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Man sieht rot

Am Samstag war in Österreichs Hauptstadt ganz schön was los. Da haben sich tausende Menschen auf engsten Raum zusammengedrängt. Die Meisten wollten das Selbe und ohne Ellbogentechnik gab es kein Weiterkommen. Und am Brennpunkt des Geschehens haben sich richtig dramatische Szenen abgespielt.
In der Südstadt? Aber nein – am Ballhausplatz wegen Österreichs Innenpolitik.

 

Ein paar Kilometer weiter südlich, in Maria Enzersdorf, ging es weit gemächlicher zu. Und dramatisch war es auch nicht, weil es fast den Anschein hatte, der FC Wacker Innsbruck will freiwillig aus der Bundesliga aussscheiden. Im Kellerduell bei der „grauen Maus“ Admira Wacker agierten die Schwarz-Grünen enorm zweikampfschwach und die Südstädter konnten einen ungefährdeten Sieg einfahren.

Optimismus davor

Dabei reisten die Wackerianer mit viel Optimismus in die Südstadt. Die ganze Woche über wurde beteuert, wie gut man drauf ist. Ans Verlieren wollte niemand denken. Der Klassenerhalt liegt in eigener Hand. Absteigen? Wir doch nicht!
Im Lager der Fans war man da schon vorsichtiger. Über die Wankelmütigkeit ihres Teams gab es keine Zweifel. Alles wäre möglich gewesen.
Und einen Aspekt darf man auch nicht vergessen. Bei sehr vielen Fans und Mitgliedern des FC Wacker Innsbruck sind Auswirkungen und Folgen eines möglichen Abstiegs kein Geheimnis. Man kann sich auf solche Spiele freuen. Genießen kann man die nicht unbedingt. Zu viel steht am Spiel.
Auch die TV-Experten und Kommentatoren thematisieren die Probleme in Innsbruck. Nur in Tirols Landeshauptstadt glaubt man wohl, dass genug für den Sport getan wird. Ja man ist regelrecht geil auf Großereignisse. Steckt da Millionen hinein, schießt dann auch noch Millionen nach und rechtfertigt das mit der Nachhaltigkeit. Als ob Fußball nicht noch nachhaltiger wäre. Ohne Worte…

Auf verlorenen Posten danach

Bei der Admira ist immer Vorsicht geboten. Das Gerippe dieser Mannschaft bilden bestens ausgebildete junge Spieler aus der Südstadt. Das macht sie schwer auszurechnen. Die sind eine Wundertüte!
Aber wenn dem Gegner der Glauben und der unbedingte Wille zum Sieg fehlt, wird es schwer da etwas zu holen. Vielleich spielt es eine Rolle, dass man gegen die in dieser Saison schon dreimal den Kürzeren gezogen und dabei neun (!) Gegentore kassiert hat?
Im Unterbewusstsein könnte auch der große Druck eine solche Rolle spielen. Es geht immerhin um deren Zukunft und um die Zukunft des Vereins. Andererseits sind Zweikampfwerte von 37,5% (!) kaum erklärbar, sondern einfach nur indiskutabel!
Es wurden Gegentore kassiert, da waren die Schwarz-Grünen im eigenen Strafraum derart in der Überzahl, dass man mitunter schon gemeint hat, die Admiraner waren Schifahrer und die Unseren die Slalomstangen dazu.
Abhaken, eine Chance hat man noch. Nur die Abstiegsentscheidung hat man nicht mehr in eigener Hand!

Gratis Eintritt

In der Südstadt gab es zum Abstiegskrimi freien Eintritt. Rote Nasen Tag oder so was Ähnliches. Oder hat das doch anders geheißen? Jedenfalls haben die uns nach dem Spiel ihre roten bzw. langen Nasen gezegt.
Trotzdem wollten nur 3800 die Admira oben sehen. Und das nicht ganz. 400 davon waren Schwarz-Grüne. Und die hatten eine Botschaft an ihre Mannschaft. KÄMPFEN!
Auf riesigen Lettern stand es geschrieben und auch Schals wurden dazu produziert. Und während des Spiels waren unsere Fans den Südstädtern deutlich überlegen. Es wurde im Sektor alles gegeben! Alles umsonst. Wacker hat verdient verloren und muss nun ausgerechnet auf Schützenhilfe der Südstädter hoffen. Trotzdem wurden unsere Spieler nach Schlusspfiff mit Applaus verabschiedet. Die verschwanden aber recht schnell in den Katakomben.

Warum es trotzdem noch nicht vorbei ist

Schaut man in die Foren oder in die Sozialen Netzwerke scheint die Sache schon gegessen. Kaum einer glaubt an ein Wunder. Es wird mehr über die Zukunft in der zweiten Liga diskutiert.
Aber noch sind wir nicht abgestiegen. Die Admira ist eine junge und hungrige Mannschaft. Der TSV Hartberg muss erst gewinnen.
Kann sein, dass die gewonnene Freiheit bei den Südstädtern Blockaden löst. Kann aber auch sein, dass der „Druckabfall“ die Leistung hemmt.
Unser Gegner, der SV Matterburg hat das Play off vor der Brust. Das wird für die wichtiger werden, als das Spiel um die goldene Ananas. Rotieren die, schonen die sich? Keine Ahnung. Alles Spekulationen. Wie auch die Zukunft unseres FC Wacker Innsbruck…
Also liebe Admiraner, haut rein. Ein paar Kisten Bier stehen!
Aber zu aller erst muss der FCW seine Hausaufgaben machen. Ein Sieg gegen Mattersburg ist Grundvoraussetzung. Auch hier gilt, ein paar Kisten Bier stehen!

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Autor: Rudolf Tilg

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