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500 UND WAS NUN?

Meinen 500sten Fanview im „tivoli12 magazin“ hätte ich mir anders vorgestellt. Bei Gott, ganz anders. Da hat aller Einsatz nichts geholfen. Alle Verbundenheit, alle Treueschwüre. Nicht einmal Wackerwallfahrten, die ich gemeinsam mit Freunden und alleine unternommen habe. Mails, Berichte und Diskussionen, scheinbar alles für die Katz. Dabei habe ich doch gar keine – sondern einen Hund.

Es schaut düster aus. Wenn man manche Zeitungsberichte so liest und so manche Meinung hört, sehr düster. Aus der Mission „2020“ ist scheinbar Ernüchterung geworden. Scheinbar… aber ist das wirklich so?
Das ist mein Jubiläumsartikel und darum werde ich MEINE Gedanken zur Situation wiedergeben. Wie das jeder selbst handhabt, muss jeder für sich entscheiden. Aber vielleicht kann ich einen Denkanstoß liefern.

 

Keine Zukunft ohne Vergangenheit

Eigentlich sollte man das hinter uns Liegende vergessen und nur nach vorne blicken. Aber so einfach ist das nicht. Unsere FC Wacker Innsbruck erzeugt nicht zuletzt wegen seiner Vergangenheit, wegen seiner Aura und seiner bewegenden 106-jährigen Vereinsgeschichte für Verbundenheit in ganz Österreich und weit darüber hinaus.
Was auch passiert ist, unser FCW hat immer polarisiert, war immer im Gespräch. Und nach JEDEM Tiefschlag ist der Verein wieder auferstanden und das wird er auch diesmal tun!
Unsere zehn Meistertitel und die sieben Cuptriumpfe, so wie die internationalen Erfolge sind Bürde und Segen zugleich. Immer noch wird der Verein mit glorreichen Zeiten in Verbindung gebracht und dementsprechend „weit überzogene Erwartungshaltungen“ geschürt.
Nun sind zum ersten Mal Tatsachen auf den Tisch. Wie sah, wie sieht es wirklich aus.
Und daraus kann und wird auch etwas Positives entstehen.

Der Trugschluss

Das zieht sich ja wie ein roter Faden durch unsere jüngere Geschichte. Wacker in der zweiten Liga. Geht doch nicht. Ein FC Wacker Innsbruck gehört in die Bundesliga. Punkt aus! Dementsprechend ist gefordert worden. Medial und auch auf Seiten der Sponsoren. Und der Fan erinnert sich nur zu gerne an glorreiche Zeiten. Kaum einer hinterfragt wie die Erfolge zustande gekommen sind und wie alles geendet hat.
Getrieben von diesem Erfolgsdruck musste der Verein seit 2002 immer wieder in Vorleistungen gehen und hohes (fianzielles) Risiko tragen. Nur scheinbar, hat sich dieses „Risiko“ immer ausgezahlt.
Aber was passierte dann? Weder Sponsoren noch sonstige Entscheidungsträger haben Erfolge honoriert. Es gab immer die Forderung nach Bundesliga, doch die fianzielle Ausstattung dafür hatte man kaum. Trotzdem war man sein 2002 neun Jahre in Österreichs höchster Liga. Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel. So geht das schon seit Jahren.
Man ist in der Bundesliga gestanden, mit kaum mehr Mitteln als eine Liga darunter. Nur das TV-Geld hatte sich erhöht. Wegen der Altlasten aus der zuvor angesprochenen risikobehafteten Vergangeheit mussten dazu noch Spieler verkauft werden, um den Spielbertrieb aufrecht zu erhalten. IMMER. Mit einem Go-Kart in der Formel 1 antreten zu wollen ist nicht drin. Das werden auch noch andere merken.

Die Chance

Zusammengefasst war die Vorbelastung des Vereins, der Druck im Tiroler Fußball den Profibetrieb und damit den Spitzenfußball zum kleinstmöglichen Preis unbedingt abdecken zu müssen ein Kreisverkehr, der keine Ausfahrt hatte. Jahrelang war dieser Ritt auf der Rasierklinge verbunden mit immer wiederkehrenden wirtschaftlichen Sorgen.
Nun kam die Ausfahrt aus dem Kreisverkehr. Scheinbar in eine Katastrophe. Wir sind abgestiegen und ausgerechnet der Konkurrent in Tirol aufgestiegen.
Aber ich sehe es anders. Ganz anders! Erstmals seit einer Ewigkeit, ja zum ersten Mal überhaupt (nimmt man die goldenen Siebziger und die Ära des FC Swarovski mal aus) liegen die Karten auf den Tisch, wie es im Tiroler Fußball wirklich aussieht.
Seit langem ist der FCW schuldenfrei. Drei Millionen Budget für die Saison 2019/20 schaut auf den ersten Blick passabel aus. Aber laut Hörtnagl (Pressekonferenz) fließt davon über eine Million in die Infrastruktur.
Der FCW verfügt über 17 Mannschaften. Administration, Abgaben, Steuern, man wird nicht drum herumkommen, mehr aufzutreiben.
Fans und Mitglieder machen sich enorm viele Gedanken und liefern viele Vorschläge. Der FCW rückt zusammen.
Schaut man ins Netz und hört sich um, hat man den Eindruck, es ist ein großes „Wir-Gefühl“ entstanden.

Das wird was

WIR werden wichtig sein. Wir Mitglieder und Fans sind das Herz des Vereins und erst wenn das zu schlagen aufhört, kommt der Totengräber!
Erster Schritt: Wer es noch nicht ist, Mitglied werden: https://www.fc-wacker-innsbruck.at/informationen-2.html
Ein Abo sollte ohnehin Pflicht sein! Der Weg mit jungen begeisternden Spielern könnte toll werden. Bei einer Niederlage wird nicht gleich wieder alles in Frage gestellt werden. Die Stimmung um den Verein wird weit positiver werden, als bisher.
Und das wird auch Sponsoren überzeugen. Darum immer Wacker bleiben, sich einbringen und in eine gute Zukunft blicken!

Das war mein 500ter Fanview. Ich hätte gerne was Anderes geschrieben. Aber ich freue mich auf unsere Zukunft!
Und nicht vergessen, neben den 500 Artikeln im „tivoli12 magazin“ sind hier noch viele zu lesen und sehr interessant: https://history.tivoli12.at/

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Autor: Rudolf Tilg

Dieser Text stellt geistiges Eigentum des tivoli12 magazins dar und ist somit urheberrechtlich geschützt. Um den Text, oder Teile davon nutzen zu können, setzen Sie sich bitte mit dem tivoli12 magazin in Verbindung.
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