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Auf „Wiedersehen“, 2. Liga

Aus und vorbei. Die allerletzte Runde der Sky Go Ersten Liga ist geschlagen. Ja, die ganze Liga ist Geschichte. Auf Nimmerwiedersehen – es lebe die neue zweite Liga! Und die wird mit dem FC Wacker Innsbruck in die neue Saison gestartet. Schock – aber nein. Das ist ein Grund zur Freude. Wackers zweite Herrenmannschaft wird in der neuen Sechszehnerliga auf Punktejagd gehen.

Schade um die Zehnerliga. Qualitativ ist die zwar immer von Kampf und Krampf geprägt worden, aber immer spannend und abwechslungsreich. Ob man in einer Halbprofiliga, die wohl kaum mehr Bedeutung hat, sein fußballerisches Heil finden wird, wird die Zukunft weisen. Aber eines kann ich jetzt schon sagen: Es werden einige interessante Partien zu sehen sein und auch unsere Anhänger können sich freuen. Neben Rapid Wien, FC Salzburg und Sturm Graz eine Etage höher bei unseren Aufsteigern in die Bundesliga, werden auch die SV Ried, Vorwärts Steyr und ein Derby am Tivoli zu sehen sein. Nämlich im Duell mit unserer zweiten Mannschaft. Das hat doch was, oder?

 

Letzte Partie für die Fische

Als Spiel der Spiele wurde die letzte Runde gegen den FAC angekündigt. Nur, bei dem Spiel der Spiele ging es um die goldene Ananas. Das war Grund genug für den ORF dieses Spiel als Liveübertragung anzukündigen und nicht eines der Entscheidungsspiele um den Klassenerhalt. Aber gut, wir nehmen die Rolle Rapids eine Liga tiefer ja gerne an. Unsere Sponsoren wird’s freuen. Das Spiel begann mit einer tollen Choreographie auf der Nordtribüne. „MEISTER – DANKE JUNGS“ war da zu lesen. Dem ist nichts mehr hinzu zu fügen. Aber in der Anfangsphase der Partie schien sichtlich die Luft draußen gewesen zu sein. Der FAC agierte besser. Erst nach dem Rückstand besannen sich unsere Jungs ihrer Tugenden und hatten eine Reihe von Großchancen. Aber nach dem Pausenpfiff schienen die ein (alkoholhaltiges) Getränk unseres Sponsors zu sich genommen zu haben. Es hat nichts mehr geklappt. Unmutsäußerungen, ja gar vereinzelnde Pfiffe waren da zu hören. Aber – aber, meine lieben Fans. Schon vergessen, dass uns diese Mannschaft in dieser Saison herrliche Momente beschert hat und dass alles nur Menschen auf dem Platz stehen? Diese Mannschaft musste in dieser Saison einen unmenschlichen Druck standhalten. Der Aufstieg war nicht nur Pflicht, der war überlebensnotwendig. Und für die Meisten ging es auch um ihren Arbeitsplatz und den Verein ihrer Liebe. Als der Meistertitel gegen die SV Ried fixiert worden ist, ist diese Last abgefallen. Entweder man spielt nun locker drauflos, oder es geht ins Gegenteil. Zumeist gibt eine Mannschaft ohne Spannung ein paar Prozent zu wenig, die Automatismen funktionieren nicht mehr. Prominente Beispiele: Der große FC Bayern verlor seine Meisterparty gegen den VFB Stuttgart mit 1:4 und der FC Salzburg am Sonntag seine letzte Partie mit 0:4. Da befindet sich unser FCW also in guter Gesellschaft.

Feiern ohne Ende

Es gab ja schon eine Meisterparty. Als der Titel endgültig im Trockenen war, sind alle Dämme gebrochen und nicht einmal das Bundesheer hätte die wackeren Fans vom Platzspaziergang abhalten können um mit ihren Lieblingen zu feiern. Richtige Emotionen eben, die den Fußball als Zuschauermagnet ausmachen, von der Bundesliga aber wohl mit einer Strafe belegt werden wird – und damit einmal mehr Wasser auf die Mühlen der Gegner des verkommerzialisierten Fußballs kippt. Gegen den FAC waren unsere Fans „vernünftiger“. So konnte die Meisterparty unter Applaus, aber mit wenig Emotionen, über die aufgebaute Bühne gehen. Die Bundesliga mag das als „professionell“ bezeichnen, richtiger wäre wohl die Bezeichnung steril.
Die Sieger dieser Partie sind dem Meister dabei Spalier gestanden. Respekt davor, denn damit hatten zuletzt ja besserverdienende Herren (die Bayern beim verlorenen Pokalfinale und Real bei Barcelonas Meisterstück) ja so ihre Probleme. Als der Meisterteller übergeben worden ist, stemmten die Spieler diesen in die Höhe und präsentierten ihn bei einem Stadionrundgang. Da waren aber viele Zuschauer das lange Warten auf den Bühnenaufbau und den Start der Prozedur müde und aus dem Stadion draußen. Bierduschen, von denen keiner verschont wurde, gab es auch zu sehen – professionell eben.

Gut, dass am Ende schon viele nicht mehr im Stadion waren und kaum jemand auf die Lautsprecher lauschte. Denn was bei einer Meisterfeier des FC Wacker Innsbruck der FCT-Song „Wenn Tiroler Herzen brennen“ zu suchen hat, verstehe wer will. Wir kämpfen nicht jahrelang um Identifikation um dann zu hören „Weil wir Tiroler sind, gibs für uns nur einen Verein – FC Tirol.“ So was kann man sich sparen und der verantwortliche Herr soll sich überlegen, ob es für ihn noch Sinn macht in Zukunft ein Teil des FCW zu sein. Einfach INDISKUTABEL!

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Autor: Rudolf Tilg

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