Wer ist die Nummer eins?
Schön langsam wird das Ganze zum verrückt werden. Soll man jetzt seinen Hut drauf hauen, verzweifeln oder sich in psychiatrische Behandlung begeben?
Hm, bei Letzterem hätte diese Branche wohl Schwerstarbeit. Selbst Sigmund Freud wäre da wohl ratlos. Warum tut man sich das noch an, warum soll man sich weiter derart ins Zeug werfen, wenn eh alles sinnlos erscheint? Einfache Antwort: Wir alle sind Wacker Innsbruck!
Die Nummer eins im Land
Zu allem Überdruss freut sich das lokale Fernsehen bekannt geben zu dürfen, dass die Nummer eins im „Fußballland“ in Wattens beheimatet ist. Erstens etwas sehr voreilig und zweitens ein Paradebeispiel von Oberflächlichkeit. Seit nicht einmal einem Jahr wieder im Profigeschäft und schon die Nummer eins im Land sein? Da lachen ja die Hühner! Als wenn ein Tabellenplatz zu einem willkürlich ausgewählten Zeitpunkt etwas über den Status eines Vereins aussagen würde… Denn die Redaktion hat etwas Entscheidendes vergessen. Im Moment liegt die WSG zwar sportlich vor dem FC Wacker Innsbruck, von der Bedeutung und dem Interesse her liegt sie aber – bei allem Respekt – weit, weit hinten. Der aktuelle Tabellenstand ist für die Schwarz-Grünen schlimm genug und für manchen Fan gar eine Demütigung. Aber bitte, es handelt sich um einen sportlichen Wettkampf. Und da sind die Leistungen der Gegner zu akzeptieren. Es liegt nicht an unseren Konkurrenten, dass die vor uns liegen, sondern an unserer sportlichen Abteilung. Aber als wenn unser Verein nur aus dieser bestehen würde. Der FC Wacker Innsbruck besteht aus knapp 1800(!) Mitgliedern, Damen, zweiter Herrenmannschaft und über 220 erfolgreichen Nachwuchskickern, wo sehr gute Arbeit geleistet wird.
Hat Pasching Pause?
Das Waldstadion in Pasching: ein Ort mit schönen Erinnerungen. Im Mai 2010 hat Marcel Schreter damals den FC Wacker Innsbruck in die Bundesliga geschossen. Das Stadion im Wald erstrahlte dabei in Schwarz-Grün. Fast 4000 (!) mitgereiste Wackerianer sorgten da für eine sensationelle Stimmung. Am Freitag ist es dann doch anders gewesen. Zwar bemühten sich die knapp 150 mitgereisten Wackerfans 90 Minuten gut hörbaren Dauersupport in Schwarz-Grün abzuliefern. Aber fast 7000 Schwarz-Weiße übten schon mal Bundesligaatmosphäre.
Das Waldstadion ist ein kleines Schmuckstück in dieser Liga. Optimal groß und mit einer guten Atmosphäre. Eigentlich schade, dass wir da aller Voraussicht nach erst einmal Sendepause haben.
Was dort nicht mithalten kann, ist die Verpflegung im Stadion. Zwar passt das Getränkeangebot, aber bei den Speisen wären nicht einmal die sieben kleinen Männer im Wald zufrieden – geschweige denn die Fans im Waldstadion.
Der Heimsektor dort ist gewandert und auch der „Wahnsinnssektor“ für die Gäste ist nun endlich Geschichte. Nun steht man dort hinter dem Tor, mit guter Sicht. Das passt also. Die Transparente der Fanclubs müssen da allerdings innerhalb des Zaunes angebracht werden, da außerhalb des Gitters ein Netz angebracht ist.
Zum Spiel
Schoss uns 2010 Marcel Schreter zum Aufstieg, so machte das Selbe nun Rene Gartler für den Linzer ASK. Aber halt, noch ist die Meisterschaft ja nicht vorbei. Aber da müsste schon der Mond mit der Sonne kollidieren, bevor da für die Linzer noch was schief gehen könnte. Taktisch ist das gegen die Linzer ja keine schlechte Leistung gewesen. Das ganze Dilemma der Schwarz-Grünen erlebten unsere Fans in der zweiten Halbzeit. Erst knallte beim Stand von 1:0 für Wacker Patrick Eler die Wuchtel an die Stange und beim Abpraller hatte Alex Gründler alle Zeit der Welt, beförderte das Spielgerät dennoch fast schon stümperhaft in den dritten Stock. Der Bursche traf im Nachwuchsfußball und später auch im Amateurbereich praktisch aus jedem möglichen und unmöglichen Winkel. Einfach zum verzweifeln und noch mehr für den Spieler selbst. Ein Kreislauf, der im Fußball nicht selten ist…
Und als Draufgabe bekommen wir ein Gegentor, das wohl nicht hätte zählen dürfen. Aber selbst beim Stand von 1:1 darf man den Kopf nicht in den Sand bzw. in den Paschinger Wald stecken. Aber es ging kaum mehr was. Pech und Unvermögen geben sich in Innsbruck die Hand. Selbst nach dem 1:2 und mit 10 Mann ist das Bemühen der Schwarz-Grünen zu sehen gewesen. Es fehlen aber die spielerischen Mittel. Und um beim Tabellenführer Punkten zu können, sollte man halt mehr als 45% seiner Zweikämpfe gewinnen. Interessant allerdings, dass die Innsbrucker den Ballbesitz bis zum Ausschluss bei der spielstärksten Mannschaft der Liga ausgeglichen halten konnte.
Lange Heimreise
Unermüdlich versuchte der wackere Anhang im Waldstadtion die Ihren nach vorne zu treiben und Stärke zu geben. Leidensfähigkeit ist ja schon bald ein Aufnahmekriterium als Fan des FC Wacker Innsbruck. Keinesfalls haben es die sich aber verdient, dass es ein guter Teil unserer Mannschaft nicht der Mühe wert fand, sich bei ihnen zu bedanken und zu verabschieden. Das passt so gar nicht in die schwarz-grüne Philosophie. Enttäuschung hin oder her. Ein Umdenken wäre da gefragt! Zumal unser Anhang viel in den Verein investiert, die vor Ort Gewesenen alles gegeben haben und wiederum so einiges in Kauf genommen haben. Die etwa 80 mit der Bahn angereisten Fans verbrachten noch einige Zeit nach Spielende im Sektor und wurden dann unter strengster Bewachung zum Bahnhof Linz begleitet. Ankunft in Innsbruck um etwa 6 Uhr früh. Ohne Worte….
Weiter geht es nun mit zwei Heimpartien. Am Freitag um 18.30 Uhr geht es gegen den FC Liefering und am Montag dem Dreizehnten (!) im klitzekleinen Derbylein gegen Austria Lustenau. Wenn ich das Wort Derby schon höre…
Aber alle auf ins Tivoli Stadion! Es geht um unseren FC Wacker Innsbruck, unseren Verein und wenn wir wissen, wer wir sind und zu wem wir stehen, können andere sagen und schreiben was die wollen. Den FC Wacker Innsbruck kann uns niemand anderer nehmen, nur wir uns selbst!!!!