Und das soll Wacker Innsbruck sein?
„In Linz beginnts“ besagt doch schon ein sehr altes Sprichwort. Diese Hoffnung hatten auch wir Fans des FC Wacker Innsbruck. In Linz sollte gegen die Blau-Weißen endlich die Trendwende her. Doch dort hat rein gar nichts begonnen. Man tritt auf der Stelle und die Konkurrenz schleicht sich in Windeseile davon. 11 Punkte beträgt mittlerweile der Rückstand zur Tür nach oben in die Bundesliga. Und das bereits nach sieben (!) gespielten Runden.
Der Sonne entgegen
Ein Bus, mehrere Kleinbusse und PKWs machten sich am Freitag auf den Weg in Richtung oberösterreichischer Landeshauptstadt. Diese trotzten der heißen Sonne und dem starken Reiseverkehr. Verzögerungen auf der Strecke gab es auch dieses mal wieder genug. Man möge meinen, man könnte bei solch einem Traumwetter seine Freizeitaktivität sinnvoller nutzen, als sich ein „Kellerduell“ zu geben. Aber was gibt es für uns sinnvolleres, als unseren FC Wacker Innsbruck?
So nehmen manche regelmäßig wahre Strapazen auf sich. Denn die Verkehrslage wird immer komplizierter und die Anstoßzeiten in der Sky go Ersten Liga erleichtern weite Fahrten auch nicht gerade. Für das arbeitende Wackervolk gar zum Teil ein Ding der Unmöglichkeit öfter live dabei sein zu können. Braucht man ja mittlerweile schon über drei Stunden um überhaupt einmal von Tirol nach Salzburg zu kommen. Und da steht man erst wieder im Stau. Es wäre schon längst überfällig dass unsere liebe Mannschaft die Treue seiner Fans auch einmal belohnen würde. Man gibt, man supportet, man opfert sehr viel Zeit und Geld, zurück kommen tut seit einer halben Ewigkeit aber herzlich wenig!
Sinnlose Umfragen
Des Öfteren führt die Bundesliga Umfragen zum Thema Auswärtsspiele durch. Aber es gibt nichts sinnloseres als das. Die Fragen, ja fast die Antworten sind schon vorgegeben. Wir fahren nicht wegen der guten Wurst, der schönen Landschaft, oder den ach so tollen Stadien in die Fremde. Wir fahren für unseren Verein Wacker Innsbruck, für unsere Farben, unseren Stolz – unsere Kurve, und um mit unseren Kumpels in der Fremde, diese Werte in einer gegnerischen Übermacht zu repräsentieren und um unsere Mannschaft zu unterstützen. Darum geht es!
Kugeln auf der Gugl
4,5 Stunden reichten nicht aus, um Rechtzeitig von Innsbruck nach Linz zu kommen. Früher los fahren wäre nicht möglich gewesen, weil das einige sonst nicht geschafft hätten. So gelangten unsere Fanclubs erst 25 Minuten nach Anpfiff in ihren Sektor. Es wurde zusammen gewartet, bis der letzte PKW am Ziel gewesen ist. Versäumt hatten die allerdings rein gar nichts. Ein unterirdischer FC Wacker Innsbruck spielte überirdisch einen wahren Semmel zusammen. Kaum ihren Platz gefunden, mussten die schwarz-grünen Fans schon das 0:1 verdauen. Da bleibt einem gar das winzige trockene Schnitzlsemmel im Hals stecken. Ausgerechnet Rene Renner tanzte Tango mit unserer Abwehr. Der verzichtete dann auf den Torjubel. Besser wurde es auch nach der Pause nicht. Aus den Semmel zusammen spielen, wurde ein riesiger vergammelter Brotwecken. Auf das Wort „spielen“ verzichte ich jetzt aber. Da bekommt man schon alleine vom hinschauen alle Zustände. Und bald hätte keiner mehr einen Pfifferling auf unsere Mannschaft gesetzt. Zuerst ein vermeintliches (Abseits)Gegentor und dann stand es doch tatsächlich 2:0 für das Tabellenschlusslicht. Grauenhaft, aber binnen vier Minuten gelang den Unseren wie durch ein Wunder der Ausgleich.
Es reicht
Dann ging die Post ab. Neuzeitlazarus FC Wacker Innsbruck warf alles nach vorne. Die etwa 130 Schwarz-Grünen im Sektor gaben ihr letztes. Doch es ist zum durchdrehen! Eine Flanke zu weit, ein Schuss verhungert und ein ums andere mal kommt man nicht durch die blau-weiße Menschenmauer. Die Linzer sind doch stehend KO gewesen. Und den Unseren gelingt dieses verdammte erlösende Tor nicht. Chancen wären da gewesen, aber wenn der Wurm drinnen ist, dann ist er drinnen. Nur nicht der Ball im gegnerischen Tor. Gut eine halbe Stunde hätte unser FCW Zeit gehabt, dieses Spiel komplett auf den Kopf zu stellen. Das ist nicht gelungen. Zeit um Farbe zu bekennen und keine Ausreden mehr. Jetzt müssen endlich Siege her!!!
Redebedarf
Nach dem Schlusspfiff kam es am Zaun zu heftigen Diskussionen. Auf der Tribüne sind sich die schwarz-grünen Anhänger uneinig gewesen. Die Einen wollten unserer Mannschaft am allerliebsten in den Allerwertesten treten. Sie zu Fuß nach Hause schicken. Der Rest munterte unsere Spieler mittels Motivationsgesten und Zurufen auf und empfing diese mit Applaus am Sektor. Es gab trotzdem ein Abklatschen mit unserer Mannschaft und viel Gesprächsstoff zwischen Spieler und Fans. Woran es liegt, konnte keiner sagen. Man gelobt Besserung und alles zu geben. Wie bitte – und täglich grüßt das Murmeltier. Taten statt Worte!
Unsere Mannschaft belegt in den kommenden Tagen ja einen gemeinsamen Kochkurs. Das wird auch gut sein. Spitzt man am Zaun seine Lauscher auf, überkommt einen glatt der Eindruck, da kocht ja jeder sein eigenes Süppchen. Das geht so nicht weiter. Zusammenspielen tuns dazu noch einen Schmarrn. Versprochen wurde uns aber ein Sterne-Menü vom feinsten mit Tempofußball, Dominanz und Aufstiegsambition. Jetzt wurde einmal Tacheles geredet. Besonders unserem Präsidenten gegenüber. Das Menü, das uns da wöchentlich vorgesetzt wird schmeckt keinem. Das ist verdorben, grauslich und fad. Welcher Wirt kann mit so was auf Dauer positiv wirtschaften?