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Zusammenfassung von „Wattens olé – Wacker oje“

Der FC Wacker Innsbruck muss bekanntlich eine Liga tiefer. Das steht schon länger fest. Seit letzten Samstag aber wissen wir, Tirol hat einen neuen Bundesligisten und die scheinbare Wachablöse im Land wurde schneller vollzogen, als gedacht. Das hätten nur die wenigsten erwartet. Auf alle Fälle nicht so schnell.

Die WSG Wattens hatte noch in der letzten Saison nichts mit den vorderen Rängen zu tun. Hatte alle vier Derbys gegen Schwarz-Grün glatt verloren und der FCW legte eine fulminante Saison hin. Mehr noch: der Verein ist mit fünf (!) Mannschaften eine Liga höher geklettert. Am Zukunftsprogramm mit Trainingszentrum und nachhaltiger Ausrichtung wurde eifrig gearbeitet. Es ging was weiter! Die Gründe, warum die Saison dann nicht so verlaufen ist wie erhofft, kann man hier nachlesen: https://tivoli12.at/anpfiff-zum-spiel/k … ilanz.html

 

Den ORF interessiert das Thema

In der ORF-Radio-Tirol-Sendung „Hallo Tirol“ sollte über das Thema „Wattens Olé – Wacker oje“ groß diskutiert werden. Auf viellfachen Wunsch bringen wir eine Zusanmmenfassung dieser Sendung.

Im Vorfeld war man natürlich skeptisch, da man aus der Vergangenheit solche Sendungen ja kennt. Sehr oft rufen da Leute an, die keine Hintergründe kennen und getrieben von mehr – oder viel zu oft – weniger seriösen Presseartikeln geleitet, ihren Frust ablassen. Aber überraschend viele hatten angerufen, die sich über die Situation ernsthafte Gedanken machen. Journalisten und Anhänger beider Seiten kamen zu Wort. Als „Experte“ im Studio war Norbert Belina zu Gast.

Was sagen Medienvertreter?

Alexander Gruber, ehemaliger Schwarz-Grüner und nun Redakteur bei der Tiroler Tageszeitung meint, man müsse fair sein. Entschieden wurde das hier wie dort erst in der letzten Runde. Daran sieht man wie knapp das eigentlich gewesen ist.
Mit dem Trainerwechsel und den Umstellungen hat man beim FCW nie zur Ruhe gefunden.
In Wattens hat man das besser gelöst, obwohl nicht alles Gold war, was da geglänzt hat. Silberberger (Trainer) und Köck (Manager) hatten ein Konzept und dass der Verein in Zukunft „Wattener Sportgemeinschaft Swarovski Tirol“ heißen wird, kommentiert Gruber damit, dass es eigentlich sekundär sei, wie der Verein heißt. Wichtig ist, dass das Publikum mit einem positiven Gefühl nach Hause geht.
Sehr schade sei es um die gute Arbeit im Nachwuchs des FC Wacker.

Florian Madl, Sportredakteur der Tiroler Tageszeitung befürchtet, dass der Abstieg den FC Wacker Innsbruck um Jahre zurückwirft.

Georg Fraisl von der Tiroler Krone macht sich große Sorgen um den FC Wacker Innsbruck. Die weiteren Ausführungen spare ich mir jetzt, weil es sich dabei um reine Spekulationen handelte.

(Zu erwähnen wäre dabei schon, dass die Tiroler Krone und besonders der Kurier zurzeit fleißig den schwarzen Peter herbei schreiben. Ganz im Gegensatz zur Tiroler Tageszeitung, die zum größten Teil schon fair berichteten.)

Was sagen die Anhänger und Hörer dazu?

Schon beim ersten Anruf in die Sendung, waren die Studiogäste sichtlich überrascht. Ein Herr aus Wattenberg hat der WSG zum Aufstieg gratuliert, aber eindeutig klargestellt, dass er Schwarz-Grüner bleibt und kein Spiel der Grün-Weißen in der Bundesliga besucht.

Überhaupt gab es sehr viele positive Wort- und Emailmeldungen Richtung Wacker Innsbruck.

So hat in etwa Martin aus Innsbruck geschrieben: Man solle das Thema von zwei Seiten betrachten. Da ist zum einen die sportliche: Wacker ist verdient abgestiegen, weil man über 32 Runden die schlechteste Mannschaft war. Umgekehrt ist die WSG verdient aufgestiegen, weil man nach 30 Runden die meisten Punkte hatte.

Trotzdem ärgern ihn Aussagen wie, dass das “alle echten Tiroler” freuen sollte. Nun ja, vielleicht sei er dann kein echter Tiroler, aber ihm gehe es um Wacker Innsbruck. Er habe nichts davon, wenn die WSG erfolgreich ist. In allen anderen Bundesländern können mehrere Vereine gut nebeneinander existieren. Nur in Tirol scheint das immer ein Problem zu sein. Man sollte immer Respekt vor einander haben. Aber er sage es ganz ehrlich: Er geht weiter zum Wacker ins Tivoli und nicht zur WSG Swarovski Tirol, weil Schwarz-Grün ist sein Verein!
(Recht hat er, der Martin!)

Wolfgang meint, der Knackpunkt in Innsbruck war sicher der Trainerwechsel. Karl mit seiner ruhigen und besonnenen Art hätte der Mannschaft gutgetan. (War wohl nicht so, sonst hätte der FCW zum Frühjahrsauftakt, die ersten vier Partien nicht verloren!)

