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Beim Phrasendreschen Tabellenführer

Wieder einmal wurden wir Fans des FC Wacker Innsbruck bitter enttäuscht. Nach dem kleinen Hoffnungsschimmer gegen Wr. Neustadt folgte am Freitagabend in Wien Floridsdorf ein richtiger Hammer! Schlimmer gehts nimmer! Einfach nur noch schauderhaft! Aber laut Ersatz-Kapitän Grünwald wird ja auf dem Platz von den Spielern immer alles gegeben. Wenn DAS alles ist, dann gute Nacht!

 

Phrasendrescherei

Nach der unnötigen Niederlage in Horn bekamen die wackeren Kicker an einem frühen Sonntagvormittag Besuch von etwa 40 Schwarz-Grünen aus Innsbrucks Fanszene. Denen reichte es anscheinend. Wunder ist das aber keines. Eher schon die Eselsgeduld unserer Fans, die die bis jetzt immer hatten. Zwar kam es immer wieder zu Diskussionen. Man hört dabei dann immer die selben Phrasen. Und am Sonntag vor einer Woche ist es nicht anders gewesen:
Einige der Fans sind sogar aus dem Unterland angereist, um einmal ein deutlicheres Zeichen zu setzen. Und es ist ein gutes Zeichen der Fans gewesen. Das sah auch General Manager Alfred Hörtnagl so. Unsere Spieler sollten sehen, dass beim FC Wacker Innsbruck im Umfeld mehr los sei, als bei anderen Vereinen. Ganz im Sinne des lebendigen Vereins. Unsere Lage bis dahin sieht Ali auch mehr als besch…eiden. Es zählen nur mehr Ergebnisse.

Trainer Jacobacci nahm seine Spieler etwas in Schutz. Es sei für die schwer, mit den neuen Spielzügen und so. Vielleicht sollte man das Wort Spielzug umdrehen und denen einen Zug zum „spielen“ geben. Das ist dann nicht so schwer…

Von den Spielern redete eigentlich nur Ersatz-Kapitän Grünwald mit dem schwarz-grünen Anhang. Der Rest der Mannschaft starrte ein Loch in den Boden. Zu hören sind bei jeder Aussprache immer die üblichen Phrasen:. „Wir geben eh alles. Kämpfen sollten sie, immer alles versuchen und bla bla bla“ Wie oft mussten wir uns dieses Gewäsch schon anhören. Von 2012/13 weg, immer und immer wieder.
Zumindest wegen ihrer andauernden Fehleranfälligkeit geben die sich nun wieder mal selbstkritisch. Aber es wird ja eher ärger, als das Besserung eintritt.

Von sehen und nicht sehen ist vorletzten Sonntag auch die Rede gewesen. Die Spieler am Feld würden besser beurteilen können, ob alles gegeben und gekämpft wird, als der Zuschauer auf der Tribüne, oder zu Hause vor den Flimmerkasten. Aha, klingt provokant in dieser Situation. Und schön langsam kommt einem vor, man wird als Fan von den Versagern für dumm verkauft…

Tote leben länger

Unser Kampf ums Image dauert mittlerweile schon eine gefühlte Ewigkeit. Und immer gibt es Rückschläge und für uns Fans gar richtige Nackenschläge. Man bekommt dabei den Eindruck unser Verein sei Mausetot. In den Zeitungen stehen Horrornachrichten vom sportlichen Niedergang der Schwarz-Grünen. Selbst Ex-Spieler und Ex-Trainer, deren Versagen sie den Kopf in Innsbruck gekostet haben,  hauen fleißig drauf und schreiben via Tageszeitung richtigen Quatsch. In den sozialen Netzwerken geht es zu, als wäre gerade die Xte Weltwirtschaftskrise ausgebrochen, wenn von unseren Verein die Rede ist, oder gar etwas Positives abseits der Kampfmannschaft gepostet wird. In den diversen Foren ist man ratlos und sucht vergebens nach Erklärungen. Was sonst noch so auf Stammtischen und Unterhaltungen über die Schwarz-Grünen von sich gegeben wird, ist nicht einmal jugendfrei.

