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Später Wahnsinn

Lustenau war wieder einmal eine Reise wert! Weit über 300 FCW-Fans sorgten im Reichshofstadion für eine grandiose Stimmung. Zwar hat unsere Mannschaft zum wiederholten Male die Anfangsphase komplett verschlafen. Aber was dann passierte, war Werbung pur für das Tiroler Derby und den Fußball.

 

Hinein ins Glück

Seit langen wieder einmal waren drei Busse voller Wackerianer auf dem Weg durch den Arlberg. Dazu kamen noch zahlreiche FCW-Anhänger in Privatautos. Die Spannung vor dieser Partie ist schon sehr groß gewesen. Man fragte sich, ob der FC Wacker Innsbruck durch seine letzten beiden sieglosen Spiele einen kleinen Knacks erlitten hatte, oder können die Schwarz-Grünen einen Riesenschritt Richtung Bundesliga machen?
Überraschung Nummer eins war dann, dass die Polizei am Eingang ein Fotografenteam aufgestellt hat, wie es nicht einmal ein US Filmkonzern zur Verfügung hat. Kind, Kegel und Fans wurden ausnahmslos gefilmt und fotografiert. Vielleicht wollten die eine Fortsetzung des Films 300 drehen. Wer weiß, Leonidas habe ich zwar nicht gesehen, doch etwas später kämpften elf Spartaner in schwarz-grünen Rüstungen wie verrückt um drei Punkte und auf den Rängen trotzten 300 Wackerianer der grün-weißen Übermacht.
Das Spiel begann mit einem schwarz-grünen Fahnenmeer im Auswärtsblock. Und einer doch tollen Choreographie auf der Gegenseite. Was draufgestanden ist, entzieht sich dabei meiner Kenntnis, denn mit dem Lustenauer Dialekt hab ich es so gar nicht. Dann ging es los – wie bei der Feuerwehr. Tolle Stimmung im Auswärtssektor und die Vorarlberger am Platz wollten unsere Jungs gleich mit Tatütata überrollen. Was ja gelungen ist. Aufwachen Wacker Innsbruck!

Toller Tag

Das Wetter ist herrlich gewesen. Traumhaftes Fußballwetter. Die Stimmung im Reichshofstadion war ausgezeichnet. Den 300 Innsbruckern standen etwa 3000 Grün-Weiße gegenüber. Mit Vorteilen der 300. Sparta lässt grüßen.
Es hat sich dann eine tolle Partie entwickelt. Innsbruck mit Serieneckbällen, feldüberlegen aber noch ohne große Chance. Auf der Gegenseite bemühte Lustenauer, die nicht ungefährlich agiert haben. Unsere Fans bekundeten dann mittels Spruchband, dass es sich hier um das Reichshofstadion handelt und nicht das „Planet Pur Stadion“ sei. Applaus ist da auf der Gegenseite aufgebraust. Am Spielfeld brausten dann die Schwarz-Grünen den Vorarlbergern immer mehr um die Ohren. Was die Stimmung im Auswärtssektor weiter angeheizt hat.
Innsbruck hat in der zweiten Halbzeit ein richtiges Powerplay rund um den Strafraum der Vorarlberger aufgezogen. Da gings ganz schön zur Sache. In und außerhalb des Rasens. Eine tolle und mitreißende Partie – nicht hochklassig, aber immer spannend und kampfbetont.

Später Siegtreffer und ein Urschrei

Als alles schon mit einer Punkteteilung gerechnet hat, schlugen die Spartaner, äh, Wackerianer so richtig zu. Siegtreffer in der 87 Minute und durch das Stadion hallte ein Tiroler Urschrei, den man bis in die Schweiz gehört haben dürfte. Da muss man fast schon Angst um die Lustenauer Austria bekommen, dass wegen dieser Lärmbelästigung wieder einen Antrag auf eine einstweilige Verfügung bei Gericht wegen Lärmbelästigung eintrudelt. Solchen Unsinn hat es kürzlich in Lustenau tatsächlich gegeben.
Aber was dann im Sektor abgegangen ist, vermag ich nicht zu beschreiben. Schwarz-Grün im kollektiven Siegesrausch. Verletzte, Gesperrte, Ersatzspieler, einfach alle haben nach diesem Sieg vor dem Sektor der Innsbrucker gefeiert. Gänshautfeeling pur!
Diese Truppe gibt nie auf und hat in dieser Saison schon sechsmal einen Rückstand gedreht. In diesem Spiel hatte man nach Rückstand doppelt so viele Torschüsse wie die Vorarlberger abgegeben und auch das doppelte an Eckbällen herausgeholt. Mehr Ballbesitz aber, weniger Zweikämpfe gewonnen. Was zeigt, dass sich die junge Lustenauer Truppe voll reingehaut hat. Um die braucht man sich keine Sorgen zu machen. Die werden nächste Saison oben mitspielen.

Werbung für das Derby

Nach dieser Partie wurde der Sieg in einer Bregenzer Disco ausführlich gefeiert. Es kam zu einer internationalen Party in Schwarz-Grün. Einfach ein geniales Erlebnis!
Auch unser kommender Gegner aus Wattens hat sein Spiel gewonnen. Die sind nur noch einen Punkt hinter den Lustenauern und haben die Chance, die besten unter den Verfolgern zu werden. Und der FC Wacker Innsbruck hat so und so Werbung in eigener Sache gemacht. Wir haben jetzt zwei Heimspiele und könnten mit vier Punkten daraus den Bundesligasack zumachen. Damit wird es am Freitag um 20.30 Uhr mit großer Wahrscheinlichkeit vorerst das letzte Tiroler Derby zwischen den Einsergarnituren werden. Irgendwie waren es doch immer besondere Spiele. Darum für Freitag Werbung machen und das Tivoli stürmen!!!

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Autor: Rudolf Tilg

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