Die Suche nach dem aufgehenden Knopf
Mit drei Niederlagen in Serie ist der FC Wacker Innsbruck in dieser Liga noch nie in ein Kalenderjahr gestartet. Das ist gleich verrückt, wie der Umstand, dass sich zwei Drittel der Teams im Abstiegskampf befinden. Daneben droht dem KSV 1919 ein satter Punkteabzug. Der Grund hierfür sind Verstöße gegen die Lizenzbestimmungen.
Ja servus, plötzlich würde sich der FC Wacker Innsbruck am vierten Tabellenplatz wieder finden. Aber Grund zur Euphorie wäre das sicher nicht. Der Abstand zum rettenden roten Strich beträgt nämlich nur sechs Punkte. Dort befinden sich die Linzer Blau-Weißen. Und die sind unser nächster Gegner am Freitag um 18.30 Uhr auf der Linzer Gugl. Unterstützung für unsere Mannschaft wäre dort gefragt!
Nichts für schwache Nerven
Irgendwie musste es ja einmal so kommen. Das Auf und Ab des FC Wacker Innsbruck in den letzten Jahren hat sichtlich Spuren hinterlassen. Das Vertrauen in die Mannschaft ist dahin. Man hofft zwar stehts aufs Neue, jedoch wird man von den Spielern immer wieder enttäuscht. Es muss doch zwangsläufig an der Qualität unserer Mannschaft liegen?
Ja, sicher ist es so. Aber ich frage mich, ob unsere direkten Konkurrenten dafür mit Qualität gespickt sind? Wohl eher auch nicht. Da spielt dann alles zusammen. Die hohen Erwartungen, wenn man für den FC Wacker Innsbruck spielt und der Druck, den sich die Spieler auch noch selbst machen. Eine Konstellation, welche auch bei anderen Sportarten für so manchen zu Problemen führt.
Aber halt, jetzt kommt in der Meisterschaft die Phase, wo der Vorteil der Underdogs relativ werden wird. Was nun folgen wird ist Abstiegskampf pur. Es kommt auf die Leidenschaft an, die Bereitschaft weit über die eigene Schmerzgrenze hinaus zu gehen und nur wer diesen Kampf annimmt, wird auch oben bleiben. Ganz egal ob man nun FC Wacker Innsbruck heißt oder wie der SC Wiener Neustadt ab nun im „Teddybären- und Plüschstadion“ auflaufen wird. Kuschelkurs wird das mit Sicherheit für niemanden der Liga. In Schönheit sterben zählt nicht. Ab nun gehts ums Eingemachte – für Fans und Spieler. Das wird nichts für schwache Nerven!
Weder Fisch noch Fleisch
Nach den beiden verlorenen Spielen gegen Wattens und den wohl mittlerweile in einer eigenen Liga spielenden LASK Linz, verirrten sich noch ganze 1629 Fans ins Tivoli um die Ihren gegen die Jungbullen (FC Liefering genannt) punkten zu sehen. Und vorweg, die haben dann ja auch ein recht ansehliches Spiel der Ihren zu sehen bekommen. Die technisch so starken und pfeilschnellen Youngsters des FC Salzburg kamen in der ersten Halbzeit nicht über eine Statistenrolle hinaus. Erschreckend jedenfalls die Kulisse am Tivoli. Trotzdem herrschte keineswegs Grabesstimmung in Tirols Fußballtempel. Nur einmal in der ersten Halbzeit hörte man so was wie ein Raunen und vereinzelte Pfiffe im Stadion. Es war ja auch zum Haare raufen. Statt das Spielgerät gefährlich vor das Tor des Gegners zu flanken, ging der in Richtung hinteres Wipptal…
Symptomatisch für das Spiel der Unseren. Aber die Atmosphäre am Tivoli blieb größtenteils recht positiv. Die Schwarz-Grünen agierten in diesem Spiel sehr kompakt und sind gut gestanden. Aber wenn man selbst kaum gefährlich wird, kommt es, wie es kommen muss. Ab Minute 72, mit einen Mann weniger, sind die Unseren komplett auseinander gefallen. Den Unterschied der Teams machte schlussendlich Salzburgs Starstürmer Berisha aus. Trotzdem eine vermeidbare Niederlage, die auf individuelle Fehler eigentlich routinierter Spieler zurück zu führen ist.
Weder Fisch noch Fleisch – die zweite
1214 Zuschauer am Tivoli. Sind schon einmal weniger zu einem Heimspiel in Innsbruck gekommen? Ja, tatsächlich! Am Freitag, dem 27 November 1998 sind zum „Westderby“ FC Tirol gegen Austria Salzburg 800 (!) zahlende Zuschauer erschienen. Bei einem Cupspiel gegen den damaligen Zweitligisten SV Grödig durfte der FC Wacker Innsbruck kaum 900 Zuschauer begrüßen. Und aufgepasst, selbst in den goldenen Siebzigern gab es in der Sechzehnerliga (!) einige Spiele wo kaum 1500 Zuschauer im Stadion waren.
Man muss es sowieso nehmen, wie es ist. Das Publikum holt man nur mit einer ordentlichen Performance am Feld zurück. Schließlich möchte der zahlende Zuschauer auch mal was retour bekommen.
Wie war das aber am Montag dem 13.? Ach ja, weder Fisch noch Fleisch Teil zwei: Erste Halbzeit wiederum gut stehende Schwarz-Grüne. Der finale Pass kommt halt selten an den Mitspieler und wenn doch, sieht man, was möglich wäre. Die Stimmung im Stadion trotz der wenigen Zuschauer wiederum durchaus positiv. Die wurden dann in der zweiten Halbzeit allerdings auf eine harte Probe gestellt. Die Ihren bettelten regelrecht um ein Gegentor. Aber die völlig neu formierte Wacker-Mannschaft stemmte sich mit aller Kraft gegen das fast Unvermeidliche.
Die Anfeurungsrufe der Nordtribüne hallten von den leeren Rängen wie ein Echo in den Bergen zurück. In den letzten Minuten der Partie stand es Spitz auf Knopf. Das Tivoli brodelte, Riesenjubel nach dem Schlusspfiff. Unsere Null hat gehalten. Aber warum dieser Leistungsabfall in Hälfte zwei? Die pure Angst neuerlich nicht zu entsprechen, oder was? Möge dieser Sieg den Knopf in den Köpfen und Beinen der FCW-Spieler endlich lösen!