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Serientäter und Wahnsinnsstimmung

Was für ein Spiel, was für ein Tag und was für eine Stimmung im Innsbrucker Sektor! Ein Sieg auf allen Ebenen für den FC Wacker Innsbruck. Und wieder einmal einen Rückstand in einen Sieg umgewandelt. Zum dritten Mal in Serie und zum sechsten Mal in dieser Saison. Einfach unglaublich dieser FCW der Saison 2017/18. Ein riesen Schritt Richtung Bundesliga wurde da geschafft. Aber noch ist die Tür nicht offen. Sieben Punkte sind mit der Dreipunkte Regel kein Ruhekissen. Aber eines ist nun klar. Rund um die Keine Sorgen Arena ist seit Freitag Feuer am Dach – wo es einst keine Sorgen gab, sind diese jetzt besonders groß.

 

 

Anreise mit Hindernissen

Eigentlich ist Ried im Innkreis leicht zu erreichen. Den ersten Halt gab es bei der Grenzkontrolle in Kufstein. Klar, Fußballfans muss man schon genauer kontrollieren. Das fällt auf, weil das nicht zum ersten Mal so war. Dann ging es zäh Richtung Rosenheim dahin. Ab Rosenheim ging aber gar nichts mehr. Ein Unfall auf der A8 verursachte einen kilometerlangen Stau. Ab Salzburg spielte uns auch noch das Navigationsgerät einen Streich. Alle Wege führen nach Ried und der Unsere wurde durch den Wald plötzlich einspurig. In Tirol hat man es da einfacher. Da ist links ein Berg und rechts ein Berg und in der Mitte geht meistens die Straße durch. Aber im Hügelland…
Die Atmosphäre war da fast schon so, dass man erwartete plötzlich Hansel und Gretel zu begegnen. Das Knusperhaus war nicht mehr weit. Aber plötzlich waren wir wieder auf den richtigen Weg und Ried wurde erreicht. Der Zeitverlust hielt sich in Grenzen.

Fantastisch

Das Spiel begann dann mit einer Choreographie der Innsbruck-Fans. Der Sektor war fast voll. Mit so vielen hat man anscheinend nicht gerechnet. Denn Luftballons waren eindeutig zu wenige. Dennoch ein schönes und stimmungsvolles Bild.
Erwartungsgemäß begannen die Innviertler dieses Spiel wie aus der Pistole geschossen. Als wollten die uns mit Haut und Haaren fressen. Aber beeindruckend wie sich unsere Jungs dagegengestemmt haben. Mit allen was sie hatten. Immer war ein Bein, ein Kopf oder was anderes dazwischen und die Rieder Chancen hielten sich in Grenzen. Und schon nach 12 Minuten hatten die Schwarz-Grünen aus Oberösterreich offenbar ihr Pulver verschossen.
Am Feld neutralisierten sich beide Mannschaften. Aber hervorzuheben wäre die Stimmung in der Keine Sorgen Arena. Da war ganz schön was los und absolut bundesligatauglich.

Zweite Halbzeit

Wie aus dem Nichts gingen die Innviertler in Führung. Danach hatten die noch eine gute Chance. Aber Innsbruck gab nicht auf. Schimpi tankte sich auf der rechten Seite durch und wurde von hinten gestoßen. Ein eindeutiger Strafstoß. Was außerhalb der Box ein Foul ist, das ist auch innerhalb des Strafraums so. Flo Jamnig verwerte sicher. Kaum zwei Minuten später traf einmal mehr Zlatko Dedic. Der macht mittlerweile Patrik Eler vergessen. Was dann im Stadion los gewesen ist, kann man nur schwer beschreiben. Die Innsbrucker waren aus dem Häuschen und die Innviertler haben durchgedreht. Im Schiedsrichter sahen sie den Bösewicht. Da flogen volle Bierbecher und kamen Ausdrücke von der Tribüne, die ich hier nicht wiedergeben will. Ein gewisser Photograph der Innsbrucker musste gar in Deckung gehen. Im Wacker Sektor war im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle los. Noch dazu war die SV Ried ab diesen Zeitpunkt völlig von der Rolle und Dedic und Co hätten noch das ein oder andere Tor machen müssen. Ein Flatterball von Jamnig aus 30 Metern brachte das vollkommene Entzücken. Dieser Schuss ließ den besten Mann der Rieder nicht gut aussehen. Ab da gab es kein Halten mehr. Wahnsinnsstimmung im Innsbrucker Sektor, die „Wikinger“ hingegen bauten ihre Transparente ab und stellten den Support ein. „Auf Wiedersehen“ kam von der anderen Seite.
Ein wenig seltsam, denn eigentlich sind die ja noch voll im Aufstiegsrennen dabei. Aber in Ried liegen die Nerven nicht nur im Verein blank.

Oh, wie ist das schön

Spricht man mit Innviertlern, geht es um deren Existenz. Dabei haben die eine gute Infrastruktur und ein Ausbildungszentrum. Gut, das muss auch erst einmal erhalten werden. Aber wir müssen so und so auf uns schauen. In den letzten Minuten hatten unsere Fans noch eine Botschaft Richtung Regierung: „Unsere Meinung unzensiert – Pyrotechnik bleibt legalisiert“, stand da auf dem Transparent zu lesen.
Nach dem Schlusspfiff kannte der Jubel auf unserer Seite keine Grenzen mehr. Es gab die – inzwischen – üblichen Feiern. Christoph Freitag als Vorsänger und so. Völlig losgelöst und verrückt. Oh, wie ist das schön!

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Autor: Rudolf Tilg

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