Der FC Wacker Innsbruck ist Spitze…
Was soll man denn nach dieser 19. Runde der Sky Go Ersten Liga groß schreiben. Es gab einen Führungswechsel an der Tabellenspitze. Der Linzer ASK hat die Lustenauer Austria im direkten Duell besiegt. Der Retortenklub FC Liefering hat etwas an Boden verloren. Aber die dürfen ohnehin nicht hinauf in die Bundesliga. Dahinter folgt der KSV 1919 mit sieben Punkten Rückstand zur Sonne, dahinter Wr. Neustadt und dann erst unser Wacker Innsbruck. Wir befinden uns in der drei Klassen Liga derzeit abgeschlagen im Niemandsland der Tabelle. 12 Punkte hinter dem Spitzenreiter aus Linz. Aber relativ sicher vor der roten Zone. Dort befindet sich aber unser Tiroler Konkurrent, die WSG Wattens. Gerade einmal vier Punkte über dem roten Strich. Unten gibt es einen Dreikampf zwischen dem FAC Wien, dem selbsternannten „Champions League Anwärter“ aus Horn und den Blau-Weißen aus Linz mit unserem Ex-Trainer Klaus Smidt. Die alle haben allerdings das rettende Ufer in Sichtweite. Dürfte ein spannendes Frühjahr werden.
Unser FC Wacker Innsbruck
Unser FC Wacker Innsbruck dürfte da aber keine all zu große Rolle spielen. Nicht nach vorne hin und auch nicht nach unten. Erwartet haben wir uns alle etwas anderes. Nun klar, auch ohne eine Zielsetzung sind die Erwartungen des dritterfolgreichsten Klubs im Staate andere, als bei den meisten anderen Klubs. Mit Ausnahme der Linzer Athletiker. Die Spieler in Schwarz-Grün stehen daher schon vor dem ersten Pflichtspiel eines Saison unter einen gewissen Druck und müssen mit einer hohen Erwartungshaltung umgehen lernen.
Wenn im Fußball eines vorhersehbar ist, dann dass man nichts wirklich vorher sehen kann. Formschwankungen, Verletzungen und auch eine mental schlechte Phase sind sehr schwer auszurechnen. Das liegt dann auch an den Spielern selbst wie weit ihre Entwicklung fort schreitet. Aber ist man mental so schwach, wenn man in zwei Spielen en suite ab der 89 Minute zwei Tore erzielt?
Die Hoffnung stirbt zuletzt
Wer im Kopf frei ist, spielt auch befreiter auf. Aber irgendwie helfen in Innsbruck nicht einmal Erfolgserlebnisse. Oder fehlt ganz einfach der Mut alles zu riskieren und den Gegner einzuschnüren. Weil Fehler verunsichern und eben solche Fehler passieren bei uns zuhauf. Aber mit mehr Mut hätte man im letzten Spiel die Florisdorfer wohl mit einer ordentlichen Packung auf die Heimreise geschickt. Optisch ist diese Partie vergangenen Freitag grottenschlecht gewesen. Das ist aber dem Gegner geschuldet. Der beschränkte sich einzig und alleine auf das Zerstören des Spiels. Hätten die gewonnen, so wäre der Sieg einzig und alleine durch einen freitäglichen Sonntagsschuss zustande gekommen. Der FAC hatte im ganzen Spiel keine einzige echte Torchance. Die Schwarz-Grünen brachten mehr als viermal so viele Pässe an ihre Mitspieler als die Wiener. Mit einer Zweikampfquote von knapp über 40% sprachen die Florisdorfer nach der Partie von einem guten Spiel. Ob die sich da nicht ein „wenig“ vertan haben?
Den Ball sahen die jedenfalls über 65% der 93 gespielten Minuten nur hinterher. So wird halt die eigene Leistung schön geredet. Aber fast hätte das doch geklappt. Und das lag am FC Wacker Innsbruck. Eine hohe Passquote bedeutet nicht gleich ständige Gefahr. Man kann sich den Ball auch sehr oft dort zuschieben, wo es dem Gegner alles andere als weh tut. Das treibt unser Publikum zur Zeit regelrecht in Rage. Aus dem einstigen Tollhaus Tivoli ist eine einzige Wutfanzone geworden. Besonders wenn man 19 Mal versucht das Runde ins Eckige zu bugsieren und meistens dabei an der eigenen Präzision scheitert.
Bei dem Spiel gegen den FAC sind nicht wenige vor der 70. Minute regelrecht vor dieser Performance geflüchtet. Einige davon einen Steinwurf weiter zum HCI in die „randvolle“ Eishalle. Die haben etwas versäumt, ganz klar. Oder doch nicht?
Sieht man jetzt die letzten Partien ohne Emotion und mit etwas Abstand, so verliefen diese in ähnlicher Manier. Viel zu viel Leerlauf, zu wenig Courage und zu unpräzise im Spielaufbau. Würde sich das ändern, na dann…
Aber haben wir auch die Qualität dazu? Am Freitag um 18.30 Uhr beim KSV 1919 besteht die nächste Möglichkeit einen Schritt nach vorne zu machen. Das wäre sehr wichtig um einigermaßen mit einem positiven Gefühl in die lange Winterpause zu gehen…
Das glaubt man kaum
Wer ist denn die Nummer eins im hl. Land? Geht es nach den Zuschauern, ganz klar der FC Wacker Innsbruck. Und nicht nur im Land Tirol, sondern das sogar bundesweit in dieser Liga. Da ist der FCW Spitze, trotz enttäuschender Darbietungen und medialen Abgesängen.
3.379 haben die Drehkreuze im Durchschnitt pro Spiel durchschritten. Zum Vergleich, der Linzer Ligakrösus LASK verbucht einen Schnitt von 2.525 Zuseher pro Match. Zweiter in dieser Statistik ist Austria Lustenau (2.604). Doch bemerkenswert, da die Zwei doch sehr ansehnlichen Sport bieten würden. Und siehe da, an vierter Stelle dieser Rangliste befindet sich die WSG Wattens, mit 1.692 Zuschauer pro Spiel. Würde man allerdings bei beiden Tiroler Vereinen die Derbys abziehen, würde es für beide (!) etwas düsterer aussehen.
Im Ranking um den Österreichertopf liegt der FC Wacker Innsbruck im Spitzenfeld der Liga. Sogar weit vor dem Ligakonkurrenten aus Wattens. Das ist besonders interessant, da ja einige sogenannte Experten in unserem Land schon des Öfteren gegenteiliges behauptet haben und unseren FCW dabei stark kritisiert haben. Aber die Fakten sind klar: Beim FC Wacker Innsbruck kommen wesentlich mehr einheimische Spieler und Tiroler Talente zum Zug als bei der Legionärstruppe aus Wattens.