We are family
Wie sagt man so schön: „Kein Stein bleibt auf dem anderen“, oder „alles neu macht der Mai“. Das sind doch alles hohle Phrasen. Oder etwa doch nicht?
Als am 26. Mai dieses Jahres nach dem Saisonfinale gegen Wiener Neustadt die Profis auf Urlaub gingen, haben im Clubmanagement des FC Wacker Innsbruck die Telefonleitungen geglüht. Nach dem Motto „nach der Saison ist vor der Saison“.
Mehr als der halbe schwarz-grüne Spielerkader wurde daraufhin in die Wüste geschickt. Sechs externe Neuzugänge sind dafür in das Herz des Inntals geholt worden. Und da irgendwo geschrieben steht, „den mutigen gehört das Himmelreich“, hat daraufhin unserer General Manager mehr als nur Mut bewiesen, und gleich acht (!) Spieler unserer zweiten Mannschaft zu Profis gemacht. Quasi unter der Prämisse, „wer den eigenen Nachwuchs nicht ehrt, ist den besten Legionär nicht wert“. Oder so ähnlich halt. Also in dieser Saison alles neu?
Neue Mannschaft, altes Ziel
Da ist nicht alles neu. Na gut, bei unserem Team ist ja kein Stein auf dem anderen picken geblieben. Dennoch ist ihr Ziel das selbe, wie schon vor einem Jahr. Und das um keinen Millimeter weniger! Das Ziel heißt „Aufstieg“ – muss es heißen, denn sonst wird es bitter. Aufgrund der Ligareform könnte dazu aber schon der dritte, oder gar der vierte Platz reichen. Um sich auf keine Experimente einzulassen, sollte der FC Wacker Innsbruck aber die Top zwei erreichen.
Die Konkurrenz
Ich sehe es so, der stärkste Konkurrent wird auch diese Saison wieder aus dem eigenen Land kommen. Ein Bruderduell hat immer was und der sogenannte Kleine wird immer hochmotiviert dem großen Bruder ein Haxl stellen wollen. Neun Punkte und eine Menge Nerven hat uns die WSG Wattens in der letzten Saison gekostet. Warum das heuer nicht passiert? Wir haben selbst eine junge hungrige Truppe, die brennt. Die WSG wird alles daran setzen ihre Erfolge gegen uns zu wiederholen und wird womöglich übermütig werden. Der FC Wacker Innsbruck wird weiterhin der Favorit in dieser Begegnung bleiben. Aber auch die WSG hat Qualität und den Vorteil des Außenseiters. Dennoch schätze ich den FC Wacker Innsbruck als stärker ein.
Nein, ich halte die WSG nicht für stärker, als die SV Ried. Die Innviertler sind der klare Favorit auf den Meistertitel. Die Austria Lustenau traue ich mich nicht einzuschätzen. Die sind der große Unbekannte. Bleibt die Frage, ob die Austria überhaupt in die Bundesliga will.
Ansonsten sind einige Teams zwar gefährlich, aber wahrscheinlich zu wenig konstant.
Und man glaubt es kaum, ich halte die WSG für das Zünglein an der Wage. Die sind hinter dem LASK beste Frühjahrsmannschaft gewesen, sind eingespielt und haben sich punktuell verstärkt. In der Vorbereitung konnte man den FC Salzburg schlagen und gegen einen italienischen Topverein lange Zeit ein 0:0 halten und verlor schließlich nur knapp mit 1:2. Ihr Selbstvertrauen dürfte passen!
Und wir?
Als bestes Team des letzten Saisonviertels ging man in die Sommerpause. Man darf gespannt sein, ob die Jungs diese Leistung konserviert haben und gleich wieder abrufen können. Ein Manko könnte vielleicht werden, dass wir jetzt körperlich nicht gerade Riesen in unseren Reihen haben. Aber mit Schnelligkeit, Direktspiel und großem Einsatz hat man in Testspielen gegen Topteams gut dagegen gehalten. Was dabei aufgefallen ist? Unsere Burschen geben nach einem Rückstand noch mehr Gas! Dass ihr Nervenkostüm passt hat man bei einigen schon im Frühjahr gesehen, und dass sie brennen bei den letzten Testspielen ebenso, wo man gegen einen Deutschen Bundesligisten gewinnen konnte und auch beim letzten Test gegen Dynamo Kiew selbst nach dem 0:3 nie aufgesteckt hat. So dürfen wir uns auf eine tolle Saison und Hammer-Derbies freuen!
Wir sind Familie!
Am Sonntag fand am Parkplatz hinter dem Tivoli das Familienfest des FC Wacker Innsbruck statt. Da ist dann einiges los gewesen. Eigentlich ein sensationeller Zuspruch. Gab es doch nicht mal ein Testspiel. Unter großen Applaus wurde die Mannschaft den hunderten Fans vorgestellt. Als die neuen Dressen präsentiert worden sind, ging ein Raunen durch die Menge. Scheinbar dürften die gefallen. Für Groß und klein, bis hin zu den aller kleinsten war bei diesem Fest gesorgt. Die Töne der Mannschaft und die Vorsätze waren die Selben, wie vor einem Jahr. Es liegt nun an den Unseren ihnen für eine mögliche Euphorie zu sorgen. Und an uns nicht bei den ersten kleinen Rückschlägen die Nerven weg zu schmeißen. Dann stehen die Zeichen auf Aufstieg!
Abgerundet wurde das Fest mit einer Autogrammstunde und weiteren Aktion von der Mannschaft, für ihre Fans. Und einige Kids so wie Erwachsene haben dann schon mit der neuen Dress geschmückt den Heimweg angetreten. Ein Bub tauschte seine Bayern-Dress, gegen ein neues Wacker-Gwandl. So solls sein. Schön ist es gewesen, auch wenn zweifelsohne Verbesserungspotential da ist – DANKE