Aber ist so ein Verein tot? Er ist in aller Munde. Diskutiert und geschrieben wird mehr als genug über den FC Wacker Innsbruck. Anderswo im Land würde kein Hahn danach krähen, ob man auf einem Abstiegsplatz, kurz davor steht oder gar absteigt. Ich würde sagen, der FCW ist „nur“ Scheintot und könnte jederzeit zum Leben erweckt werden – könnte…

„Heimspiel“?

Zwischenzeitliches 0:1 im Heimspiel gegen den SC Wr. Neustadt. Die Nordtribüne fast leer. Nur wenige fanden sich auf ihr ein. Immerhin wollten aber noch 1608 Fans die „Trendwende“ sehen. Nach jedem der vielen Fehlpässe der Schwarz-Grünen gab es Pfiffe von den Rängen. Gute Aktionen der Niederösterreicher wurden gar beklatscht. Das freute die zwei mitgereisten Fans aus Wr. Neustadt. Von den Tribünen kamen in Richtung der Unseren nur Unmutsäußerungen und diese sind dann wahrlich nicht von schlechten Eltern gewesen. Jedenfalls nicht geeignet, hier abgetippt zu werden. Aber jede einzelne haben sich diese Spieler auch redlich verdient! Nach unseren Ausgleich wurde es besser. Aber die Atmosphäre am Tivoli blieb gespenstisch. Das Spiel der Unseren blieb schlecht. Da meinten sogar die Ballbuben, dass ihr Trainer wohl mehr als stinksauer wäre, würden die Buben so auftreten. Und dem Feuerwehrmann an der Seitenlinie (selbst in den 90ern Jahren Spieler des FC Wacker Innsbruck) blutete sein Herz. Vielleicht ist der wegen dem Feuer am Dach im Stadion gewesen. Unglaublich so eine Performance der Unseren. Aber wie wir seit letzten Sonntag ja von unserem Ersatz-Kapitän wissen, können wir das alle ja nicht beurteilen…

Das Pflänzchen Hoffnung

In der zweiten Halbzeit gelang es dann den Unseren so nach und nach den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Zeitweise klappte sogar so etwas wie Offensivpressing. Und nach dem Zweitorevorsprung brachen dann die Dämme auf den Rängen. Der Bann schien gebrochen und es kam zu Anfeuerungsrufen und Applaus. Nach dem Schlusspfiff kam sogar der wackere Trainer zur Nordtribüne. Die Spieler klatschten mit ihren Fans ab und so mancher spendete sein Trikot. Ein Pflänzchen Namens Hoffnung wurde geboren, doch im nächsten Spiel nicht nur zertreten, sondern ausgerissen…

Phrasendrescherei II

Mit großer Hoffnung eine Schubumkehr geschafft zu haben, fieberten die schwarz-grünen Anhänger dem Spiel in Floridsdorf entgegen. Darüber schreibe ich jetzt nicht viel. Die Meisten haben es ohnehin mitbekommen und wurden wieder einmal regelrecht vor den Kopf gestoßen. Nicht nur ich bin konstaniert. Unglaublich wie unsere Mannschaft über den FAC-Platz schlafwandelte. Dabei sind fast 150 wackere Anhänger in unseren Sektor gewesen. Jedoch wenige aus Tirol. Und die nahmen schon vor der 60 Minute ihr Transparent vom Zaun. So eine „Leistung“ geht gar nicht. Aber schon alleine die Tatsache, dass fünf Stunden entfernt von Tirol, so viele Leute hinter unseren Verein stehen, zeigt schon welches Potential um den FC Wacker Innsbruck schlummern würde.

Nach dem verlorenen Spiel ist es wieder einmal zur „Aussprache“ zwischen Spielern und Fans gekommen. Unsere Fans bekamen wieder dieselben Phrasen zu hören und mit den Spielern wurde wieder einmal Tacheles geredet. Dieses mal energischer und so mancher brüllte sich in Rage. Zu wundern braucht das niemanden mehr. Der Krug ist nun sicher schon 1017 mal zum Brunnen gegangen. Einmal muss der ja brechen…

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Autor: Rudolf Tilg

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