Von Totalschäden und grauen Mäusen
Schade, dass der Wacker Innsbruck vor dieser Saison keine Vollkaskoversicherung abgeschlossen hat. Was da momentan rund um die Stadionstraße 1 (Tivoli Stadion) praktiziert wird, grenzt schon an einen sportlichen Totalschaden. Wenn sich nicht bald was ändert könnte aus dem sportlichen Crash ein wirtschaftlicher Reifenplatzer entstehen. Auf Schleuderkurs befinden sich die Schwarz-Grünen ohnehin längst schon. Zuerst baut man im Tiroler Derby eine Riesenbrezn und in der englischen Woche wurden aus drei Spielen (darunter zwei Heimspiele) ein mageres Pünktchen geholt. Wir Fans des FC Wacker Innsbruck kommen uns mittlerweile schon vor, wie auf der Inntalautobahn zur Stoßzeit. Nur auf der verkehrten Spur!
In Linz nichts Neues
Freitag vor einer Woche machten sich rund 120 Schwarz-Grüne auf, per Bahn die oberösterreichische Landeshauptstadt zu rocken. Es war dann wohl eher die Provinz. Der Linzer ASK trägt ja seit heuer seine Heimspiele in Pasching aus. Ganze € 14 verlangen die Linzer für eine Eintrittskarte in den Auswärtssektor. Was ist das eigentlich für ein Projekt? Es gibt doch Räume in denen es stockdunkel ist und wo so mancher Eintritt bezahlt um die Dunkelheit zu erleben. So ähnlich dürfte es im Waldstadion zu Pasching geplant sein. Wie ist es, wenn man im Sektor steht und kaum auf das Spielfeld sieht. Darin kommt man sich doch glatt vor, wie ein Gorilla im Affenkäfig. Nur dass die Affen da raus sehen können, aber wir durch das (angelaufene) Plexiglasverlies kaum was erkennen konnten. Da half auch ein selbstgemachtes Feuerchen zu Spielbeginn nicht viel. Doch zumindest konnte man daher von außen erkennen, dass sich darin glatt Menschen befinden.
In den Medien stand zu lesen
Ja was denn? Dass die Polizei alle Hände voll zu tun gehabt hätte, die Tiroler am übersteigen des Zaunes zum Heimsektor zu hindern. Die guten Zäune haben aber eine Höhe von über sechs Metern. Na gut, die Tiroler sind bekanntlich tolle Kletterer. Ob jetzt jemand auf Grund der Höhe der Absperrungen zusätzlich auch noch Sauerstoff mitgehabt hat, entzieht sich unserer Kenntnis.
Und da stand auch schwarz auf weiß zu lesen, 100 Tiroler hätten mit einem nicht abwaschbaren Filzstift eine Straßenbahn angemalt. Die muss aber schön ausgeschaut haben. War es nicht eher so, dass ein (!) Möchtegernpicasso sich als Künstler gefühlt hat. Einen hohen Preis wird der für sein Kunstwerk mit Sicherheit nicht bekommen. Aber diesen Preis darf der Steuerzahler berappen. Das sollte man schon bedenken, bevor man so ein öffentliches Stahlross schändet!
Das Spiel endete wieder einmal mit einer Enttäuschung. Einige unserer Spieler wollten sich geknickt verdrücken. Die hatten jedoch die Rechnung ohne unseren General Manager Alfred Hörtnagl gemacht. Ali ist unseren Spielern läuferisch glatt überlegen gewesen und schickte die zu unserem Sektor. Wenigstens konnten sich unsere Fans da noch ein wenig ihre Zeit vertreiben. Danach mussten die noch 25 Minuten im „wunderschönen“ Gästesektor ausharren. Dem nicht genug, stand man sich dann auch vor dem Sektor die Füße in den Bauch. Ein Entkommen aus dem Ring der Exekutive schien unmöglich. Es dauerte eine kleine Ewigkeit, bis endlich die Privatfahrer da heraus durften, von denen es auch viele nach Pasching verschlug.
Erst um Mitternacht herum ging es mit der Straßenbahn zurück nach Linz. Die wurde jedoch jäh gestoppt, nachdem einige Linzer mit einer Holzlatte eine Seitenscheibe der Linie 3 eingeschlagen haben und die Bahn glatt steinigten. Die ist dann rasch leerer geworden, aber draußen gab es nicht viel zu sehen. Die Polizei hatte alles im Griff und die Übeltäter bereits im Gewahrsam. Gibt´s bei den Linzern ein Seminar „Wie werde ich zum Hooligan“ und der Angriff auf FCW-Fans war der praktische Teil? Jedenfalls sind die Schwarz-Weißen ziemlich übermütig.
Bestes Spiel
Die Rechnung des verlorenen Derbys und der Niederlage in Pasching bekam unser FCW dann am Dienstag Abend gegen den Tabellenführer FC Liefering präsentiert. Nicht einmal 2000 Zuschauer wollten Wacker sehen. Unsere liebe Olympiaworld wollte sich dabei für ihr Chaos beim Tiroler Derby entschuldigen. Das reißt sie beileibe nicht mehr heraus. Jetzt gibt man dort einem Personalwechsel die Schuld an der Misere und man hat nicht mit den Ansturm gerechnet. Alles reiner Schmäh. Liebe Olympiaworld, da hilft keine Entschuldigung, sondern die Qualität des Angebots und des Services MUSS verbessert werden. Man braucht nicht so zu tun, als wäre das jetzt einmalig vorgekommen. Es wurde schon sehr oft darauf hingewiesen. Nun ja, diese „Wiedergutmachung“ kam nun wirklich den eingefleischten Fans zu Gute. Mehr waren ohnehin nicht mehr anwesend. Zu Gute ist denen auch diese Spiel gekommen. Dabei hielt es so manchen nicht mehr auf seinem Sitz. Ach wie hat man solche mitreißenden Szenen in unserem Wohnzimmer vermisst. Warum nicht öfter so?
Derbyspezialist Wacker hat wieder zugeschlagen…
Nach dieser Werbung in eigener Sache gegen den FC Liefering sind zum kleinen Westderby gegen Austria Lustenau immerhin 2400 Fans gekommen. Die waren hin und her gerissen. Einmal hopp dann wieder Flop. In dem Spiel war nicht alles schlecht, aber vieles ungenau. Diese Niederlage sowas von Unverdient, aber wen interessiert das? Die Punkte zählen….
Irgendetwas passt nicht. Das bringt die schwarz-grünen Fans zur Verzweiflung. Ratlosigkeit und auch ernsthafte Sorgen machen sich breit. Dem FC Wacker Innsbruck passiert etwas, was äußerst schlecht für einen Verein ist. Man verliert massiv an Interesse, an Anerkennung. Ja, so mancher empfindet schon Mitleid mit den Schwarz-Grünen – die Höchststrafe für einen Verein wie wir es sind!.
Es sollte rasch etwas geschehen, sonst verkümmert unser FC Wacker Innsbruck selbst in Tirol zur grauen Maus. Und das tut weh – verdammt weh sogar!