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Rückblick: Schwarz-Grün ohne Nerven

Zu Beginn der vergangenen Saison ist klar gewesen, schafft der FC Wacker Innsbruck den Aufstieg in die Bundesliga nicht, wird das mit dem Profifußball in Innsbruck sehr schwer werden. Die Nervenschlacht hat schon vor der Saison begonnen. Acht Spieler wurden von der zweiten Mannschaft hochgezogen. Sieben Spieler wurden neu geholt. Zwei kamen in der Spielzeit 2017/18 noch dazu. Wie lange würde die Mannschaft zur Selbstfindung brauchen?

 

Holpriger Beginn

Aus den ersten beiden Partien in dieser Spielzeit wurden gerade einmal zwei Punkte geholt. Man hatte schon in diesen Partien eine deutliche Leistungssteigerung der Mannschaft gegenüber den letzten Jahren gesehen. Doch konnte man sich dafür noch nicht belohnt. Danach folgte der Schock von Hartberg. Da haben unsere Jungs in der ersten Halbzeit ja sowas von chancenlos agiert und sind nach 45 Minuten mit 0:2 hinten gelegen. Dann hatte der Wettergott ein Einsehen und sorgte durch Starkregen für einen Spielabbruch. Die Neuaustragung bot eine zweite Chance, die aber drei Wochen später ebenfalls nicht genutzt werden konnte. Doch bereits eine Woche nach dem abgebrochenen Spiel in der Oststeiermark kam unser FCW in die Spur. Gegen Austria Lustenau wurde ein Zweitorerückstand aufgeholt und in einen 3:2 Erfolg umgewandelt. Da auch die Konkurrenz patzte, lebte die Chance des FCW auf einen der ersten beiden Plätze. Wr. Neustadt war zu dieser Zeit klar voran und in der achten Runde folgte dann der Showdown. Da betrug der Rückstand auf die Niederösterreicher sieben Punkte. Gar nicht auszudenken, wenn diese Partie verloren gegangen wäre. Aber die Blau-Weißen wurden mit einem 3:0 Sieg in die Schranken gewiesen. Da hat man aber schon immer in Richtung der SV Ried geblickt. Die Innviertler galten als der klare Favorit und gegen Ende des Herbstdurchgangs haben sie diese Rolle auch erfüllt. Dabei hatte die SVR auch Glück. In Innsbruck gelang deren Ausgleich erst in der 94 Minute. Die SV Ried hat sich die Winterkrone aufgesetzt. Wr. Neustadt blieb dran, Innsbruck war dabei und die Hartberger immer noch lästig.

Wie Phönix aus der Asche

Unserem FC Wacker Innsbruck gelang ein Traumstart ins Frühjahr. Mit acht Siegen in Folge katapultierten sich unsere Schwarz-Grünen überlegen an die Spitze der Sky Go Ersten Liga. Während Wacker reihenweise Spiele drehte, hat Konkurrent Ried ein ums andere Mal einen Vorsprung verspielt. So auch als wir dort zu Gast waren. Deren Nerven lagen blank und unsere Jungs schienen hingegen keine zu haben.

Im ersten Quartal der Meisterschaft haben die Innsbrucker auf Wr. Neustadt einen Rückstand von sieben Punkten aufgerissen. Dieser konnte in zweiten Quartal auf fünf reduziert werden und im dritten Quartal hat der FC Wacker Innsbruck 25 Punkte erobert. Um neun mehr, als der TSV Hartberg, unseren ersten Verfolger. Aber was noch wichtiger gewesen ist, in diesem Zeitraum hat der SC Wr. Neustadt nur zehn Punkte erreicht und unser Konkurrent aus Ried gar nur neun.

Lizenzabgabe öffnete die Augen

Im März ist auch der Termin zur Lizenzabgabe gewesen. Daran hat man gesehen, wie wichtig unser Aufstieg tatsächlich ist. Weit über drei Millionen weniger hätten den Unterschied zwischen Bundesliga und der neuen zweiten Liga ausgemacht. Nur gut, dass dieser Kelch an uns vorübergegangen ist und man mit Gegnern wie Rapid, Sturm oder Salzburg planen kann und nicht vor Vorwärts Steyr, Lafnitz oder Amstetten zittern muss. Das bringt nun die Möglichkeit, dass FC Wacker Innsbruck II in dieser Liga starten darf und unser Nachwuchs dort unter Profiluft Erfahrung sammeln kann.

