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Klartext

„Klartext“ zu reden, oder besser gesagt zu schreiben, bedeutet für den ein oder anderen ja nicht unbedingt etwas Gutes. Man kann aber auch ganz klar sagen, gut gemacht! Beim Tiroler Derby haben beide Teams ihren Job gut gemacht. Weniger gut hat diesen Job die WSG als Veranstalter absolviert. Zeit das anzusprechen, denn, wenn man selbst den Anspruch stellt, „der beste Gastgeber der Liga zu sein“, dürfte es eigentlich nicht so viele Argumente für einen „Klartext“ geben.
„Klartext“ kann man auch über unseren Betriebsausflug zur SV Ried schreiben. Warum rennt unser Team mit „hurra“ ins Verderben?

 

So ist das

Stellt euch vor, es ist Derby in Wattens und es regnet. Da hat man dann ein Problem. Denn Dach gibt es dort keines. Dafür kann die WSG erstmals nichts. Und auf Seiten der Anhängerschaft ist man ja nicht abgeneigt, in einem Stadion der alten Schule ein Spiel zu erleben. Das wäre also kein Problem. Ein Problem ist es aber, wenn es in die WC Anlagen regnet und man drinnen zentimetertief im Wasser steht! Und wenn ein Regenschutz angekündigt wird, aber weit und breit keiner zu sehen ist. Weiters hat es geheißen, aufgrund des Wetters seien Knirpse erlaubt. Was aber tun, wenn diese von (über)eifrigen Ordnern abgenommen werden?
Ein weiteres Problem im Gernot Langes Stadion ist die Sicht im Auswärtssektor. Alles was unter zwei Meter groß ist, kann das Spielgeschehen wohl nur akustisch mitverfolgen. Die schlechteste Sicht aller Sektoren österreichweit! Die Verpflegungssituation im Sektor ist auch ein Witz und sollte so in keinem Stadion vorkommen.

Erwähnen möchte ich dabei das Engagement der WSG Wattens – insbesondere ihrer Präsidentin. Für Behördenauflagen kann man nichts. Vieles ist angeordnet, aber nicht umgesetzt worden. Aber wenn anderswo eine teure Infrastruktur finanziert werden muss, darf auch gelesen werden, wie es bei denen aussieht, die das nicht müssen oder wollen.

Das Derby

Über das Spiel brauche ich nicht viel zu schreiben. Zehn Minuten ist es still gewesen, im ehemaligen Alpenstadion. In den ersten zehn Minute der Partie setzte die „Tivoli Nord“ ein stilles Zeichen der Trauer um ein verstorbenes Mitglied. Dadurch ist auch der Marsch vom Bahnhof zum Stadion im stillen Gedenken gewesen.
Das Derby wurde zur Werbung für den Tiroler Fußball. Einfach toll – die Atmosphäre – die Stimmung und das Spiel!

Was soll das?

Beim Blick in die Zeitung des nächsten Tages, wäre einem doch glatt das Frühstück wieder hoch kommen. Statt ein Spiel zu analysieren und einfach die bessere Leistung der Schwarz-Grünen zu honorieren, sucht Neo-Wattens-Fan und Journalist Alexander Gruber nach Gründen, warum sein neuer Herzensverein verloren hat. So schnell kann man vergessen, dass ihm der FCW eine (kurze aber immerhin) Profikarriere ermöglicht hat… Da stand etwas, von mehr Routine, einem doppelten Budget und so weiter und so fort. Wie kommt man auf so einen Schwachsinn? Hatte nicht etwa der FCW das jüngere Team am Feld? Und zum ach so tollen Budget könnte man auch darlegen, wenn man das Doppelte ausgeben muss (Infrastruktur, Blaulichtorganisationen, andere Abteilungen des Vereins), muss man auch ein höheres Budget auf die Beine stellen…

Was war in Ried?

Schade – die SV Ried wäre so gut wie in der Kiste gewesen. Vor etwa 200 mitgereisten Fans agierten die Innsbrucker in den ersten 15 Minuten wie ein Top-Team. Aber statt der möglichen 2:0-Führung haben die Unseren aus dem Nichts ein Tor kassiert. Und dann ist man mit Hurra ins Verderben gerannt. Da muss man sich einfach geschickter anstellen. Ist man da gar dem eigenen Übermut erlegen? Zu allem Überdruss hatte auch das Schiedsrichterteam keinen besonders guten Tag. Hätten die den gehabt, wäre das Spiel wohl nicht so eindeutig ausgegangen.
Nach dem Schlusspfiff wurde unser Team von ihrem Anhang trotz der Niederlage mit frenetischen Applaus und aufmunternde Anfeuerungen verabschiedet. Passiert auch nicht überall.

Kinderkarten um 14 Euro

In Ried müssen Kinder im Auswärtssektor den vollen Preis bezahlen. Ermäßigte Karten gibt es dort auch nicht. Nicht gerade kundenfreundlich. Zwar gibt es für Familien einen eigenen rauchfreuen Sektor im Stadion. Aber was ist, wenn jemand nicht zum Rieder Anhang will. Allerdings war die Verpflegung in der „keine Sorgen Arena“ wie gewohnt gut. Weniger gut ist da die „Freiheitsberaubung“ hinter den Banden für die Fotographen, Rettung, Exekutive usw. Die müssen nämlich alle hinter blau gekennzeichnete kleine „Parkluken“ um ja keinen Buchstaben auf den Werbetafeln zu verdecken. Man lernt immer wieder was Neues kennen.

Hoffentlich lernen die Lieferinger am Freitag (20.30 Uhr) wieder einen effizienteren FC Wacker Innsbruck kennen. Viel Zeit zum Grübeln bleibt wirklich nicht.

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Autor: Rudolf Tilg

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