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Derbyspezialist Wacker Innsbruck

Man glaubt es kaum, aber was bis vor kurzem als Wackers große Schwäche galt, ist jetzt unsere Stärke. In Derbys ist der FC Wacker Innsbruck seit letzter Saison eine Macht. Und das setzt sich in der noch jungen Bundesligasaison munter fort. Gegen Altach konnten beide Spiele gewonnen werden und in Salzburg blieben die Innsbrucker gegen die Eurofighter aus der Mozartstadt auch ohne Niederlage. Da darf man sich ja so richtig auf das Heimspiel gegen den FC Salzburg freuen. Aber bevor es so weit ist, gibt es noch einige schwierige Hausaufgaben zu erledigen.

 

Der Banner vor der Nord

„Eure Meldepflichtauflagen werden uns nicht stoppen“ ist da in großen Lettern vor der Nordtribüne zu lesen gewesen. Diese Meldeauflagen werden gerne erteilt, um potentielle Gewalttäter von Fußballspielen fern zu halten. Das ist für jeden ein Teil des Risikos, wenn man weit übers Maß hinausschießt. Nur sollte einem dabei ein Vergehen auch nachgewiesen werden und man nicht nur auf bloßen Verdacht bei der Polizei antanzen müssen. Sonst kommt das fast einer Freiheitsberaubung gleich. Auf jeden Fall ist es ein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte. Wird ein Vergehen nachgewiesen, hat ein jeder mit Konsequenzen zu rechnen und diese zu tragen. Das sollte einem der gesunde Menschenverstand sagen. Oft bleibt es aber bei Symptombekämpfung, die eigentliche Krankheit wird nicht behandelt – um in der Ärztesprache zu sprechen. Es wird auf Auswüchse reagiert, aber nicht auf die Ursachen der Probleme. Und allein mit Meldeauflagen wird man solche Szenen, wie die vor 14 Tagen in Innsbrucks Innenstadt auch nicht verhindern können. Es gab in Innsbruck vor Jahren einmal ein sehr sinnvolles, auf aufsuchender Sozialarbeit basierendes Projekt. Die national wie international viele gelobte „Fanarbeit Innsbruck“ musste aber nach nur einem Jahr erfolgreicher Arbeit aufgrund von Unterfinanzierung leider wieder eingestellt werden. Ein Schuss ins Knie. Jetzt gibt es Verbote und Strafen, Medien schreiben von Straßenschlachten, Sponsoren kürzen Beträge und überhaupt wird alles vermischt und in eine Schublade gesteckt. Rückwirkend werden mit so einer Aktion auch die ungeheuerlichen Schikanen, wie sie in Wien Hütteldorf stattgefunden haben, legitimiert. Damit möchte ich mich aber nicht weiter befassen. Sonst kommt wieder ein Medium daher und unterstellt uns Verharmlosung. Dabei ist im „Fanview“ des tivoli12 magazins am differenziertesten über die Vorfälle in Innsbrucks Innenstadt berichtet worden. Jedenfalls wurde nichts beschönigt, wie uns ein Lokalblatt unterstellte. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Die andere Seite

An den Eingängen zum Stadion wurde wieder fleißig für den Verein für Obdachlose gesammelt. Für Leute die an den Rand unserer Gesellschaft gedrängt worden sind und denen es am Nötigsten fehlt, kein Dach über dem Kopf haben. Die sinnlosen Schlafverbote der Stadt leisten ihr Übriges dazu. Wie ich gehört habe, läuft diese vorbildliche Aktion der Tivoli Nord auch gut und wird in den letzten beiden Heimspielen gegen Rapid Wien am 02.12 und den WAC am 15.12. fortgesetzt. Dann wird auch die gespendete Summe bekannt gegeben. Spenden kann man dabei nicht nur in die Spendenboxen, sondern auch mit dem Becherpfand. Einfach die Becher in die vor den Kiosken angebrachten Rohre geben. Das Christkind wird es euch vergelten.

Rassiges Westderby

Der SCR Altach hatte eine Serie zu verteidigen, ebenso wie unser FC Wacker Innsbruck. Beide Mannschaften konnten auch bei den sogenannten Großen fleißig Punkte sammeln. 5343 Fans wollten dieses Derby sehen. Für Österreich ein akzeptabler Wert und die brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen. Beide Mannschaften konnten mit taktischer Disziplin überzeugen. Die Stimmung im Stadion war ausgezeichnet. Auch Dank der mitgereisten Gäste. Und die Schwarz-Grünen nützten ihre leichte Überlegenheit aus und haben verdient gesiegt. Auch dank einer gut organisierten Defensive die seit fünf Runden kaum etwas für den Gegner zulässt. Somit haben die Innbrucker ihre Serie ausgebaut und die der Vorarlberger ist gerissen. Ein Teil der gefestigten Defensive bilden zwei Spieler, die zu Beginn der Saison noch bei unserer zweiten Mannschaft gekickt haben. Das Projekt FCW II in der 2. Liga trägt also schon viel früher Früchte als erwartet. So darf es weitergehen, zumal dort noch viele hoffnungsvolle Talente am Sprung nach oben arbeiten.

Für unsere Profis geht es nach der Länderspielpause in St. Pölten weiter. Das wird sicher eine tolle Partie werden. St. Pölten gehört neben dem WAC und den unglaublichen Hartbergern sicher zur Überraschung der Liga. Aber wir können mit sehr viel Selbstvertrauen dorthin reisen. Eine interessante Sache.
Unser nächstes Heimspiel geht gegen die negative Überraschung, den SK Rapid Wien. Am Sonntag den 02 Dezember um 14.30 Uhr. Mit den VVT reist man bei diesem Schlager gratis zum Spiel. Einfach Eintrittskarten im Vorverkauf besorgen, vorweisen und genießen. Und nicht vergessen zu spenden!

Man beachte auch die Tabelle: Austria (18) Sturm und Rapid (16) Wacker (15). Wird doch nicht die Qualifikationsgruppe von den Namen her attraktiver werden, als die Meistergruppe oder gar der FCW oben und die Großen unten. Träumen wird man ja noch dürfen…

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Autor: Rudolf Tilg

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