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Die e-Bundesliga – es ist der der Wille der zählt?

Lang ist es her, um genau zu sein in den 1990er Jahren, da machten sich ein paar Enthusiasten auf, um im Netzwerk ihre PC Games zu spielen. Ja im Netzwerk, nicht im Internet wie heute. Die damaligen Top Leitungen hatten eine Geschwindigkeit von 56k und das Pfeifen des Modems ist heute noch jedem in Erinnerung, der es damals miterlebt hat. Cat5,6 oder 7 war noch Zukunftsmusik, verwendet wurden in erster Linie Coax Kabel…

e-sports als Cash Cow

Aber genug von der Vergangenheit, springen wir in die Zukunft: E-Sport nennt sich das heute, wo früher Nerds in verrauchten Hallen unter Zuhilfenahme von Doping, wie Cola und Chips, ihre Wettbewerbe austrugen, hat sich ein Millionenbusiness etabliert. Vorbei die Zeiten, in denen es nur um Ruhm und Ehre ging. Heute geht es vor dem Rechner so zu, wie im Milliardenbusiness Fussball. Nehmen wir als Beispiel den Preisgeldprimus Dota2 her: Um die 25 Millionen Dollar (2018 waren es 25.470.555 USD) suchen ihren neuen Besitzer und dabei mischen auch schon Fussballvereine mit, wie PSG, die sich etablierte e-Sport Teams „kaufen“. Die Final Events gleichen mittlerweile Sportgroßveranstaltungen wie der Super Bowl. Weltweit verfolgen Abermillionen Menschen diese Finals.

der Wille ist da…

Zurück zu heimischen Gefilden und den kleinen Anfängen im Bereich e-sports. Die Bundesliga hat sich dazu entschieden seit der Saison 17/18 auf diesen Zug aufzuspringen und das typisch österreichisch sehr ambitioniert, aber mit zuwenig Professionalisierung. Natürlich haben österreichische Vereine, die sowieso schon zumeist am Existenzminimum dahinvegetieren, nicht die finanziellen Möglichkeiten sich in diesem Bereich stark zu engagieren. Mit den 12 Klub Events als Vorausscheidung holt man vielleicht einige talentierte Amateure an Bord, doch ist e-sport so strukturiert, wie Profi Sport. Tägliches Training mit einem Trainer und Leistungsvergleiche im oberen Segment sind Pflicht. Diese Turniere bei den einzelnen Clubs sollten eigentlich der Recruiting Pool für weitere Aktivitäten sein. Je professioneller man so ein Turnier veranstaltet, umso mehr Wirkung hat es, neue Kunden auch für den „echten Fussball“ zu gewinnen. In Bereichen, wo der Ballsport mittlerweile als „altmodisch“ gilt, wäre das der Weg wieder Terrain gut zu machen und junge Leute an die Vereine zu binden. Dafür benötigt es einerseits professionelle Strukturen, andererseits aber auch muss man hinterfragen, ob die alleinige Fokussierung auf FIFA der richtige Weg ist. Denn das Spiel aus dem Hause ea-sports ist zwar ein nettes Spiel, doch für den professionellen e-sport Betrieb eher ungeeignet. Das höchste Niveau in diesem Game ist „eher einfach“ zu erreichen und irgendwann geht es nicht besser, man kennt alle Kombinationen, man kennt die Laufwege der KI gesteuerten Spieler usw.. Da das Spiel an sich nicht Teambasiert ist, sondern eine Person gegen eine andere spielt, entfallen die mannigfaltigen Möglichkeiten, die erst durch das Teamplay zustande kommen. Das „unbegrenzte“ Verbessern der eigenen Skills ist nur bei Teamspielen möglich, wo gerade in der Interaktion Unmengen an Verbesserungspotential liegen.

Grundsätzlich kann man schlussendlich festhalten: Dass der Weg Richtung virtueller Welt auch von der Bundesliga beschritten wird, ist an sich richtig und wichtig. Der nächste Schritt muss aber die Ausweitung des Angebots sein bzw. die Professionalisierung. E-sports ist einer der Wachstumsmärkte der Zukunft und wie sagte schon Michail Gorbatschow laut einer urban legend? „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“

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Autor: admin

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