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„Innsbrugger Jungs“ im Nebel

Da gab es doch einmal einen Film – „Gorillas im Nebel“ heißt der und erzählt von einer vom Aussterben bedrohten Spezies. Diese wahre Geschichte beleuchtet den harten Überlebenskampf beeindruckender Bergbewohner. Da könnte man doch glatt Parallelen zum FC Wacker Innsbruck finden! Aber lassen wir das. Die Schwarz-Grünen sind mitunter schon eine bedrohte Spezies. Doch eine, die immer wieder aufsteht. Die einzige Parallele zur True Story ist der Nebel von Linz!

 

Nebelige Gugl

917 Zuschauer sollen im Stadion der Stadt Linz gewesen sein, nur gesehen hat man davon nichts. Die Linzer Gugl ist im Nebel versunken. Fast ein Stimmungsbild bei den Blau-Weißen. Nebulös kann man da nur sagen. Eine Ewigkeit nicht gewonnen und nach dem Sieg der Konkurrenz hatten die Oberösterreicher das Tabellenende erreicht. Da haben sich einige Linzer noch gedacht: „Gut, dass die Innsbrucker zu Gast auf der Gugl sind. Die liegt denen nicht.“ Dann hat es aber bereits nach vier Minuten im Kasten der Linzer eingeschlagen. Aus dem gut gefüllten wackeren Sektor kam aber vorerst kein Jubel. Wie denn auch? Das gegnerische Tor war von der Tribüne aus einfach nicht zu sehen. Tormann Christopher Knett agierte als Überbringer der freudigen Nachricht und dann war der Jubel natürlich groß. Wackers Anhängerschar konnte nur erahnen, dass die Ihren sehr abgeklärt gespielt hatten. So was passiert auch nicht alle Tage. Selbst die Choreographie der Schwarz-Grünen ist fast im Nebel untergegangen. Und als kurz vor dem Pausenpfiff das 2:0 aus Sicht des FC Wacker gelang, schien der Käse bereits vor dem Pausentee gegessen. Keiner konnte sich vorstellen, dass da noch was passiert…

Das große Zittern

Ein unglückliches Gegentor brachte die Schwarz-Grünen in unnötige Bedrängnis. Und dann hat eigentlich nur mehr Linz gespielt. Die haben die zweite Luft bekommen und versuchten alles um dieses Spiel zu drehen. Die rote Laterne schwebte über der Linzer Gugl. Nebelscheinwerfer wären besser gewesen.
Nicht nur die Fans im Linzer Stadion haben nichts gesehen, sondern auch dem Schiedsrichter fehlte offensichtlich komplett der Durchblick. Der hat einen Strafstoß gegeben, so etwas sieht man selten. Ein Handspiel von „Schimpi“ will er gesehen haben. Wohl nur in seiner Phantasie. Doch unser Tormann Christopher Knett hat diesen ungerechtfertigten Strafstoß großartig pariert und ein paar Minuten später hatte das große Zittern ein Ende. Riesenjubel im Lager des FC Wacker Innsbruck und im schwarz-grünen Sektor. Der Lieblings-Fangesang der schwarz-grünen Profis, „Innsbrugger Jungs“, hallte durchs Linzer Stadion! Solche Siege sind enorm wichtig. Ableiten kann man von der schwachen zweiten Halbzeit in Linz gar nichts. Denn auch die SV Ried hat vor zwei Wochen bei der WSG Wattens nicht viel anders agiert.

Ein paar Fakten

Erstmals in der Geschichte der zweiten Liga hat Innsbruck nicht die meisten Zuschauer in der Herbstsaison zu verbuchen. Da liegt die SV Ried knapp vor den Wackerianern. 29.994 Fans hatten in Ried „keine Sorgen“. Das ergibt einen Schnitt von 3.333 Zuseher pro Spiel. Am Tivoli durchquerten hingegen 27.904 Fans die Drehkreuze. Das ergibt einen Schnitt von immerhin 3.011 Anhänger pro Spiel. Das ist ein leichtes Plus gegenüber dem letzten Herbst. Aber wenn man bedenkt, dass im ersten Tiroler Derby in der Letzen Saison ganze 3000 Zuseher mehr gekommen sind, als in diesem Herbst, muss man diese Zahlen in einem anderen Licht sehen.
In dieser Liga kann eigentlich nur die Lustenauer Austria da irgendwie mithalten. 19.702 Fans sind im Herbst ins Reichshofstadion gekommen. Das ist ein Schnitt von 2.190. Die WSG Wattens hat in dieser Bilanz einen Rückgang von knapp 21% zu verkraften und bringt es auf einen Schnitt von 1.235…
Auch beim Österreichertopf befindet sich der FC Wacker Innsbruck im Spitzenfeld der Liga. Leader ist da Blau-Weiß Linz mit ganzen 93% eingesetzter Österreicher, gefolgt vom SC Wr. Neustadt (91%). Dritter im Bunde ist da unser FC Wacker Innsbruck, dessen 86% sich durchaus sehen lassen kann. Die WSG Wattens bringt es da auf lediglich 59%… Warum man darüber in den Tiroler Printmedien nichts liest?

Winterkrone

Kommenden Freitag geht es um die Winterkrone. Gleich die halbe Liga hat Chancen als Tabellenführer zu überwintern. Damit ist Österreichs zweithöchste Leistungsstufe die spannendste Liga der Welt! Den Ersten, die SV Ried, trennen gerade einmal drei Punkte vom Fünftplatzierten (FC Liefering). Selbst beim Torverhältnis liegen da keine großen Welten dazwischen – mit Ausnahme der SV Ried (+20). Der FC Wacker Innsbruck und TSV Hartberg liegen in der Tordifferenz gleichauf (+13) und der FC Liefering liegt ein Tor hinter den beiden. Der SC Wr. Neustadt hat ein Torverhältnis von +9, aber die liegen ja noch einen Punkt vor dem FC Liefering. Was wird das für eine Runde, was wird das für ein Frühjahr!?! Ein Wahnsinn – und wir freuen uns schon sehr darauf!

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Autor: Rudolf Tilg

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