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Fußball-Stammtisch – Episode 1

In einem traditionellen Wiener Kaffeehaus treffen sich die beiden Wiener Hans und Herbert mit Andreas, ihrem Freund aus Tirol, regelmäßig am Stammtisch. Und wie könnte es anders sein, ist Fußball das zentrale Thema der Drei. Das Herz von Hans schlägt grün-weiß, jenes von Herbert violett und das von Andreas schwarz-grün. Und alleine an dieser Tatsache kann man schon erahnen, dass für viel Diskussionsstoff und unterschiedliche Meinungen gesorgt ist. Wir dürfen ein bisschen in die Plaudereien am Stammtisch hineinhören.

 

Episode 1: Die Meisterfeier

Hans und Herbert sind schon da. Andreas kommt sichtlich übermüdet zur Tür herein und lässt sich wortlos am Stammtisch bei seinen beiden Freunden auf den Sessel fallen.

Hans: Servas Andi! Was is los?

Herbert: Jo hallo! Du schaust jo ur fertig aus. Woas a aufregende Nocht?

Andreas: Des konnscht laut sogn.

Hans: Wöche Frau hat Di so zuag‘richt?

Herbert: So wia Du ausschaust, woa des oba mehr ois ane.

Andreas: Es woaren mehrere. Oba nit Frauen, sondern Manda!

Hans: Echt? Seit wann stehst Du denn auf Männer?

Herbert: Jo genau. Des i ma a neich.

Andreas: Na, nit so wia es denkts. Es woaren meine schwarz-grünen Innschbrugger Jungs! Mia hobn den Moaschtatitel g’feiert. Bis am nächsten Tog z‘Mittog.

Hans: Ah ja. Do woa jo wos? Hob i gaunz vergessen.

Herbert: Masta? In welcher Hirschenliga seids ihr denn Masta word‘n?

Andreas: Sehr luschtig. Eier Humor wor a schun amol bessa.

Hans: Find i net. Weu wir san wia da Wein.

Herbert: Jo, je ölter desto besser.

Andreas: Wenns moants. Oba negschtes Joahr gibt’s wieda Bundesliga am Tivoli. Da werdet‘s noh schaugn.

Hans: Auf des gfrei i mich schon, die Tiroler ham ma immer aus siass g’hobt und wegputzt.

Andreas: Des woar vielleicht amol. Iatz waht in Innschbrugg a ondara Wind.

Herbert: Wieso? Gibt’s den berühmt berüchtigten Föhn net mehr?

Andreas: Schun. Oba mia sein wieda do. Und mia hobn viel vor.

Hans: Wie des? Hobt’s vielleicht wieder an Gönner g’fund‘n?

Herbert: So an Tiroler Stronach oder Mateschitz?

Andreas: So was will ma nit. Der will vielleicht no die Vereinsfarben ändern und alles andere no dazu. Und wenns iahm nimma gfreit, isch er wieda dahin. Na na, des brauch ma in Tirol nit. Des homma schu kopt. De Identität well ma ins nimmer steahlen lossn. Inser Präsident, da Stocker Gerhard isch a Ehrlicher. Der mocht des schu richtig.

Herbert: Oisa ka große Kohle?

Andreas: Na!

Hans: Und daun glaubst Du wirklich, dass ihr was reissts in der Bundesliga?

Andreas: Na ja, Moaschta werd man nit werd‘n – so wia es oba a nit. Oba gegen den Obstieg well ma a nit spielen.

Herbert: Des wü eh nie wer. Aber irgendan dawischt‘s daun doch immer.

Hans: Jo genau, Herbert. Du waßt wovon du red‘st. Wenn heuer net St.Pölten g’wesen war…

Herbert: Geh hea ma auf. So toll woats ihr a net. Am besten ham immer no Eure Fans mit de Feuerzeig troffen. Besser als Eichare Stürmer.

Hans: Aber wir haum wenigstens Fans, im Gegensatz zu Eich. Oba des is des Guade an Innsbruck. Die bringen a nach Wien Fans mit.

Andreas: Na logisch. Denn die Auswärtsfoahrtn insara Fans sein legendär. Nur kemmen de meischtens zu spat.

Herbert: Vielleicht kennan sa si ka Navi leisten, weus so wia da Verein, krochn wia a Kaisersemmel.

Andreas: Geh red nit so bled daher. Kloar schwimmen mia nit im Geld. Oba mia werden leider a nit so großzügig subventioniert wia de Wiener Vereine.

Hans: Bla bla bla. A waun ich froh bin, dass Wacker wieder do ist, ohne Hüfe von Rapid hättet‘s des nie g‘schofft.

Andreas: Wiaso Hilfe von Rapid?

Hans: Na wo hot denn der Ali Hörtnagl g’lernt, wia ma ois Manager von an Fuaßboi-Verein oabeit? Bei Rapid. Und wer hot denn den Schimpelsberger weiterentwickelt? Wir, in Hütteldorf.

Herbert: Oba bis zua U16 woa er no bei der Austria. Und den Knett hob‘n wir a ausbüdet.

Andreas: Jo genau. Und wellts ma noch einreden, dass da Dedic schun in der U9 in Wien gspielt hat.

Herbert: Des net. Aber Euer Masta-Trainer, da Sir Karl Daxbacher is a Erz-Violetter.

Andreas: Als Spieler sicha. Oba als Trainer habt’s ihr ihn im Dezember 2012 aussig‘schmissen.

Herbert: Das woa zugegeben a schwarer Föhler. Mit Sir Koarl warad’n mia jetzt Serienmasta, und net de Soizburga.

Hans: Ja, hätti wari ham ma scho gern.

Herbert: Jo Du, wie oft dazöhst uns no von der Mission 33?

Hans: Nimma lang. Weu nächste Saison pack mas! Und dann folgt Mission 34.

Andreas: Schaug ma mol. Oba ich g´frei mi riesig auf die nächschte Saison. Endlich wieder Bundesliga am Tivoli.

Herbert: Das find i a guat. Solche Traditionsvereine g‘hean afoch in die Bundesliga.

Hans: Stimmt. Und außerdem ham man no mehr zum Reden an unserem Stammtisch.

Herbert: Jo sicha, vül zum Fochsimpeln.

Andreas: Gonz genau. Oba iatzt entschuldigts mi bitte. I muass iatz hoam, schlofn gian. De Moaschterfeia woa decht recht long und feichtfröhlich. Servus Burschn und bis bold.

Hans: Servas.

Herbert: Und „Gute Nacht!“

Fortsetzung folgt

Die Personen dieses Dialogs sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits verstorbenen Personen ist ungewollt und zufällig.

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Autor: admin

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