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Wie man in Hütteldorf mit seinen Gästen umgeht

Eigentlich sollte das ein Fanview über ein tolles Spiel im neuen „Weststadion“ werden. Stattdessen wird es wohl eine Aufarbeitung unfassbarer Ereignisse in Wien Hütteldorf. Nicht zum ersten und sicher nicht zum letzten Mal.

Fußballfans sind keine Engel und wollen das auch nicht sein. Die Frage ist nur, ob hoch geschulte Beamte der Exekutive nicht doch konstruktiver handeln könnten/müssten. Deeskalation statt Eskalation ist jedenfalls ein Fremdwort bei deren Einsatzleitung. Der Einsatzleiter der Exekutive in Wien Hütteldorf war übrigens der Selbe wie in Favoriten. Dort ist zwar alles reibungslos abgelaufen. Dennoch konnte der nicht verhindern, dass dort Fußballfans von rechtsradikalen „Anhängern“ der Veilchen attackiert worden sind.

 

Mit der Bahn nach Wien

Die Innsbrucker Fanszene reiste mit der Bahn Richtung Wien. Dies war schon lange vor den Termin bekannt. Darauf wurde von keiner Seite reagiert. Kein Wunder, dass die Wagons überfüllt gewesen sind. Woraufhin sich der Lockführer geweigert hat, in Innsbruck pünktlich abzufahren. Sollte man jetzt da den Fehler bei den Fahrgästen suchen?
Verspätet wurde die Reise in den Osten dann doch angetreten. Warum das auf einmal dann doch ging, lässt sich von einem einfachen Redakteur nicht eruieren. Um Zeit zu sparen, wurde in Wien Meidling auf die U-Bahn umgestiegen. Zweimal umsteigen ohne den geringsten Zwischenfall. An der Endstation angekommen, erwarteten unsere Fans eine riesige Anzahl an Exekutive. Vorerst ist aber alles ruhig geblieben. Vorerst…

Warum Provokationen?

Auch auf dem Marsch Richtung Stadion ist es bei unseren Schlachtenbummlern ruhig geblieben. Was auch so von den anwesenden szenekundigen Beamten aus Tirol bestätigt wird. Aber es hat sich dabei sehr rasch eine komische Haltung der Exekutive herausgestellt. Warum auch immer. Es wurde sogar vermehrt angekündigt, dass unsere Fans das Spiel im Weststadion nicht sehen werden. Dabei wurde im Vorfeld des Marsches von Verantwortlichen der Tivoli Nord darauf hingewiesen, auf dem Weg ruhig zu bleiben. Und so ist es dann auch gewesen. Warum dann solche Äußerungen (und noch weitaus schlimmere) von geschulten Beamten getätigt werden, entzieht sich meiner bescheidenen Logik. Keine Ahnung ob die gezielten Provokationen auf Seiten der Exekutive Reaktionen von einigen unserer Fans hervorgerufen haben. Faktu ist aber, dass man auf einem (Schweige-) Marsch plötzlich versucht hat, wahllos Leute aus der Menge zu ziehen. Der Trouble ist vorprogrammiert, ja offensichtlich gewollt!

Fortsetzung beim Stadion

Die Fanclubs sind dann etwa eine Stunde (!) vor Spielbeginn beim Stadion eingetroffen. Alle waren im Besitz einer gültigen Eintrittskarte. Aber schon gab es die nächsten Probleme. Harmlose Transparente, die bei jedem Spiel dabei sind, wurden von vier (!) verschiedenen Ordnern inspiziert. Auf Rückfrage unseres Sicherheitsbeauftragten hat Rapid Wien verlauten lassen, dass denen das egal ist. Diese Verwirrung nutzten Beamte wiederum, um Leute aus der Menge zu ziehen. Den Grund dafür, konnte niemand erkennen. Vielleicht ist das ein oder andere böse Wort gefallen. Aber kein Grund deswegen die Situation eskalieren zu lassen, statt für Deeskalation zu sorgen. Oder war der Grund, dass es von der Staatsmacht durchaus so gewollt gewesen wäre, wenn das Ganze eskaliert wäre? Das wäre nicht das erste Mal. Fangruppen im ganzen Land haben über die Jahre diese Erfahrungen gemacht.
Vor dem Sektor ist alles ruhig geblieben. Die zwei (!) Ordner am Einlass haben sich mit ihrer Kontrolle dann auch noch aufreizend lange Zeit gelassen. Deren „Untersuchungen“ glichen schon fast einer sexuellen Belästigung. Auf die Frage, warum das nicht schneller ginge, meinte das unfreundliche Ordnerpersonal, man müsste halt früher kommen. Aha, muss man jetzt schon einen Tag vorher zu einem Auswärtsspiel nach Wien reisen?

Aus Protest

Es hat bis zur 35. Minute des Spiels gedauert, bis der Letzte ins Stadion gelangt ist. Da hat man sich aber längst dazu entschlossen, Wien so schnell wie möglich wieder zu verlassen. So wurde der Auswärtssektor gestürmt. Böller krachten und schwarzer Rauch ging auf. Drei Minuten wurde im Sektor Vollgas gegeben und dann haben die Fanclubs geschlossen das Stadion wieder verlassen. Eine Protestaktion unserer Fans gegen diese Behandlung bei Rapid Wien. Empfangen von der Exekutive mit den Worten: „Es Woamen keats gehaut!“
Kein Einzelfall dort. So machten doch deren eigene Fans schon mehrmals mittels Spruchbänder auf die schlechte Behandlung gegenüber Gästefans im Weststadion aufmerksam. So schreibt auch die Rechtshilfe Rapid zu den Ereignissen:

„Es wurde längst zur traurigen Normalität: Wien und insbesondere das Weststadion sind für beachtenswerte Fanszenen keine Reise wert. Sowohl der SK Rapid, als auch die Polizei behandeln Gäste scheiße. Das muss schnellstens geändert werden!“ Schreiben die Rapidler.

Hier die Stellungnahme der Faninitiative Innsbruck zu den Vorkommnissen.

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen…

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Autor: Rudolf Tilg

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