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Sechs Punkte im Osternest

Dieses Osterwochenende hatte es in sich. Am Freitag war mit den jungen Bullen der Tabellendritte zu Gast am Tivoli. Oder soll man besser sagen, eine Juniorenweltauswahl? Am Ostermontag folgte mit dem SC Wr. Neustadt der erste Verfolger des FC Wacker Innsbruck in der Tabelle. Dass das sechs Punkte werden, ist ein Traum, aus dem man nicht erwachen möchte.

 

Festung Tivoli

Vor dem Spiel gegen den FC Liefering präsentierte die „Tivoli Nord“ eine tolle Choreographie, an der alle Fanclubs beteiligt gewesen sind. Vor ihrer Tribüne wurde eine Festung hochgezogen. Und wie schon später im Spiel, war der ärgste Feind der Festung ein heftiger Föhnsturm. Dieser drohte das Kunstwerk der Fanclubs zu verblasen. Aber was dann geschah ist vielleicht sinnbildlich für diese Saison. Die Risse wurden gekittet und die Festung gestützt. Fast so wie im richtigen Leben. Die Mannschaft schwebt auf einer Sympathiewelle, wird gestützt, getragen und unterstützt von ihren Fans.

Im Spiel selbst wackelte die Festung nur durch den Wind. Unsere Burschen gaben vom Anpfiff weg Vollgas und boten in Halbzeit eins ihre vielleicht beste Saisonleistung. Den Salzburgern wurde keinen Millimeter Platz gelassen und so konnten die ihr Spiel nicht wie gewohnt aufziehen. Chancen gab es nur auf Seiten der Schwarz-Grünen. Sensationell der zweite Treffer unserer Nummer Neun, Zlatko Dedic. Der überhob den Torhüter der Salzburger und traf aus mehr als 30 Metern genau in die Ecke des Salzburger Kasten.
In der zweiten Halbzeit wackelte mitunter die Erfolgsserie unserer Burschen, aber die hat schlussendlich gehalten. Verdiener Sieg!

Sensationell dabei, wie der Nachwuchs des FC Salzburg nach ihrem Anschlusstreffer agiert hat. Das hohe Pressing die Technik und die Schnelligkeit im Spiel. Das lernt man nicht auf dem Polzplatz, auf Wiesen oder in Baracken. So was lernt man in Trainingszentren und echten Akademien. Da, wo Tirol so weit hinterherhinkt und von einem Trainingszentrum können wir wohl nur träumen.

Gute Besserung!

Aber fast wäre am Freitag Fußball zur Nebensache geworden. Bei diesem Spiel hatte ein Mann auf der Westtribüne eine Herzattacke erlitten und musste minutenlang reanimiert werden. Um den dortigen Einsatz und die Kommunikation der Hilfskräfte nicht zu stören, stellten die lautstarken Fans ihre Gesänge ein. Ein vorbildliches Verhalten unserer Fans. Gut, dass bei diesem Zwischenfall die Rettungskette so gut funktioniert hat. Dafür wird geübt, geprobt und geschult. So hatte der Mann noch riesenglück im Unglück. Er befindet sich noch immer auf der Intensivstation und wir wünschen ihm alles Gute und gute Besserung!

Augenreiben

Im Spiel gegen den SC Wr. Neustadt ist auch der Föhn ins Tivoli zurückgekehrt. Dieser hat ja noch ärger geblasen, wie am Freitag. Den Marsch geblasen, haben auch die Schwarz-Grünen den Niederösterreichern. Die hatten in der ersten Halbzeit nicht den Hauch einer Chance. Auch der Schiedsrichter hatte Schwerarbeit zu leisten. Während die Innsbrucker in der 18. Minute zum ersten Mal gefoult hatten, gingen die Niederösterreicher von Anfang an ziemlich ruppig ans Werk. Insgesamt zeigte der Unparteiische den Blauen sechsmal gelb und einmal rot. Ein Innsbrucker hätte nach einer dummen Aktion ebenfalls unter die Dusche gemusst. Aber sein Revanchefoul hat der Unparteiische nicht gesehen. Glück gehabt. Glück hatten auch die Niederösterreicher, dass ein klarer Strafstoß gegen sie nicht gegeben worden ist.
So aufregend Halbzeit eins gewesen ist, so seltsam war die zweite Halbzeit. Die Schwarz-Grünen schoben nur mehr den Ball hin und her und der Tabellenzweite aus Niederösterreich hat glatt einen 2:0 Rückstand verwaltet. Die waren offenbar zufrieden damit. Egal, zum Schluss zählen die drei Punkte und dass die Festung Tivoli zuletzt am 8. Mai 2017(!) gefallen ist. Boateng hat da in der 94. Minute für den späteren Aufsteiger LASK Linz getroffen.

Danke

Nach dem Spiel gab es noch eine Ehrung. Bertl Danler wurde für 50 Jahre Vereinstreue geehrt. Das muss man sich vorstellen – sein erstes Spiel am Tivoli besuchte der Schwazer am 16. März 1968 gegen den GAK. Ein 2:2 ist es damals geworden. Helmut Sieber erzielte da beide Treffer der Innsbrucker. Vor 8000 Zuseher im kleinen Tivoli passierte Heinz Binder dann ein Eigentor und so hat man sich mit einem Unentschieden getrennt. Seitdem hat Bertl nur wenige Heimspiele verpasst und auch Auswärts sieht man ihn häufig. Danke für so viel Treue!

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Autor: Rudolf Tilg

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