Grande Finale

Nach acht Siegen in Folge hat der FCW in Kapfenberg verloren. Wo, wenn nicht dort? Als einziges Team blieben die Obesrteirer gegen uns ohne Niederlage. Die Konkurrenz konnte voll punkten und hat Morgenluft gewittert. Gegen den TSV Hartberg kamen unsere Buam über ein 0:0 nicht hinaus. Aber der späte Siegtreffer in Lustenau ebnete den Weg Richtung Titel. Da die WSG Wattens in dieser Saison kein Gegner für uns war (vier Siege) wurde ausgerechnet gegen die SV Ried der Titel gefeiert. Wahnsinn, grandios und Extraklasse. Danach ist die Luft irgendwie draußen gewesen. Aber nicht beim Feiern.

Da griff noch das Ständig neutrale Schiedsgericht in den Aufstiegskrimi mit ein. Die Lizenzlosen Hartberger bekamen völlig überraschend doch noch die Lizenz für die Bundesliga. Und das vier Tage nach Meisterschaftsende und zwei Tage vor dem ersten Relegationstermin! Wacker oben, Hartberg als zweiter ebenso und Wr. Neustadt, die schon sicher mit dem Aufstieg gerechnet haben, plötzlich in der Relegation mit dem Tabellenletzten der Bundesliga. Ohne optimale Vorbereitung war der SC Wiener Neustadt im ersten Spiel ohne Chance. Haben aber im Rückspiel alles versucht. Doch Gegner St. Pölten bleibt in der Bundesliga.
Oder etwa doch nicht? Seit Dienstag ist wieder alles anders. Der SC Wr. Neustadt legte Protest ein. St. Pölten hat einen Spieler eingesetzt, der in dieser Saison für drei verschiedene Vereine aufgelaufen ist. (Wr. Neustadt im Laufe der Saison übrigens auch…) Laut FIFA-Regulativ darf ein Spieler in einer Spielzeit jedoch nur für zwei Vereine spielen. Das könnte noch spannend werden. Die Bundesliga gab Grünes Licht für dessen Einsatz. Es vergeht kaum ein Jahr, in dem sich die Bundesliga nicht blamiert…

Mit 3487 Zuschauer im Schnitt (62.767) erreichte der FC Wacker Innsbruck erstmals nicht die meisten Zuschauer in dieser Liga. In Ried haben im Schnitt 148 Besucher mehr die Drehkreuze durchquert (3635/Spiel). Trotzdem konnte in Innsbruck eine Steigerung der Zuschauerzahl um 16,82 % erreicht werden.

Weitere Meister in Schwarz-Grün

Bundesliga wir kommen! Das war es aber noch nicht. Da unsere Herren in die Bundesliga aufsteigen, wird unsere zweite Mannschaft in der neuen zweiten Liga einsteigen. Auch Wacker III (Aka Juniors) gehen als Meister der 2. Klasse eine Liga höher. Dem nicht genug, wurde unseren Damen am vergangenen Samstag der verdiente Meisterteller übergeben und spielen daher am 16.06. um 18.30 Uhr gegen Spittal ihr Hinspiel in der Relegation zur Bundesliga. Zu diesem Spiel wird es eine handfeste Überraschung geben. Das kann ich versprechen. Darum sollten sich alle Wackerianer diesen Termin in ihrem Kalender rot anstreichen. Der Ausgang dieser Relegationsspiele hat auch Auswirkungen auf unsere zweite Damenmannschaft. Wird der Aufstieg geschafft, dürfen auch unsere zweite Mannschaft als Meister der Tiroler Liga um eine Stufe höher rücken. Im Erwachsenen-Fußball hat der FC Wacker Innsbruck heuer vier Meistertitel eingefahren! Wenn im Duell der Damen mit Spittal alles klappt würden fünf Teams des FCW aufsteigen.

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Autor: Rudolf Tilg

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