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Wiener Veilchen

Veilchen hat es am Samstag genügend gegeben. Elf Veilchen am Rasen und die sind mit einem Veilchen davongekommen. Trotz 300 „heißen“ Veilchen auf der Gästetribüne. In Innsbrucks Innenstadt hat es auch ein paar Veilchen gegeben. Vorwiegend für einige Wiener Veilchenfans. Ja, mit so vielen Veilchen könnte man gar schon eine Veilchenzucht auftun.

 

Veilchen in der Maria-Therisenstraße

Es ist bekannt, dass sich vor Wackerspielen ein Teil der Innbrucker Fans in der Innenstadt treffen um sich dort auf das Spiel einzustimmen. Genau dort sind Samstag vor dem Spiel ca. 20 bis 30 Violette aufgetaucht. Es ist anzunehmen, dass die raufwütigen Wiener statt Veilchen, Stroh im Kopf haben. Provokationen folgten handfeste Auseinandersetzungen. Passanten haben davon ein Video gedreht, welches rasch den Weg ins Netz und zu den Medien gefunden hat. Diverse Schlagzeilen sind da vorprogrammiert und sorgen allgemein für Kopfschütteln. Für einen Außenstehenden ist es nur sehr schwer nachzuvollziehen, dass solche Auseinandersetzungen rivalisierender Fangruppen Teil einer Subkultur sein können. Nur sollte dabei bedacht werden, dass der Fußball hierzulande ein sensibles Gebilde ist. Die Zuschauerzahlen sind in ganz Österreich alles andere als zufriedenstellend. Bei uns auch. Solche Schlagzeilen sind kontraproduktiv und erreichen auch mögliche und aktuelle Sponsoren. Dazu gehört auch das Image des Vereins. Um einigermaßen mithalten zu können, braucht es nun einmal Geld. Und das kommt halt von den Zuschauern und den Sponsoren. Ein schlechtes Image trägt da nicht zur Gesundung des Vereins bei! Da kommt in diesem Fall der FCW zum Handkuss, auch wenn dieser absolut nichts dafür kann. Der Verein FC Wacker Innsbruck hat auf die Vorfälle reagiert: Stellungnahme des FCW

Zum Positiven

Klar, dass solche Schlagzeilen und Videos schnell die Runde machen. Völlig unter gehen dabei die positiven Dinge, die die organisierte Fanszene seit Jahren auf die Beine stellt. Welche, die ich persönlich erfahren durfte. Welche, die der Verein der Obdachlosen und damit bedürftige Menschen in unserer Stadt aktuell erleben. Beim Spiel gegen die Austria haben unsere Fanclubs für diese Institution gesammelt und werden das auch in den nächsten Heimspielen tun. Man kann ganz einfach seinen Becher spenden und in die dafür vorgesehenen Boxen werfen, oder bequem ein paar Euros spenden. Zu solchen Aktionen ist es nicht zum ersten und wird es nicht zum letzten Mal kommen. Eine organisierte Fanszene kann ein Gewinn für jeden Verein sein. Aber leider kommt es auch zu solchen Vorfällen. Davon hört und liest man sofort. Von den guten Dingen so gut wie nie……

Zum Sportlichen

Knapp 5600 Fans haben das Spiel gegen die Wiener Austria gesehen. Die drittmeisten an diesem Wochenende in Österreich und trotzdem viel zu wenig für so eine Begegnung. Und die haben praktisch 90 Minuten Rasenschach gesehen. Die TT schrieb von einem „müden Spiel“. Viel Ahnung vom Fußball dürfte der Autor dieses Artikels eher nicht haben. Einen (!) einzigen Torschuss hat der FCW gegen die Nummer vier der Liga zugelassen. Die Spieler haben alles aus sich herausgeholt. Leider hat es in der schwarz-grünen Offensive nicht nach Wunsch geklappt. Doch immerhin hat man sich ein Chancenplus gegen die Wiener erarbeitet. Es gab bei diesem Spiel vom Publikum auch keine Pfiffe. Im Gegenteil. Die Atmosphäre bei dem ewig jungen Duell zwischen dem FC Wacker und der Austria war wahrlich nicht schlecht. Auch die Violetten haben das Ihrige dazu beigetragen. Aus deren Sektor kam eine feurige farbenfrohe Stimmung. Was aber ihre Lieblinge kalt gelassen haben dürfte. So schwach habe ich die Veilchen selten gesehen.
Auch die violette Fanszene hat sich dem angeschlossen. „Primitiv im Kollektiv“ ist da in großen Lettern vor deren Sektor zu lesen gewesen. So mancher Wiener hat sich diesem Motto sichtlich angeschlossen. Und nicht nur jene, die die eigene Vereinshistorie nicht kennen und am aller äußersten rechten Rand unterwegs sind…

Weiter geht es mit einer steirischen Woche: Am Dienstag muss man im Cup nach Hartberg. Interessanter wird es aber am Samstag den 03.11. um 17 Uhr in Graz gegen Sturm. Eigentlich wieder ein Spiel, David gegen Goliath. Schaut man aber auf die Tabelle ist es eher ein Duell um den ominösen Strich. Ein Brisantes noch dazu. Sturms Sportdirektor hat sechs Punkte aus den beiden nächsten Heimspielen zur Pflicht (!) erhoben…

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Autor: Rudolf Tilg

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