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Stoppt die Achterbahn!

Man kennt das. Da hat man mitunter schon vor dem einsteigen ein mulmiges Gefühl. Es geht rauf und dann wieder rasant abwärts. Einmal so und dann wieder so. Es rüttelt einen hin und her und man hat Angst, wenn sich jetzt die Bügel öffnen, fliegt man im hohen Tempo aus der Achterbahn. Die höchste Achterbahn der Welt soll ja im SkyPlex Park in Amerika stehen. Ganze 153 Meter soll es da in die Tiefe gehen. Wir Tiroler brauchen keinen „Skyscraper“. Wir haben ja unseren FC Wacker Innsbruck.

 

Einmal top

Angriffsfurioso der Unseren ist das am Freitag gegen den FC Liefering ja wirklich keines gewesen. Nur Neunmal wurde in den 98 Spielminuten versucht, das gegnerische Gehäuse zu treffen. Dreimal wurde es dabei richtig gefährlich für die Salzburger Jungstiere. Aber das Goldtor gelang aus einem Gestocher heraus. Aber immerhin wurde so diszipliniert gespielt, dass der Nachwuchs des FC Salzburg aus ihren 18 Versuchen kaum gefährlich geworden ist. Um es genau zu sagen, zweimal wurde das Tor der Schwarz-Grünen gefährdet. Für Taktikfüchse eine super Partie. Für Andere eine zum verrückt werden. Jeder zweite Pass der Unseren ging entweder zum Gegner oder ins Nirgendwo. Aber da unser FCW ein perfektes Stellungsspiel aufgezogen hat, dem Gegner weder Zeit noch Raum ließ und der FC Liefering dem nicht viel entgegen zu setzen hatte, hieß am Ende der Sieger FC Wacker Innsbruck.

Das Publikum ist aus dem Häuschen gewesen

Kaum Torchancen hüben wie drüben hat es gegen den FC Liefering gegeben. Aber das war dann doch eine spannende und intensive Partie gegen Salzburgs Jungstiere vor knapp 2100 Zuseher. Im Stadion ist die Stimmung gut und positiv gewesen. Der Schiedsrichter hat ewig lange nachspielen lassen. Umso größer war dann der Jubel im Tivoli. Das Publikum schien schier aus dem Häuschen. Unser Präsident Gerhard Stocker hat im Mannschaftskreis getanzt, als wären wir gerade aufgestiegen. Und unsere Mannschaft hat sich dann vor sämtlichen besuchten Tribünen von ihren Fans verabschiedet und bedankt. Das ist etwas, was lange gewünscht, aber selten gemacht worden ist. Ein Dankeschön an unser Team! Und von der Nordtribüne tönte es: „Wir geben nicht auf – heuer steigen wir wieder auf“

Aber so nicht

Nur drei Tage später wurde die abgebrochene Partie von Hartberg neu angepfiffen. Und der FC Wacker Innsbruck erspielte sich von Beginn an ein Übergewicht. Der Lohn dafür, eine verdiente 1:0 Führung der Innsbrucker. Aber dann hatte der Schiedsrichter etwas dagegen. Einen mehr als fragwürdigen Elfmeter ließ der sogar noch wiederholen. Wie schon bei dem Spiel in Ried wurden wir von den Herren mit der Pfeife nicht gerade bevorzugt.
Aber dass der FC Wacker Innsbruck in der zweiten Halbzeit keinen Fuß mehr auf den Boden bekam, hat er sich schon selbst zuzuschreiben. Unerklärlich dieser Rückfall in alte Muster. Bleibt die Frage nach dem warum! Selbst wenn man den schwachen Schiedsrichter zur Halbzeit in Blindenpension geschickt hätte, der Sieger hätte trotzdem TSV Hartberg geheißen. Wieder einmal ging halb Österreich enttäuscht nach Hause. Zumindest 80 davon. Aber die aus halb Österreich…

Eine kleine Zwischenbilanz

Die beiden Unentschieden zu Beginn der Meisterschaft konnte man noch schwer einordnen. Schon eher die abgebrochene Partie in Hartberg, wo wir Fans einen inferioren FC Wacker zu sehen bekommen haben. Ein Glück, dass diese Partie abgebrochen werden musste. Dem darauffolgenden Spiel gegen die Lustenauer Austria folgte eine Verunsicherung, welche dann doch mit sehr viel Kampfkraft beizukommen gewesen ist. Das Tiroler Derby in Wattens dürfte dann die beste Performance der laufenden Saison gewesen sein. Mit zwei Siegen im Gepäck ging es zu den schwächelnden Riedern. Dort ist man mit viel Selbstvertrauen aufgelaufen und spielte die Innviertler in den ersten Minuten förmlich an die Wand. Um dann mit „Hurra“ ins offene Messer zu laufen. Endergebnis 1:4 mit weit mehr Torschüssen, Chancen und Ballbesitz als die Oberösterreicher. Mit dieser Erkenntnis war dann die Performance gegen die offensivstärkste Mannschaft der Liga, die Juniorenweltauswahl des FC Liefering, gerade richtig. Zu diesem Zeitpunkt hat sich unser FCW auf einem fixen Aufstiegsplatz wieder gefunden. Es tat sich eine große Chance auf, dass es kommenden Freitag gegen dem überlegenen Tabellenführer Zweiter gegen Erster gehen würde. Aber wir wurden wieder einmal eines besseren belehrt. Wenn man aber jetzt bedenkt, dass unser FCW nur einen Punkt hinter einem fixen Aufstiegsplatz steht und es dahinter bis zu Austria Lustenau und Blau-Weiß Linz auch nur fünf Punkte Abstand sind, so kann erahnt werden, wie spannend und nervenaufreibend diese Saison noch verlaufen wird. Selbst die WSG Wattens mit derzeit sechs Punkten hinter einem Aufstiegsplatz wäre noch lange nicht aus dem Rennen. Nur sollte unsere Achterbahnfahrt schnellstens gestoppt werden! Mentale Stärke wäre da enorm vom Vorteil. Nur hat die Vergangenheit gezeigt, dass nicht jeder gewillt ist (oder daran glaubt) daran ernsthaft zu arbeiten. Vielleicht sollte das einmal überdacht werden…

Und nun?

Nun wird es am Freitag (18.30 Uhr) wieder so eine Zitterpartie werden. Gegner ist ja das Überraschungsteam aus Wiener Neustadt. Da trifft dann die erste allgemeine Verunsicherung auf die Rolling Stones der Liga. Ausgang ungewiss! Die Chance Zweiter gegen Erster hat man in Hartberg ja kläglich vertan. Jetzt wird es eine ähnliche Partie wie gegen Lustenau oder den FC Liefering werden. Eh schon wissen: Wir befinden uns in der größten Achterbahn der Welt…

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Autor: Rudolf Tilg

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