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Warum trampelt ihr so auf unseren Nerven herum?

Es war ungefähr so wie letzte Woche. Es war da weniger der Sieg in Hartberg, der alle überrascht hat, sondern die Art und Weise wie der zustande gekommen ist. So war es dann auch am Samstag. Nur umgekehrt. Weniger die Niederlage gegen Rapid Wien hat überrascht, sondern wie sie zustande gekommen ist.

 

Gute Voraussetzungen

Das Wetter am Samstag ist eigentlich optimal gewesen. Der Föhn hat gestört. Wacker & Föhn, das war nie eine Liebe und wird wahrscheinlich auch nie eine werden. Den spüren ja schon Innsbrucks Autofahrer. Selig wer mit der Bahn angereist war. Aber ansonsten war das Wetter gut. Grad recht zu einem Stadionbesuch. 7423 Zuseher am Tivoli waren dann aber doch etwas enttäuschend.
Man darf aber nicht vergessen, der FC Wacker Innsbruck ist in Österreich weit von einem Spitzenklub entfernt. Dazu fehlen in Innsbruck ganz einfach die Voraussetzungen.
Jedenfalls war alles für eine Schlagerpartie angerichtet. Jetzt mag sich der ein oder andere wundern. Auf der Anzeigetafel ist doch von 7413 Zuschauern gestanden. Richtig, die mögen gezahlt haben, aber wer das Spiel gegen die Wiener gesehen hat, hatte den Eindruck, zehn Innsbrucker (Spieler) schauen dem Treiben ebenso zu. Das soll jetzt kein Vorwurf sein, aber im Abstiegskampf MUSS man anders auftreten. Sonst könnte es ein böses Erwachen geben. Vom Bemühen allein erobert man keine Punkte.

Freud und Leid liegen eng beieinander

Die Fans des FC Wacker Innsbruck haben sich schon kurz nach Mittag getroffen, um sich gemeinsam auf das Spiel einzustimmen. Um 15 Uhr ist dann alles vom Hofgarten Richtung Stadion marschiert. Ein „Wackermarsch“ ist was Besonderes. Vielleicht sollte man es lassen. Viel Glück hat so einer noch nie eingebracht. Am Tivoli war zu dieser Zeit noch herzlich wenig los. Und dabei kann ich mich noch erinnern, gegen Rapid waren die Tribünen (altes Tivoli) schon zwei Stunden vor Spielbeginn brechend voll. Aber das Leben ist kein Wunschkonzert und es herrschen andere Zeiten.

Beim Spiel dann allerdings ein tolles Bild. Der gut gefüllte Sektor der Grün-Weißen hat an die Ehre ihrer Spieler appelliert und unsere Schwarz-Grünen gedachten mittels Banner an einen der Ihren. „Manni“ war schon Mitglied beim Fanclub Nordpol und zuletzt Wacker Unser. Manni durfte nur 37 Jahre alt werden und hat den Kampf gegen eine heimtückische Erkrankung verloren. Darum in der 37 Minute ein Spruchband für den Verstorbenen, plus Lichter.
Ich fühle mit der Familie! Ruhe in Frieden, Manni!

Schon kein gutes Gefühl

Wenn man schon beim Aufwachen Kopfweh hat, kann das kein gutes Omen sein. Das ist letzte Woche ganz anders gewesen. Aber wer wird denn abergläubisch sein. So fährt man doch zuversichtlich nach Innsbruck. Es kommt ja kein geringerer als Rapid Wien. Beim Blick auf die Tabelle hat es da schon gekribbelt. Rapid ist „der“ Verein in Österreich. Da hat es schon große Duelle zwischen Wacker und den Grün-Weißen gegeben. Das Legendärste war wohl jenes, in dem Gustl Starek in der Anfangsphase die rote Karte gesehen hat und der Westtribüne dreimal (!) seinen Allerwertesten präsentiert hat. Wacker hat dieses Spiel mit 3:0 gewonnen.
Beide Vereine eint eine bewegte Geschichte. In den Neunzigerjahren ist es schlecht um die Wiener gestanden. Doch bevor Rapid den Geist aufgibt, wird die Stadt Wien verkauft. Rapid hat sich erholt. Hat auf Tradition gesetzt und sich weiter und weiterentwickelt und die sind halt, wer sie sind. Rapid Wien.
Unser FC Wacker hat diese Möglichkeiten nach dem FC Tirol Konkurs nie bekommen. Innsbruck ist nicht Wien.

Sechspunktespiel

So kommt es am kommenden Samstag (17 Uhr) zum Sechspunktespiel gegen das punktegleiche Tabellenschlusslicht Admira Wacker. Ausgerechnet gegen die Südstädter gab es in dieser Saison noch nichts zu ernten. Doch neues Spiel, neue Chance. Und mal sehen, ob unsere Schwarz-Grünen aus dem fehlerhaften Spiel gegen die Hütteldorfer gelernt haben. Hohes Pressing ist ja gut. Aber nicht wie in einem Hühnerstall. Man muss und wird viel besser stehen. Da bin ich mir ganz sicher. Es hat ja schon in Hartberg funktioniert. Ich hoffe auf eine ähnliche Partie wie in der Oststeiermark. Und kein herumtrampeln auf den Nerven unserer Fans!

Wie stehen die Aktien? Ausgeglichen würde ich sagen. Bei Punktegleichheit mit den Altachern, werden wir nach vorne gereiht. Grund: Ein Punkt wurde bei uns „abgerundet“ Die Admira hat (noch) das schlechtere Torverhältnis (-2) und der TSV Hartberg scheint zurzeit von der Rolle. Der SV Mattersburg und besonders Rapid Wien dürften sich vorerst vom Abstiegsgespenst befreit haben. Es bleibt aber sehr spannend. Es sind noch 24 Punkte zu vergeben. Besonders interessant werden die direkten Duelle werden. Da wird sich aller Voraussicht nach die Tabelle noch mehrmals verschieben. Ein solches Hammerspiel findet am Samstag um 17 Uhr am Tivoli statt!

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Autor: Rudolf Tilg

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