Walter aus Ellbögen gratuliert der WSG und besonders deren Präsidentin. Und dankt für ihre kontinuierliche Arbeit ohne ständige Trainerwechsel. Walter wird sicher ein Spiel der WSG besuchen.

In diese Kerbe schlug dann auch Norbert Bilina. Silberberger ist sechs Jahre Trainer der WSG und Innsbruck hätte in der selben Zeit mindestens zehn Trainer verbraucht.

Rupert aus Schwaz gratuliert und gibt den Rat, nicht den selben Fehler wie in Innsbruck zu machen und Spieler zu holen, die nicht ins Konzept passen. Eher auf die Jugend setzen.

(Rupert meint sicher die Verpflichtung von Grünwald, Säumel und Hölzl und hat dabei leider recht. Aber die Verantwortlichen werden sich bei deren Verpflichtung schon auch was gedacht haben. Das ist eben in die Hosen gegangen. So etwas kann aber beim Fußball immer passieren!)

Hans hat ein Mail geschrieben: Keine Fusion! Der Tiroler Fußball müsse zusammenarbeiten. Wattens, Wacker, der Tiroler Fußballverband und die Akademien, alle müssen an einem Strang ziehen. Das ist lebenswichtig. Wacker und Wattens haben zusammen sechs Kampfmannschaften und hunderte Nachwuchsspieler. Die Tiroler Fußballzukunft hat begonnen. Der Kristall glänzt schon. Träumt der Hans

Belina hat dazu erklärt: die Idee gibs schon länger, nur ist jetzt die WSG in der Bundesliga. Das positivste in dieser Saison sei überhaupt Wacker Innsbruck II. Die hatten den Wattenern fast den Meistertitel gekostet.

Eine Anruferin sagt klipp und klar, Sie mag BEIDE Vereine. Punkt aus!

Michael aus Innsbruck bringt dann vieles auf den Punkt: man sollte jetzt Wacker nicht so schlecht reden. Immerhin hatte Wacker über Jahrzehnte den alleinigen Druck und die WSG konnte sich ohne selbigen im Schatten herantasten. Und die Schwarz-Grünen mussten in Tirol vieles alleine abdecken. Obwohl der sehr schlecht behandelt worden ist, extrem viel Sippenhaftung abbekommen hat. Michael hat auch angesprochen, dass Herr Langes damals von den FC Tirol Verantwortlichen vor Gericht gezogen wurde, aber niemand nach der Ära dieser Herrn etwas mit dem zu tun hat, was damals passiert ist. Besonders der aktuelle Vorstand nicht.
(Diana Langes wirft das ja dem FC Wacker Innsbruck immer noch vor)
Weiteres meint Michael. Dass es mit so einer Familie (Firma) im Hintergrund sicher einfacher sei und wenn etwas Geld verschwindet, sicher nachgeschossen wird. Das hat Wacker nie gehabt. Da wurde nach Aufstiegen das Budget gekürzt und es ist überhaupt eigenartig und ein Tiroler Phänomen, dass nach einem fünffachen Aufstieg das Sponsorgeld um € 200.000 reduziert wird.

Frau Margit (kein Fußballfan) hat Ali Hörtnagl in Frage gestellt. Unter den möchte sie nicht arbeiten. Silberberger sei viel sympathischer.
(Ansichtssache! Silberberger ist aber nicht fünffacher Österreichischer Meister, zweimal Cupsieger, erreichen des Semifinales im Europacup und Österreichischer Meister als Manager geworden. Da hat Silbi noch viel Aufholbedarf! Sehr viel….)

Ich habe mich auch an der Diskussion beteiligt. Ich bin ja Schwarz-Grün durch und durch und habe angefügt, für kommende Saison wäre es so und so ein Sparbudget geworden und wir hätten mit einer sehr jungen Mannschaft antreten müssen. Wohlgemerkt in der Bundesliga!
Auch hatte mich interessiert, was Herr Belina dazu sagt, dass in Innsbruck 20 Jahre Stillstand herrscht. Während sich sämtliche Konkurrenten enorm weiterentwickelt haben. Es in St. Pölten sogar eine Akademie für die Damen gibt.
Auch dass der Verein nicht nur aus den Profis besteht, sondern aus Damenmannschaften, und einem sehr guten Nachwuchs besteht, wo gute Arbeit geleistet wird.

Belina hat mir zugestimmt und weiß auch nicht, warum es in anderen Bundesländern besser ist. Genauer konnte er nicht antworten, weil die Sendung zu Ende gewesen ist. Viele Fragen von Hörern und per Email blieben unbeantwortet. Und auch auf Fragen der Hörer während der Sendung wussten die ORF-Leute oft nicht, nach welcher Fahne die sich drehen sollten. Woher weht jetzt der Wind? Auf jeden Fall kein schlechter Tag für Schwarz-Grün. Danke!

Die Diskussion war durchaus fair und überraschend viel pro Wacker. Praktisch jeder Anrufer, oder Email-Schreiber haben der WSG zu deren Aufstieg gratuliert.
Man hat aber auch gemerkt, dass die „Wattener Sportgemeinschaft Swarovski Tirol „bei einigen durchaus gut ankommen könnte. Scheint ja fast so, als wären irgendwie auf beiden Seiten eine Art Aufbruchstimmung vorhanden. Man darf also gespannt sein, was kommt. Ich werde berichten! Über unseren FC Wacker Innsbruck!

Photo by Philipp Pilz from FreeImages

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Autor: Rudolf Tilg

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