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Sturm aufs „Ländle“

Zwischen Innsbruck und Vorarlberg gab es schon die heißesten Duelle. Grund dafür waren aber weniger der Fight am grünen Rasen, sondern das Ambiente, das Drumherum. Ob in Altach, Bregenz oder in Lustenau: selten gab es eine Begegnung dort, ohne irgendwelche Vorkommnisse. Scheinbar haben aber alle Beteiligten daraus gelernt. Gelernt haben auch unsere Burschen am Feld. Wenig Fehler, kompakt stehen und vorne zubeißen. Wacker Unser, der du spieltest im Rheindorf, die drei Punkte gehen ins Heilige Land! Unser FC Wacker Innsbruck ist ja auch eine Art Religion…

 

Vergangenes

Was haben wir in Altach nicht schon alles erlebt! Wenn man bedenkt, wie es dort vor 16 Jahren ausgeschaut hat. Damals bei unserem Meisterstück dem 2:0-Auswärtssieg gegen die Hausherren. Dort, wo jetzt eine tolle Tribüne steht, ist eine Böschung mit Sträuchern gewesen. Als Begrenzung zum Spielfeld musste ein Baustellenzaun herhalten. Der den Druck der Innsbrucker Fangemeinde nur Minuten standgehalten hat. Genauso wie das kleine Kassahäuschen. Kinder wollten nach dem Sieg mit ihren Idolen feiern. Doch übereifrige Polzisten hinderten die mit einem völlig überzogenen Pfeffersprayeinsatz daran.
Aber so nach und nach entwickelte sich der SCR Altach. Das Stadion wurde adaptiert und der Verein ist in der Bundesliga angekommen. Was sich nie geändert hat, ist die Polizei und ihre Liebe zum Pfefferspray. Nicht selten standen wir da bei den Eingangskontrollen und mussten auf Anweisung die Schuhe ausziehen und in Socken im Morast verharren. Aus dieser Zeit grassiert auch unser letzter Sieg dort. Am 30 Juli 2006 konnten wir im Schnabelholz zum letzten Mal voll punkten. Unser Trainer war damals Frantisek Straka.
Traurig aber wahr. Altach professionalisierte sich, baute ein Trainingszentrum und entwickelte sich seither zum Eurofighter und Innsbruck zur Fahrstuhlmannschaft. Altach hat vorgezeigt, was möglich ist, wenn eine Region hinter dem Verein steht. Und Innsbruck…

Auf zum WIFI

Auf Grund dieser Rivalität und der diversen Vorkommnisse in Vorarberg, ist man im Fanlager des FCW glatt geneigt zu meinen, „was Gott durch einen Berg getrennt hat, soll der Mensch nicht zusammenführen“! Ganz so scheint das jedoch nicht zu funktionieren. So musste doch der SCR Altach seine Europacupspiele in Innsbruck abhalten. Und die Bundesliga vereint ganz Österreich – egal ob Weinlandschaften, Hügelgebiete oder das steirische Hinterland. So mussten wir auch diesmal wieder durch das Loch im Berg zwischen Tirol und Vorarlberg zum Spiel beim SCR Altach. Aber vor dem Antritt dieser Reise fuhr ein randvoller Bus mit Schwarz-Grünen beim „WIFI“ in Innsbruck vor. Wollte man dort etwa den Kurs „Vorarlbergerisch für Anfänger“ absolvieren? Nein, ein Fanclubmitglied absolvierte da bis 14 Uhr eine Prüfung und wurde abgeholt. Eine coole Aktion und zurückgelassen wird keiner. Was für Einsatz von Fans für Fans. Auch wenn das mit der Zeit wieder knapp werden sollte.

Altach hat sich verbessert

Doch wir haben unser Ziel rechtzeitig erreicht. Statt einer Polizeiautoeskorte wurden wir von der berittenen Exekutive abgeholt. Mit Motor, Helm und den nötigen Pferdestärken unterm Hintern. So ging es zum Stadion, vorbei an ruhigen und schönen Wohngegenden. Diesen Weg würde ich nie mehr finden. Aber wozu hat man denn seinen Freund und Helfer. Dieser hat sich diesmal auch im Stadion zurückgehalten. Alles war gut organisiert und ist ohne Vorkommnisse abgegangen. Wenn ich da an die Bundesligasaison vor einem Jahrzehnt zurückdenke: scheinbar hat man viel gelernt. Mehr Ärger als beim Eingang und auf der Anfahrt produzierte im ehemaligen „Schnabelholz“, der jetzigen Cashpoint Arena, eine andere Spezies. In dem Gestänge der Tribüne dürften sich aggressive Wespen eingenistet haben, welche für manchen zur Plage wurden. Eine erhebliche Gefahr, für jeden der gegen Wespenstiche allergisch reagiert. Auch nicht ganz optimal, der kleine Verpflegungsstand hinter der Tribüne. Zu bieten hatte der auch nicht viel – Außer ein freundliches Personal, was auch schon viel wert ist.
Aus dem „Schnabelholz“ ist ein kleines Schmuckkästchen geworden. Man darf gespannt sein, was daraus noch wird. Und der Auswärtssektor dort, war sehr gut gefüllt. Etwa 400 Fans gaben da Gas. Anfangs noch etwas verhalten, aber dann entwickelte sich das Ganze zur Heimpartie für Innsbruck, Und am Ende waren alle Glückselig: Spieler, Funktionäre und Fans. Falls man im Lager des FCW beheimatet war.

Auf ins Tivoli!

Am Samstag um 17 Uhr geht es gegen das Sensationsteam der Liga, den SKN St. Pölten weiter. Das wird eine extrem spannende Partie werden. Die Liga spielt ein wenig verrückt. Die Großen (außer Salzburg) schwächeln und die Kleinen sammeln Punkte. Das könnte noch ein sehr heißer Herbst werden. Daher wäre die Unterstützung des 12. Mannes enorm wichtig!

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Autor: Rudolf Tilg

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