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Eine Festung Namens Tivoli

Ein Spiel noch, dann ist das erste Viertel dieser Meisterschaft gespielt. Und der FC Wacker Innsbruck befindet sich in Schlagdistanz zu seinen Konkurrenten. Gerade einmal einen Punkt hinter jenem Platz, der am Ende der Saison zu einem fixen Aufstiegsplatz reichen würde. Dennoch nicht ganz zufriedenstellend, denn es wurden zu viele Punkte verschenkt. Aber vergangenen Freitag gab es ein kräftiges schwarz-grünes Lebenszeichen. Der bis dahin ungeschlagene Leader SC Wr. Neustadt konnte mit einer Packung auf die lange Heimreise geschickt werden. Besonders die Art und Weise, wie man dem Tabellenführer beigekommen ist, konnte dabei beeindrucken.

Mulmig

Beim Blick auf die Tabelle vor dieser Runde konnte einem schon etwas mulmig zumute werden. Wäre das Spiel am Freitag verloren gegangen, hätte unser FCW schon 11 Punkte Rückstand gehabt. Das wäre ein doch recht großer Abstand gewesen. Aber schon in der zehnten Minute zeigten die Schwarz-Grünen den Niederösterreichern wer Herr im Tivoli ist. Auffallend dabei war neben der eigenen Offensivleistung, dass dem Gegner kaum Torchancen erlaubt wurden.

Sensationell

Aber erst einmal dürfen wir den Augenblick genießen. Ein eindrucksvoller Sieg gegen den Tabellenführer gelingt nicht alle Tage. Zu selbstsicher und effizient ist der SC Wr. Neustadt in den letzten Wochen aufgetreten. Aber unser Trainer Karl Daxbacher hat die Niederösterreicher genau beobachtet und wusste, wie denen beizukommen ist. Aber das muss dann erst einmal umgesetzt werden. Und wie das umgesetzt worden ist! Jedenfalls sind die knapp 2400 Besucher am Tivoli wieder einmal aus dem Häuschen gewesen. Denn dieser Sieg hätte noch höher ausfallen können. Mit dem Blick nach vorne, geht es jetzt in die Länderspielpause.

Festung Tivoli

Warum gerade das Tivoli in dieser Saison zur Festung ausgebaut wurde, ist wahrscheinlich schwer zu erklären. Gilt doch unsere Abwehr auch in dieser Spielzeit als Achillesferse der Mannschaft. Was in der Fremde ja das Ein oder andere Mal bewiesen wurde. Aber am Tivoli werden dem Gegner kaum Torchancen ermöglicht. Drei Siege, ein Unentschieden – 10 Punkte und ein Torverhältnis von 7:2 sprechen einde deutliche Sprache: Das Tivoli ist in im ersten Saisonquartal eine Festung.
Ist es in dieser Liga wohl einzigartige Atmosphäre im Stadion oder die Verbundenheit unserer Spieler zum FC Wacker Innsbruck? Man spürt es förmlich – es taugt ihnen in Tirols Fußball-Kathedrale zu spielen. Aber wie man weiß, ist das alles noch kein Garant für gute Spiele. Die letzten Jahre haben bewiesen, dass es auch anders sein kann. Der erhöhte Druck, die Erwartungshaltung und auch das interne Streben nach weit mehr rund um den Verein wurde in den vergangenen Jahren zur Bürde der Mannschaft. Heuer ist bisher wenig davon zu spüren. Hoffentlich bleibt das so.

Die Pflicht

Uns Mitgliedern und Fans des FC Wacker Innsbruck wurde schon öfters erklärt, dass der Aufstieg in dieser Saison eigentlich Pflicht sei. Dass dies nicht so einfach zu erreichen sein wird, haben die ersten Runden bewiesen. Und das gilt ja nicht nur für den FC Wacker Innsbruck, sondern auch für andere Vereine. Selbst aus Ried vernimmt man Töne, dass es sehr schwierig werden würde, falls die Sportvereinigung nicht aufsteigen sollte. Ob die Bundesliga mit der Ligareform weise gehandelt hat, wird sich noch zeigen. In jedem Fall wird das eine noch wilde Saison werden. Während Andere von jeglichem Druck befreit aufspielen können, wird für so manchen der Druck mit Fortdauer der Saison eher unmenschlich werden. Nur wer es schafft damit umzugehen und Konstanz in seine Leistungen bringt, wird am Ende ganz oben stehen!

Wie geht’s weiter?

Nach der Länderspielpause geht’s zum FAC. Das wird nicht so einfach werden. Die Wiener werden alles daran setzen, endlich wieder zu punkten. Und während man den FC Liefering oder den SC Wr. Neustadt noch ausrechnen kann, sind Vereine wie der FAC nur schwer auszurechnen. Es braucht auf jeden Fall eine konzentrierte Leistung.
Dann kommt Blau-Weiß Linz in die Festung Tivoli. Das wird ein offener Schlagabtausch werden. Galten die Linzer doch vor Meisterschaftsbeginn als Geheimfavorit. Jedoch wenn man dann im Mai ganz oben stehen möchte, sollte gerade in diesen Spielen gepunktet werden.
Es bleibt also extrem spannend und jeder der der Meinung ist, die Liga zwei sei sportlich nichts wert, sollte sich mehr mit dieser befassen. Es gibt kaum eine andere Liga in Europa, die auch nur ansatzweise so spannend ist.

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Autor: Rudolf Tilg

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