Auf zum Pöstlingberg
Langsam fährt sie mit maximal 25 km/h hoch, nicht nur die Erfolgskurve des nächsten Gegners des FC Wacker Innsbruck, sondern auch die Pöstlingbergbahn. Die 1891 errichtete Adhäsionsbahn gilt als eine der steilsten der Welt. So wie Josef Urbanski den steilen Aufstieg plante, so machte das bis jetzt auch der Ex-Innsbruck-Trainer Klaus Schmidt mit Blau-Weiß Linz.
Höhenmeter
Im Gegensatz zum Ingenieur, der 250 Höhenmeter überwinden musste, gilt es für Schmidt mit seinen Mannen nur über den Abstiegsstrich zu kommen und dafür fehlen ihm nicht mehr viele Punkte. Als er im Oktober an die Donau kam, waren die kleinen Linzer schon fast der Fixabsteiger. Seit der letzten Runde fehlen noch mikrige zwei Punkte auf den achten Platz und derer einen mehr, um sogar an die siebte Stelle der Tabelle zu kommen. Auf der anderen Seite konnte Sir Karl bei Wacker die Hoffnungen auf einen steilen Anstieg wie bei der Nordkettenbahn in der Tabelle im Frühjahr noch nicht erfüllen. Aus vier Partien stehen magere drei Punkte zu Buche. Da wären wir auf dem Weg zur Seegrube maximal bei der ersten Stütze – zum Platz an der Sonne also noch ein weiter, weiter Weg. Zu weit bis im Mai. Also wird man in Innsbruck auf den Herbstfahrplan warten müssen, um wirklich Höhenluft schnuppern zu können. Denn, auch wenn man Dank Lizenzverstößen des KSV plötzlich an vierter Stelle steht, punktemässig hat sich nichts geändert.
Bergstation und Spurweite
Aber zurück zur Pöstlingbergbahn, fährt man zuerst in vielen Schleifen Richtung Bergstation, erblickt man diese als martialisch anmutendes Gebäude. Die Bahn endet in einem ehemaligen Wehrturm des maximilianischen Pöstlingberg Forts. was uns zur Defensive der Oberösterreicher weiterleitet. Die steht sehr kompakt, fast wie eine Mauer, was schon allein durch die Tabelle bestätigt wird. Neben den Lieferingern erhielten die Linzer mit 28 die wenigsten Gegentreffer. Wackers Schlussmänner mussten in den bisherigen 24 Runden schon 33 mal den Ball aus den Maschen holen. Warum man trotzdem in den Tabellenkeller rutschte? Weil man am wenigsten Tore in der Liga mit 22 erzielte. Goiginger mit fünf Treffern ist der Führende der Vereinstorschützenliste, gefolgt von Pecriep mit vier. Da wirken Wackers 30 Volltreffer ja fast schon als viel. Die besagte Bahn wechselte im Jahr 2009 von 1000mm auf 900mm Spurweite, genau umgekehrt zu Patrik Eler der in der letzten Runde von 9 auf 10 Tore sein Konto umstellte.
Besucherzahlen und Grottenbahn
Mit 16.000 Besuchern in der bisherigen Saison sind die kleinen Linzer bisher im Mittelfeld der Ersten Liga, im Gegensatz zum FC Wacker Innsbruck, der mit 37.907 diese Statsitik überlegen, vor den Lustenauern anführt. Die Pöstlingbergbahn befördert im Vergleich dazu im Jahr 500.000 Besucher auf den Aussichtsberg. Ergibt täglich 1369, ein bischen wie Fans ein Blau-Weiss Spiel zuhause verfolgen, nämlich 1340. Beibt zu hoffen, dass den Fans beider Teams am Freitag ein Fussballfest geboten wird. Denn besser am Pöstlingberg mit der Grottenbahn fahren, als auf der Gugl einen Grottenkick sehen…
Bild: CC BY-SA 2.0, Link