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Frühlingsmärchen

Das ist ja wie im Märchen. Alle Sieben auf einen Streich oder so ähnlich. In Wien Floridsdorf gelang dem FCW der siebte Streich in Folge. Im 21. Wiener Gemeindebezirk ließen die Schwarz-Grünen nichts anbrennen und siegten gegen das Tabellenschlusslicht sicher mit 2:0. Scheinbar kann die Innsbrucker auf den Weg in die Bundesliga nichts mehr aufhalten. Auch nicht der Verletzungsteufel. In Wien fehlten ganze fünf (!) Stammspieler. Am Acker in der Hopfengasse merkte man herzlich wenig davon. Trocken und routiniert wurden die drei Punkte eingefahren.

 

Das kann sich sehen lassen

Was kann da noch schief gehen? Achtung, der Teufel schläft nicht! Aber wenn man sich die Zahlen und Fakten ansieht, wirkt das schon sehr beruhigend. Ihre letzte Niederlage haben die Schwarz-Grünen Ende Oktober des letzten Jahres beim FC Liefering erlitten. Beste Defensive der Liga (nur 22 Gegentore erhalten), 13 Mal konnte Christopher Knett seinen Kasten sauber halten, 12 Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz und auf das Niemandsland (derzeit SC Wr. Neustadt) gar 13 Punkte und dazu das Torverhältnis von Plus 14 gegenüber diesen Konkurrenten. Ja, man kann es drehen und wenden wie man will, es schaut sehr gut aus. Auch wenn man als leidgeprüfte Wackerianer zur Tendenz neigt, das Ganze noch nicht wahrhaben zu wollen.

Grandios

Das Tabellenschlusslicht aus Wien wollte gegen den überlegenen Tabellenführer aus Innsbruck hoch hinaus. Nur das Wie war die Frage. Am Feld waren sie über 80% der Spielzeit chancenlos. So war das wohl von Beginn an mit wenig Aussicht auf Erfolg gesegnet. Und der höchste Punkt Floridsdorfs, der Falkenberg, ist ein 320 Meter hoher Hügel. Das kann also mit dem hoch hinaus wohl auch nicht gemeint gewesen sein. Die Bemühungen am Feld an Höhe zu gewinnen führten den FAC an ihre Grenzen. Einziger Höhepunkt war ein Querpass, den unser Torhüter exzellent um die Torstange abgelenkt hat. Das wars dann aber schon. In Halbzeit zwei schafften es die Floridsdorfer nicht mal mehr die Höhe ihres Hügels zu erreichen (symbolisch gemeint). In der 84. Minute tauchten die Wiener zum ersten Mal in dieser Halbzeit vor Tormann Christopher Knett auf. So kann man nicht punkten und keinen Gipfel erreichen. Ganz anders die Innsbrucker, die trotz der Ausfälle einiger Leistungsträger Spiel und Gegner über 90 Minuten im Griff hatten.

Angetrieben von über 300 euphorisierten Schwarz-Grünen auf der Tribüne. Während der ersten Halbzeit herrschte schon gute Stimmung im Sektor. Aber da befand sich der Bus der Fanclubs noch auf der Fahrt durch Wien. Ein früheres abfahren des Busses aus Innsbruck war nicht möglich, da man sich auch an die Arbeitszeiten der Mitfahrer orientieren musste. So kam der Bus in der Hopfengasse erst 35 Minuten nach Spielbeginn an.

Wahnsinn

Der FAC Platz ist für Innsbruck nicht wirklich ein guter Boden. Da hat sich der FCW schon öfter schwer getan und sogar ein Westderby verloren. Damals vor einer Wahnsinnskulisse und einer Bombenstimmung. Aber auch am Freitag war der Sektor sehr gut gefüllt und die Stimmung darin fast besser, als damals beim Derby. Die Performance unseres Teams am Platz trägt ihre Früchte. Die Konstruktion der Tribüne am FAC Platz tut das Ihre dazu. Die überdachte Tribüne wirkt wie ein riesiger Lautsprecher. Das war im gesamten Stadion, wie auch im TV sehr gut hörbar. Angetrieben von den Fanclubs entwickelte sich in der zweiten Halbzeit eine Wahnsinnsstimmung, die sich nach dem Schlusspfiff noch entlud. Diesmal hat das auch unseren Sir Karl (Trainer) getroffen. Der wurde geherzt, geschüttelt und konnte sich vor Schulterklopfern nicht mehr erwehren. So wurde bis weit nach dem Ende der Partie gejubelt. So was ist Balsam auf die Seele und man kommt zufrieden in der Früh wieder in Tirol an. Wir haben schon ganz andere Erfahrungen erlitten. Darum bleibt man Demütig und denkt von Spiel zu Spiel. Und da hat unser FC Wacker Innsbruck am Freitag in der Festung Tivoli Blau-Weiß Linz zu Gast.

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Autor: Rudolf Tilg

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