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An das „Wunder“ glauben, Jungs!

So und was nun? Wie gewonnen, so zerronnen und nach dem Triumpf im direkten Duell gegen den TSV Hartberg ist nach der Niederlage bei Rapid Wien die Zeit rückwärtsgelaufen. Die Steirer gewannen ihr Heimspiel gegen den SV Matterburg und sind wieder zwei Punkte vor dem FC Wacker. Aus eigener Kraft können wir die nicht mehr einholen. Aber die Admira hat sich in Altach die Butter vom Brot nehmen lassen und einen Vorsprung verspielt. Da am Samstag das direkte Spiel gegen die Südstädter wartet, befindet sich der Klub aus Maria Enzersdorf in Reichweite des FC Wacker Innsbruck. Kurios, dass es alle drei im Abstiegskampf befindliche Klubs noch aus „eigener“ Kraft schaffen können. Die Karten werden am Samstag neu gemischt.

 

Wien ist anders

Noch im Sommer letzten Jahres haben unsere Fans dort kein Spiel gesehen. Da gab es unnötige Unruhe und Aufregung bei einem Fanmarsch ohne Vorkommnisse. Mit dem Ergebnis, dass einem so die Lust auf Fußball vergeht und die Exekutive somit ihr Ziel erreicht. Und wie war es am Samstag?
Ruhig, sehr ruhig. Ich war schon unzählige Male in Wien Hütteldorf. Aber so wenig Polizei habe ich dort noch nie zu Gesicht bekommen. (Auch noch nie so viele Freundliche!) Da mit dem Bus angereist, kann man direkt vor dem Auswärtssektor parken. Das ist sicher für alle Beteiligten die angenehmste Lösung. Wird mit Repressalien versucht, den Fans andere Anreiseverianten zu vermiesen?
Bei unserem letzten Besuch dort, hat sich dieser Eindruck erhärtet. Da ist man mit dem Zug angereist.
Diesmal war alles sehr ruhig. Zum Sektor gelangt man nur durch ein „Labyrinth“ aus Absperrgittern. Da geht man einige Male die Runde bis zum Eingang.
Ins Stadion gelangt man wie bei der Wiener Austria durch den Keller. Man hat eigentlich nicht das Gefühl in ein neues Stadion zu gelangen. Sehr schmutzig ist das Weststadion. Zumindest im Auswärtssektor.

Hohe Gipfel

Im Stadion staunt man erst einmal. Das ist also der neue Tempel von Rapid Wien. Viel Farbe und innen freundlich, mit Plastiksitzen und nicht aus Metall, wie in Innsbruck. Das Weststadion hat jedenfalls gefallen. Die schmalen Treppen weit hoch zum Auswärtssektor wirken fast schon gefährlich. Es geht so steil bergauf, dass man das Gefühl hat, das Weststadion ist Wiens höchster Berg. Aber man hat dafür eine hervorragende Sicht aufs Spielfeld. Trotz einem großen Netz, das die ganze Nordtribüne umgibt.

Oben bleiben!

Fotographen, Rapidler und Wiener, viele haben eine Meinung und es gesagt. „Innsbrugga, reißt euch zusammen und haltet die Klasse! Die Anderen braucht in der Liga kein Mensch“ So wurde mir das vielfach mitgeteilt. Und auch auf Wackers Facebookseite sind solche Kommentare zu lesen gewesen. Deren Worte in Gottes Ohr!
Die Grün-Weißen sahen das dann anscheinend etwas anders und haben sich in der ersten Halbzeit einige gute Chancen herausgespielt. Gut dass ich zum Teil da mit was Anderem beschäftigt bin. Das würden meine Nerven nicht aushalten.
Zweite Halbzeit habe ich hoch oben auf der Tribüne verfolgt. Fast 14 000 Besucher haben im Weststadion doch für ein Spektakel gesorgt. Darunter 300 (!) Schwarz-Grüne. Die, wie ihr Team, alles gegeben haben und sich der grün-weißen Übermacht gestellt haben. Zu schämen braucht sich keiner und die Stimmung im Sektor, so wie auch im Stadion kann man getrost als sensationell bewerten. Da ist was los, im Weststadion!

Sehr schade

Das Spiel war eigentlich ein Spiegelbild der Saison. Nicht gut, aber auch nicht wirklich schlecht. Vor dem 0:1 hätte unsere Nummer 9 in eine sehr gute Position kommen können, ist aber hängen geblieben und im Gegenstoß – das Gegentor.
Im Anschluss daran die Unseren sehr bemüht und auch mitunter gefährlich, aber das war doch zu wenig und oft auch zu umständlich.
Aber am Ende, wem soll da ein Vorwurf gemacht werden? Es wurde alles versucht, nur die Mittel haben nicht ausgereicht.
Das hat auch der mitgereiste Anhang so gesehen und es gab für die Mannschaft viel Applaus und Aufmunterung. Da ist das Weststadion schon lange komplett leer gewesen, wurde im Auswärtssektor immer noch „gefeiert“
Es waren sehr viele Schwarz-Grüne aus dem Osten Österreichs im Sektor. Das Ergebnis niederschmetternd und das Erlebnis Weststadion schon toll. Zum letzten Mal?
Auch unsere Fanfahrt war toll und angenehm. Ich bedanke mich bei meinem Sitznachbar,en den Wattener Schwarz-Grünen für die interessante Unterhaltung!

Man muss immer daran glauben

Jetzt braucht man bei Schwarz-Grün nicht mehr zu taktieren. Mit großer Wahrscheinlichkeit helfen nur mehr zwei Siege. Man muss dran glauben, dass das durchaus drinnen ist, und dass das Unmögliche gelingen kann, hat man letzte Woche im Europapokal gesehen.
Apropos Europapokal: das ist mitunter eine tolle Show. Aber für die meisten zum Ansehen im TV. Sowie ein guter Film.
Es fehlt das mitfiebern im Stadion. Es fehlt der Nervenkitzel, weil die eigene Mannschaft spielt.
Heute habe ich die Spiele von Liverpool und Tottenham schon fast vergessen. Aber eine schlaflose Nacht hinter mir, weil mein Verein verloren hat und es dabei um Existenzielles geht. Letzte Woche war es umgekehrt. Wir haben ein solches Spiel gewonnen und man ist derart aufgekratzt, dass an Schlaf nicht zu denken ist. Emotionen, Freud, Leid und wahre Dramen, wie das Erlebnis seine Mannschaft live mit allem Drum und Dran unterstützen zu können, das kann man als Fernsehkonsument so nicht erleben!

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Autor: Rudolf Tilg

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