Skip to main content

Die (Tiroler) Bilanz vor der Bilanz

Noch ist sie nicht vorbei, die Sky Go Erste Liga. Eine Runde steht noch aus. Mit dem Linzer ASK ist der Meister längst gekürt. Der Absteiger ist noch nicht ermittelt. Momentan sieht es ganz nach dem SV Horn aus. Es sei denn die Waldviertler schlagen den LASK in der letzten Runde. Vielleicht haben die Linzer ja die ganze Woche durchgefeiert und sind nicht mehr so ganz bei der Sache. Und so lebt an der tschechischen Grenze das Prinzip Hoffnung, dass auch mal ein blindes Horn, äh Huhn ein Korn, bzw. ins Tor trifft. Aber dann darf der FAC gegen den KSV 1919 nicht punkten.

Aus Tiroler Sicht bleibt nur mehr die Frage, wer wird sportlich in der Saison 2016/17 die Nummer eins im Land werden. Die Ausgangslage dazu ist ähnlich schwierig für beide Vereine. Gewinnt der FC Wacker Innsbruck in Wr. Neustadt kann die WSG Wattens machen, was sie will. Geht aber die WSG im Heimspiel gegen die Lustenauer Austria als Sieger vom Platz, müssen auch die Schwarz-Grünen voll punkten. Darin liegt noch ein Hauch von Spannung.

 

Ein Blick auf die Tabelle

Eigentlich geht es bei diesem Duell um Platz vier nur um das Prestige. Die WSG Wattens hat im Frühjahr eindrucksvoll bewiesen, dass die in der Liga angekommen sind. Und der FC Wacker Innsbruck hat sich nach den drei Auftaktniederlagen im Frühjahr und den Tiefschlag in Linz gegen Blau-Weiß ebenfalls toll zurück gekämpft.
Um doch bei den prestigeträchtigen Duell um die beste Tiroler Mannschaft zu bleiben, so sind die Innsbrucker leichter Favorit. Und das ist den jeweiligen Gegnern geschuldet. Der SC Wiener Neustadt liegt in der Heimtabelle derzeit auf Platz sechs. Und die Schwarz-Grünen haben sich auch auswärts gefangen und befinden sich in diesen Ranking der Auswärtstabelle auf dem vierten Rang.
Für die Wattener wird es gefährlich. Austria Lustenau ist in der Fremde ganz oben zu finden. In der Schlussphase nur noch vom ASK auf Grund des besseren Torverhältnisses abgefangen. Zählen tut das aber herzlich wenig. Die Lustenauer sind total im Umbruch und wer weiß, wer bei denen auflaufen wird.

Apropos Umbruch

Bei den Schwarz-Grünen wird kein Stein auf den Anderen bleiben. Sämtliche Routiniers bekamen keine Vertragsverlängerung mehr. Die Abwehr ist eine reine Baustelle. Noch sind einige Vertragsgespräche ausständig. Aber die Jugend beim FC Wacker Innsbruck ist eindeutig im Vormarsch. Die Ersatzbank der letzten Runden hat eher wie eine U20 Mannschaft ausgesehen und in jeder der letzten Runden durften Jungspunde Profiluft schnuppern. Das Durchschnittsalter der Schwarz-Grünen in den letzten Spielen ist da bei knapp 23 Jahre angesiedelt. Um so bemerkenswerter, dass der FC Wacker Innsbruck im vierten Quartal bislang das beste Team der Liga ist. Das ist aber nicht das einzig Erwähnenswerte. Schon in der sogenannten Grumser-Tabelle ist der FC Wacker ganz obenauf gewesen. Da wäre in dieser Saison schon mehr möglich gewesen. Aber der LASK ist in dieser Saison ohnehin zu stark gewesen.
Weiter war die Heimschwäche der Innsbrucker in dieser Saison nicht zu übersehen. Auch da hat sich Schwarz-Grün gefangen. Aktuell belegt man den dritten Platz in diesem Ranking. Also ist wahrlich nicht alles schlecht beim FCW, was uns so manches Printmedium gerne suggeriert.

Und so nebenbei wird hervorragende Nachwuchsarbeit geleistet. Vom Kindergarten, bis zur Zweiten Herrenmannschaft. Das Nachwuchskonzept des FC Wacker Innsbruck, Profiles – Going for Goals und deren Output kann sich wahrlich sehen lassen. Davon profitiert nicht nur der FC Wacker Innsbruck, sondern auch der Konkurrent aus Wattens und andere Vereine. Apropos Nachwuchs, die Jungspunde des FCW II sind aktuell bester Tiroler Regionalligist. Und das im zarten Altersschnitt von 19,4 Jahren. Das muss auch einmal gesagt werden.

Der Konkurrent

Respekt an die WSG Wattens. Zu Beginn der Saison als Abstiegskandidat gehandelt, sind die im letzten viertel der Meisterschaft auf Platz 2 zu finden. Punktegleich und nur ein Törchen hinter dem FCW. Zumeist spielten die Unterländer von jeglichen (Erfolgs-) Druck befreit erfrischenden Fußball. So gingen die Kristallbuam in den Derbys dreimal als Sieger vom Platz. Dass die WSG den FC Wacker Innsbruck nur sehr schwer erreichen wird, zeigt dass trotz einer zum großen Teil verkorksten Saison des FCW in Innsbruck mehr als doppelt so viele Besucher begrüßen durfte, als in Wattens. Und das trotz eines aufgeblasenen und von den Printmedien unterstützenden Hypes. Wie sieht es dann aus, wenn es nicht mehr so läuft?

Es könnte so toll sein

Das Highlight im Tiroler Fußball sind sicher die Derbies gewesen. Was wurde da fantechnisch auf schwarz-grüner Seite nicht alles auf die Beine gestellt! Für diese Liga fast schon sensationell.
So schlecht wäre der Tiroler Fußball gar nicht. Und das trotz fehlender Trainingszentren, schlechter Infrastruktur und verbandsinternen Problemen. Auch kommt es immer wieder zu Querschüssen aus verschiedenen Richtungen, was das Arbeiten des FC Wacker Innsbruck freilich erschwert.

Dass sich Konkurrenten etwas bekriegen gehört dazu. Gut, fair ist das besonders von Grün-Weißer Seite auch nicht immer abgelaufen. Und die VIP Karten Affäre hätte sich deren Präsidentin auch sparen können. Denn das ist wohl mehr als lächerlich gewesen. Mehr sage ich dazu nicht, denn sonst müsste man der Öffentlichkeit reinen Wein einschenken und da würden sowohl die Grün-Weißen als auch die über den „Skandal“ berichtenden Journalisten gar nicht gut ausschauen. Somit sei die Affäre vergessen und begraben. Ob auch vergeben, werden die zukünftigen Handlungen der Beteiligten zeigen…
Egal, ein heißes Derby ist eh interessanter. Dafür sollte gesorgt sein. Ich freue mich jedenfalls auf eine spannende Transferzeit und die kommende Saison – mit vier weiteren Derbies!

Avatar photo

Autor: Rudolf Tilg

Dieser Text stellt geistiges Eigentum des tivoli12 magazins dar und ist somit urheberrechtlich geschützt. Um den Text, oder Teile davon nutzen zu können, setzen Sie sich bitte mit dem tivoli12 magazin in Verbindung.
Skip to content