Was man in zehn Jahren nicht alles erlebt
Eine Idee feiert Geburtstag. Am 3 Oktober 2007 fand in einem Innsbrucker Traditionsgasthaus die Gründungssitzung des tivoli12 magazins statt. 13 Personen waren anwesend. Unter ihnen Gelehrte, Studenten und angehende Journalisten. Da war schon einiges an Know How gegeben. Über ambitionierte Ziele von damals und was daraus geworden ist, wurde bereits berichtet. Zehn Jahre tivoli12
Was jetzt vielleicht mehr interessieren könnte: wie waren die zehn Jahre aus Sicht eines Redakteurs. Wollen wir es mal versuchen.
Aller Anfang ist schwer
Zuerst musste einmal ein Weg gefunden werden. Was schreibt man, wo bringt man sich ein. Es ist ja nicht so, dass ich keine Phantasie habe oder nicht schreiben kann. Aber man braucht Themen. Ich breite jetzt nicht aus, wer was getan hat und ob das den Ansprüchen genügt hat Jedenfalls hatte das tivoli12 magazin damals eine Vorreiterrolle in Österreich. Und es ist toll, dass ich ein Teil davon sein darf. Nur bei so viel schulischen Wissen der Kollegenschaft, fällt das eigene Selbstvertrauen schon einmal in den Keller. Was bleibt da denn für mich über? So mein erster Gedanke.
Die Themen
Ja, mal abwarten und schauen. Es fand ja bald einmal nach Gründung der Online Redaktion im Euro Stadion am Tivoli das erste Länderspiel zwischen Österreich und der Elfenbeinküste statt. Und Rudl blickte mit einer Art Fanview schon einmal über dem Tellerrand hinaus. Dazwischen sind Ankündigungen zu Auswärtsfahrten gekommen. Einen Liveticker hab ich auch probiert. Damals in Jenbach bei einem Spiel unserer zweiten Mannschaft in der Tiroler Liga. Ja, das wurde auch getickert, so wie auch die Damen. Aber das wurde rasch zu viel, weil auch die Ausdauer mancher Redakteure zu wünschen über gelassen hat und es somit immer weniger davon gab.
Im Advent 2007 wurde eine richtig tolle Aktion ins Leben gerufen. Im Adventkalender des tivoli12 magazins konnten Leser sportliche Legenden erraten. Und als Auflösung gab es im Magazin dann ein Porträt des jeweiligen Spielers/Trainers. Mit dieser Aktion schaffte es das magazin in die Medien!
Ich habe da sechs Portraits geschrieben und meine Liebe zur Geschichte des FC Wacker Innsbruck entdeckt. Es folgte eine gesamte Serie über dem Schatten des FC Swarovski Tirol. Damals, als sich der FC Wacker Innsbruck als Amateurverein von 1986 bis zu seinem Ende 1999 fast in den Profibetrieb vorgearbeitet hätte. Warum das gescheitert ist kann man auf der History Seite im tivoli12 magazin nachlesen. Eine überaus spannende Geschichte. Der Großteil der Artikel auf dieser Seite stammt aus meiner Feder. Es lohnt sich, da vorbei zu schauen. http://history.tivoli12.at/
Die Erlebnisse
In dieser Zeit hat man auch einiges erlebt. Es sind die legendären Fanviews gefolgt. Da hatte der Rudl so einiges zu Berichten. Die Medien schrieben so, ich aber die Wahrheit.
Im Frühjahr vor der Euro08 wurde in Österreich an uns Fans der „Ernstfall“ geprobt. Ein Beispiel hierfür der „Tatort“ Graz Liebenau. Erlebt im Frühjahr 2008: Im Sektor wurde während des Spiels Sturm Graz gegen unseren FCW ein Bengale gezündet. Ja, es war nur einer! Nach dem Spiel wurden sämtliche Wackerfans eingekesselt. Auch Familien, Leute die mit dem Auto da waren und nicht ausgekommen sind und Bahnreisende, welche so den Zug verpasst hatten. Der Junge wurde erkannt und statt seine Personalien aufzunehmen, flog er erst einmal über ein Sperrgitter und fünf (!) Beamte knieten auf einem einzigen Burschen. Dem nicht genug, so torkelte ein junger Mann, sichtlich angeheitert, über das Sperrgitter. Der wollte nur seinen leeren Bierbecher abstellen, ist aber samt dem Zaun hingefallen. Grund genug für die Einsatzleitung einen Generalangriff zu starten und mit den Schlagstöcken voraus in die Menge zu gehen. Geht’s noch, da waren auch Frauen und sogar Kinder drinnen! Und was ist dann wohl am nächsten Morgen in der Zeitung gestanden? Ich konnte wenigsten eine andere Sicht darlegen – Die eines Betroffenen!
Grund für die Aggressivität der Exekutive war, dass einige Fans während des Nachmittags in der Innenstadt gesichtet worden sind und die Uniformierten so auf Trab gehalten haben. Aber was hatte das Eine mit dem Anderen zu tun?
Fanviews
In den zehn Jahren ist mir so einiges untergekommen. Schöne und auch hässliche Erlebnisse. Im nächsten Teil werde ich über einige davon berichten. Ich bedanke mich bei unseren Lesern für die Treue und werde mich bemühen, auch weiterhin zu berichten. Es macht mich schon ein wenig stolz, dass ich nach zehn Jahren als einziger Redakteur aus der Gründungsmannschaft übergeblieben bin. Bedanken möchte ich mich bei unserem Admin, dem Fritz Michael, dass er mir die Gelegenheit dazu gibt mein Hobby zu leben und für seinen Einsatz. So wie bei unserem Chefredakteur Hummer Christian, der mir ständig mit Rat und Tat zur Seite steht. Und natürlich beim Rest unseres tollen Teams, die hervorragende Arbeit leisten!