir möchten den Weg weitergehen. Wir bilden junge Mädchen aus. Wir schauen, dass sich die Tiroler Talente bei uns weiter entwickeln können, auch wenn sie dann als Topspielerinnen wieder weg gehen werden. Aber das ist vollkommen klar. Ich könnte locker zehn Nationalspielerinnen aufzählen, die sich bei uns entwickelt haben, aber jetzt eben nicht mehr bei uns spielen. 

 

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Autor: Christian Hummer

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