Bündelung der Kräfte als Dauerthema
Pünktlich zu Faschingsbeginn hat die TT in einem Artikel von einer möglichen „Bündelung der Kräfte“ berichtet und ein paar Hintergedanken präsentiert, die für eine engere Kooperation von Wacker Innsbruck und Wattens sprechen würden. Doch, so einfach, wie im TT Artikel angesprochen wurde, ist es natürlich nicht. Daher eine kritische Betrachtung der Punkte.
Thema Finanzen
In dem Artikel wird argumentiert, dass das Thema Finanzen durchaus besser durch eine Kooperation gelöst werden könnte. Sollte sich dieses Gedankenkonstrukt wirklich durchsetzen, dann würde sich wohl eher nicht viel an den Finanzen ändern. Natürlich klingen 7,4 Millionen Euro besser als 5 Millionen Euro beim FC Wacker Innsbruck und 2,4 Millionen Euro bei Wattens. Doch ist dem wirklich so? Aus meiner Sicht ist dem nicht so. Denn durch diese Kooperation würde man zwar in Sachen „Spieleraufwand“ bei Wattens etwas einsparen können, da ja geplant ist, die besten Spieler, die es in der zweiten Mannschaft des FC Wacker Innsbruck in der Regionalliga West überzeugt haben, nach Wattens zu schicken. Doch es wird für Wattens weiterhin einen professionellen Trainerstab geben müssen, der auch eine Weiterentwicklung der jungen Spieler garantieren kann. Nicht nur die Betreuung der jungen Spieler muss gewährleistet werden, sondern auch die Beobachtung der Weiterentwicklung. Die letzte Frage ist, ob in Wattens, durch eine Reduzierung als „Zwischenteam“, wirklich noch das Interesse besteht, Geld in den Standort zu investieren. Hier also von einer „Weiterentwicklung“ schreiben zu können, halte ich für falsch und ist wohl nur eine einfache Milchmädchen-Rechnung.
Thema Infrastruktur
Hier ist eigentlich nur so viel zu sagen, dass Spiele des FC Wacker Innsbruck in Wattens zumindest in Zukunft unrealistisch sein werden. Denn, im Gegensatz zu den Gedanken der Landespolitik, wird sich die neue Bundesliga bei den Stadionkriterien nach oben orientieren. Darauf zu spekulieren, dass man in Zukunft Spiele gegen die Admira in Wattens spielen wird können, ist also sinnlos. Dies ist durch verschiedenste Interviews mit den derzeitigen obersten Bundesligavertretern in den diversesten Sportmedien gut dokumentiert. Dass es in der neuen zweiten Liga außerdem zu einem großen Besucheransturm in Wattens kommen wird, ist bei allem Respekt dann doch etwas unwahrscheinlich. Schaut man sich die Zahlen von Wattens an, dann hat man nur gegen den FC Wacker Innsbruck hohe Zahlen erreichen können. Selbst das Spiel gegen den LASK blieb unter der 2.000 Marke. Dass für viele Fans des FC Wacker Innsbruck klar ist, dass ihr Verein in Innsbruck zuhause ist und daher auch dort spielen sollte, ist wohl nicht weiter auszuführen.
Fazit
Natürlich würde eine Kooperation Vorteile mit sich bringen, doch eines der Grundprobleme würde nicht gelöst werden. Die Problematik, dass die Politik weiterhin in Sachen „Sponsoren aus dem Ausland“, „Stadioncatering“ und „Trainingsplätze in Innsbruck“ in einer „konservativen Gedankenhaltung“ verbleibt und somit rein auf sportlicher Ebene, aber nicht auf „infrastruktureller Ebene“ Handlungsbedarf sieht. Gerade die Thematik „Stadioncatering“ oder „Sponsoren aus dem Ausland“ könnten die Finanzen weiterbringen; gewünscht ist das jedoch, wie die letzten Jahrzehnte zeigen nicht.
Daher wäre es, wenn man schon das Ziel hat, den Tiroler Fußball weiter zu bringen, eine komplette Reform notwendig. Dass es jedoch eher um eine Verringerung der Belastung für das Sportbudget (die eh schon sehr gering ist, im Vergleich zu anderen Bundesländern bzw. anderen Sportvereinen, wie den ÖSV) geht, ist wohl eher die Tatsache.