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Ein Veilchen bei den Veilchen

Wir sind wieder da und ganz Österreich scheint sich darüber zu freuen. Das ist wirklich so! Der Tenor in den Fanforen unserer Konkurrenz ist eindeutig. Ein so toller Verein wie der FC Wacker Innsbruck gehört in die Bundesliga. Das war in Wien Favoriten nicht anders. Man wurde sogar angesprochen, „Toll dass ihr es endlich geschafft habt!“

Über 400 Tickets wurden für den Auswärtssektor in der Generali-Arena im Vorverkauf an unsere Fans gebracht. Also ein toller Auftritt der Schwarz-Grünen durfte erwartet werden. Vielleicht kommen die Innsbrucker gar vierstellig nach Favoriten. Nicht ganz, aber die, die gekommen sind, brauchten den weiten Weg nach Wien nicht zu bereuen. Ihr Team hat aufopferungsvoll gekämpft und die Stimmung im Sektor kann mal als „top“ bezeichnen. Das 1:2 bei den Veilchen tut zwar weh, ist aber kein Beinbruch!

 

Reise in eine neue Ära

Nie mehr Freitag. Denkste, gleich das erste Spiel in der Bundesliga fand an einem Freitag statt. Ein frühes abfahren für das arbeitende Volk ist daher nicht möglich. Und das an einem der stärksten Reisetage des Jahres. Das konnte ja nur heiter werden. Einige Baustellen auf der Busfahrt durch Tirol verzögerten die Mission Bundesliga-Comeback. Übers kleine Deutsche Eck hat das eine gefühlte Ewigkeit gedauert, bis man das heimische Bundesland verlassen hat. Grenzkontrollen Inklusive. Auch auf der Ausweichstrecke. Dann ging es aber zügig dem Ziel entgegen. Bis wir in Wien Favoriten angelangt sind. Da war das Stadion schon in Sichtweite. Aber so einfach geht das in Wien nicht. Da muss man zur Ostseite des Stadions und einen Umweg von mehreren Kilometern in Kauf nehmen. Vorbei an netten Wohngegenden und einer Kleingartensiedlung. Mittlerweile hat aber das Spiel schon angefangen. Da die neue Generali-Arena alle Stückeln spielt, aber am Gästeparkplatz gespart wurde, stoppten die wackeren Busse in einer Seitenstraße und es ging, großzügig eskortiert, durch einen Park zum Stadion. Zum Glück hatten alle Mitreisenden ihre Tickets schon in den Händen und die Wiener nahmen es mit den Kontrollen nicht so genau.

Beginn einer neuen Ära

Währenddessen hatte in der Generali-Arena die Partie der Wiener Austria gegen unseren FCW bereits begonnen. Und das mit einer Choreographie, die unseren Trainer Karl Daxbacher mit Sicherheit gefallen haben dürfte. Die war nämlich in Anlehnung auf das Finale des Europapokals der Cupsieger vor 40 Jahren von den violetten Fans präsentiert worden, Damals mit dabei, unser Sir Karl.
Auf dem Feld haben unsere Spieler zu Beginn keinen Respekt vor der Wiener Austria gezeigt (65% gewonnene Zweikämpfe) und gingen in der 20. Minute gar in Führung. Das haben die Fanclubs aber nur in den Katakomben des Stadions wahrgenommen. Durch den Keller ging es ins Stadion. In der 22. Minute des Spiels betraten über 150 Leute auf einmal den Auswärtssektor. „Die Innschbrugga sind da“

Tolle Stimmung

Ab da ging im Stadion die Post ab. Ich habe mich Nähe der Mittellinie zum Filmen und fotografieren positioniert und hatte das Gefühl, die rund 700(!) Fans im Auswärtssektor würden die Veilchen aus ihrem Tempel schreien. Das war echt schwach von denen. Erst nach deren Ausgleich wurde es laut. Deren Wechselgesang zwischen den Tribünen kann sich schon hören lassen. Alles in allem eine tolle Atmosphäre in Wien Favoriten. Das macht jedenfalls Lust auf mehr. Es ist schon etwas Anderes, ob man in Floridsdorf, Kapfenberg, Grödig oder in so einem Stadion auftritt.
Nach der Pause zeigten unsere Fans mit einem tollen Transparent, dass wir mit Freitagspielen nicht mehr einverstanden sind. Andererseits ist es eine Ehre, zu einer Stadioneröffnung eingeladen zu werden. Dieses Spiel wurde schon vor der Saisonauslosung fixiert. Ehre wem Ehre gebührt. Das sollte man in weiten Teilen Tirols auch einmal anerkennen.

Den Kopf nicht in den Sand stecken

Die Niederlage schmerzt zwar. Aber die Austria ist sicher Favorit auf einem der vorderen Plätze. In Phasen hat man zwar den Unterschied von mehr als 20 Millionen an Marktwert gesehen. Aber unser Team hat sich tapfer gewehrt. Eine Schrecksekunde bescherte uns kurz vor Ende der Partie unser Tormann, der verletzt vom Platz musste. Zum Glück ist es nicht ganz so wild. An dieser Stelle: „Gute Besserug, Knetti!“

Mein Fazit des Spiels: Wir hätten höher verlieren können, aber es wäre auch mehr möglich gewesen! Nun sind wir in der selben Lage wie die Admira, der WAC, Lask, Hartberg und Altach. Die alle haben ihre Auftaktpartie verloren.

Noch etwas ist mir aufgefallen, was den Unterschied zwischen der Wr. Austria und dem FC Wacker Innsbruck verdeutlicht. Die Austria verfügt über eine eigene Akademie, die alle Stückeln spielt. Mit mehreren Plätzen im Freien und einer Halle mit den Ausmaßen eines Freiluftplatzes. Da sieht man, wie weit Tirol dem Rest von Österreich hinterherhinkt.

Noch etwas möchte ich erwähnen: Das Catering in der Generali-Arena ist spitze. Zwar muss man mit Karte bezahlen. Da geht aber auch eine Bankomatkarte. Die Speisen sind spitze – die Preise leider auch.

Wien war eine Reise wert. Und am Samstag um 17 Uhr ist Pflichttermin am Tivoli. Gegner ist dabei kein geringerer als Sturm Graz.
Gratulieren möchte ich noch unserer zweiten Mannschaft, die zum Auftakt in die zweite Liga die Juniors aus Oberösterreich mit 3:0 aus deren eigenen Stadion geschossen haben. Die Torschützen: Kogler und Gründler im Doppelpack…

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Autor: Rudolf Tilg

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