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Breonen, Genauen und die Römer

Zur Zeiten der Römer war Österreich geteilt in drei Teile. Die drei Teile hießen Rätium, Pannonia und Noricum. Ein wichtiger Ort im norischen Bereich war Lauriacum, im heutigen Enns, das nur einen Steinwurf von Pasching entfernt lag, wo heute der LASK seine Heimstätte hat.

 

Tirol befand sich in der Provinz Rätia und während die Römer in Lauriacum einen Legionsstützpunkt anlegten, war das Römerlager Veldidena (Wilten) nur ein Nachschubdepot und eine Etappenstation entlang der Brennerstrecke.
Vielleicht hätten die Schwarz-Weißen doch in ihrer alten Heimstädte der Gugl bleiben sollen, denn für eine Landeshauptstadt mit 200.000 Einwohner sind ein Schnitt von 2.750 Zusehern pro Runde doch eher mau, vor allem wenn man die Liga so dominiert, mit 13 Punkten die Liga anführt und fünf Runden vor Schluss den Aufstieg fixieren konnte. Dagegen pilgerten ins Tivoli, apropos der Name stammt von einem Vorort Roms in Latium, 3.125 unentwegte Schwarz-Grüne und das trotz einer Saison, die ihresgleichen in den Annalen der Vereinsgeschichte sucht.

Die schnellen Breonen und fürchterlichen Burgen

Breonen? Wer? Was tun die jetzt auf einmal hier? Also, die Breonen waren ein illyrisches Volk im Bereich des Wipptales durchs obere Inntal bis Telfs. 15 v. Chr. wurden sie durch den Stiefsohn von Kaiser Ausgustus, Drusus (nach dem das Fußballstadion in Bozen benannt ist) besiegt. Der römische Dichter Horaz schreibt in einer seiner Oden dazu:
milite nam tuo/ Drusus Genaunos, inplacidum genus/ Breunosque velocis et arcis/ Alpibus inpositas tremendis/ deiecit … („Denn mit deinem Heer warf Drusus die Genaunen, ein friedloses Volk, und die schnellen Breonen sowie die auf den fürchterlichen Alpenhöhen liegenden Burgen nieder“).
Die Burg am Tivoli ist in dieser Saison bisher leider zu oft gefallen, vier Niederlagen musste Wacker Innsbruck in seiner einstmals geürchteten Burg hinnehmen und fünfmal trennten sich die Gegner mit einem Patt. Dass die Innsbrucker mit 18 Gegentoren zuhause nach dem LASK und BW Linz die wenigsten der Liga erhalten haben, ist nur ein schwacher Trost, wenn man die Heimtabelle betrachtet: nur Platz sechs.
Dass ein wenig breonischer Charakter noch in der Truppe steckt sieht man deutlich an einem anderen Wert: Patrik Eler konnte sich mit seinem unglaublichen Laufpensum bisher in der Torschützenliste mit 21 Treffern absetzen. Der einzige Verfolger, der noch an der Krone schnuppern könnte, wäre Rene Gartler mit bisher 16 Treffern.

Die Genauen machten es vor

Im Unterinntal waren die direkten Nachbarn der Breonen die Genauen. Der Volksstamm wurde zusammen mit den Breonen von Drusus 15 v. Chr. unterworfen. In ihrem ehemaligen Gebiet liegt heute Wattens. Die WSG machte es letzte Woche vor, wie man die überlegenen Linzer (wahrscheinlich höchstes Budget der Liga nach Liefering) knacken kann. Am Freitag unterlagen die Schwarz-Weißen mit 2:0. Die Athletiker schenkten sich selbst diese beiden Tore ein. Am Montag werden sie es aber den wackeren Recken nicht so leicht machen, denn obwohl sie bereits aufgestiegen sind, wollen sie noch ein erreichbare Ziel, den Punkterekord von St. Pölten letzte Saison mit 80 Punkten, knacken.
Zum Abschluss noch ein kleines historisches Detail: Während die Genauen unter der römischen Besatzung aus der Geschichte verschwanden, finden sich Breonen bis ins Jahr 828 n. Chr.

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Autor: admin

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