Ein Strohfeuer macht noch keine warme Bude
2130 Zuseher wollten eine Fortsetzung der Miniserie des FC Wacker Innsbruck gegen das Tabellenschlusslicht Blau-Weiß Linz sehen. Gar nicht so schlecht, für unsere Situation. An anderer Stelle würde hochgejubelt und behauptet, das gesamte Bundesland stünde hinter einem. Nur beim FCW ist man anderes gewöhnt und sind die Ansprüche eben ganz andere. Das bedeutet Fluch und Segen zugleich. Geworden ist dann aus der Mini- eine Mini-Mini-Serie. Seit vier Spielen ungeschlagen – das ist ja schon etwas. Auch wenn es gegen das Schlusslicht aus Linz gewesen ist. Die sind ja ebenfalls seit längerem unbesiegt.
Warum nur?
Die Linzer waren am Allerheiligentag am Tivoli von unserem Ex-Trainer Klaus Schmid hervorragend eingestellt worden und machten den Schwarz-Grünen vom Anpfiff weg das Siegen enorm schwer. Mit seiner gewohnt guten Auswärtstaktik wurden immer wieder Nadelstiche in Richtung unseres Strafraums gesetzt. Das kennt man. So wurde im vergangenen Herbst der FC Wacker Innsbruck zur besten Auswärtsmannschaft aller Zeiten. Bleibt halt die Frage, warum dieser Trainer seinen Hut nehmen musste? Anscheinend hat der seine Mannschaft im Frühjahr nicht mehr erreicht. Oder vielleicht besser formuliert: Teile der Mannschaft wollten sich nicht mehr erreichen lassen. Und der selbe Teil hat offenbar auch dafür gesorgt, dass Schmidts Nachfolger nur kurze Zeit arbeiten konnte…
Ruhig ists gewesen
Mit Blau-Weiß ist Schmidt ungeschlagen. Selbiges gilt aber auch für unseren FCW. Neue Besen kehren gut, möchte man meinen. Ganz so wurde auch am Tivoli gespielt. Für lange Zeit ist die Partie gegen den Tabellennachzügler eine Sehenswerte gewesen. Ein offener Schlagabtausch mit klaren Vorteilen für die Schwarz-Grünen. Das Ambiente am Tivoli allerdings, war jenes eines Freundschaftskicks. Bis auf vereinzelte Anfeuerungsrufe war die Atmosphäre eher beschaulich. Allerdings ganz passend für den Spieltermin am 1. November. Schon einmal gab es in Innsbruck ein (Europapokal) Spiel am Allerheiligentag. Damals gab es im „Heiligen Land“ allerdings einen riesigen Aufschrei, eine Empörung schlechthin. Dieses mal regte sich nur ein Redakteur einer Zeitung sinnlos auf. Am Allerheiligenabend steht niemand mehr am Grab seiner Lieben und ein Spieltermin am Feiertag ist für viele günstiger, als an einem Arbeitstag.
Ein Strohfeuer?
Je länger die Partie am Dienstag dauerte, desto mehr verfiel unsere Mannschaft in alte Muster. Zeitweise wurde gegen Ende dieser Partie zu überhastet und ideenlos agiert. Und das Passspiel der Unseren ähnelte einem Scheibenschießen mit verbundenen Augen. Na gut, das soll vorkommen. Vielleicht waren auch zu viele Fancubmitglieder versteckt im Stadion anzutreffen. Diese sollen, einer neuzeitlichen Legende nach, ja kein Glück mehr bringen. Aber dabei handelt es sich wohl um denselben Aberglauben wie bei Halloween.
Jedoch muss man aufpassen, dass aus dem angefachten Feuer und jetzigen Strohfeuer keine kalte Asche wird. Nächste Gelegenheit dazu ist bereits am Freitag um 18.30 Uhr gegen den SV Horn. Aber ACHTUNG, da kommt wieder so ein Aufsteiger ins Tivoli. Kein gutes Omen für den FCW in dieser Saison. Wird endlich Zeit diese leidige Serie gegen „Frischlinge“ zu unterbrechen. Chancen wären gegen BW Linz ja genügend erspielt worden. Hoffentlich ist das Visier unserer Schwarz-Grünen gegen die Waldviertler dann besser eingestellt!