Skip to main content

Zwischen Kult und Wahnsinn

Zweitliga Auftakt in Österreich. 0:2 beim Schlusslicht der letzten Saison verloren und das zarte Pflänzchen Hoffnung im Keim erstickt. Also alles beim Alten, oder?
Ja, wenn man es so sehen will und alles rundeherum ausklammert. Wenn man nicht sehen will, dass bis auf das ein oder andere Farm Team der Bundesligisten der FCW mit Abstand das jüngste Team der Liga stellt.

 

Ein Hauch von Tradition

Vorwärts Steyr hat sicher Tradition. Die Oberösterreicher bestehen seit 1919. Und es hat schon einige interessante Duelle gegen unsere Schwarz-Grünen gegeben. Mitunter hat man sich gegen die schon mal ordentlich blamiert.
Zum ersten Mal in Steyr war ich beim Debüt vom Pipo Gorosito. Der sich uns da mit einem herrlichen Freistoßtor vorgestellt hat. Gewonnen haben wir trotzdem nicht.
Damals war eine große Zeit der Innsbrucker. Aber ich kann getrost behaupten, am Freitag war in Steyr mehr los. Zumindest stimmungstechnisch.
Von Seiten der Innsbrucker dürfte das ganz klar ein kräftiges Ausrufezeichen gewesen sein. Steyr liegt in der Mitte von Österreich. Weit zu fahren vom Westen, wie vom Osten aus. Dennoch: an die 200 Schwarz-Grüne waren im Vorwärts Stadion gewillt, keinen Schritt „Rückwärts“ zu machen!
Schwarz-Grün, egal was passiert und wie sehr man uns ans Bein pinkelt. Das ist schon Kult!
Da auch der Gegner in seinem Stadion was zu bieten hatte, bot sich ein tolles Erlebnis und man kann sagen: „die Party geht weiter“
Tenor unter jenen, die mit gewesen sind: Wolfsberg, Admira, Mattersburg, St. Pölten und auch Hartberg gehen sicher keinen ab. Auch Liga Zwei hat ihren Reiz!

Guter Auftritt

Ob es ein guter Auftritt unseres jungen Teams gewesen ist, ist schwer zu beurteilen. Erste Halbzeit wurde einige Zeit benötigt, um in die Gänge zu kommen. Vergessen darf man dabei aber auch nicht, dass es für diese Mannschaft eine ganz neue Situation darstellt. Raus aus dem Schatten und vor den Vorhang. Und wie leicht da schon mal die Knie schlottern, weiß jeder der schon mal irgendwie aufgetreten ist. Im Profifußball ist das „Druck raus“ Wunschdenken.
Zweite Halbzeit war eigentlich sensationell. Und grausam zugleich!
Da geht der Ball an die Stange, wird auf der Linie abgewehrt, geht knapp drüber, der gegnerische Tormann fischt Unhaltbare – zum Haare raufen. Und hinten klingelt es. Fußballgott wo bist du?

Toll auch der Auftritt auf der Gästetribüne. Zweites Pflichtspiel, zweite Choreographie. Guter Support, guter Auftritt. Das wurde sogar vom Gegner so respektiert.
Man kann sagen, Schwarz-Grüne aus West und Ost haben sich in der Mitte getroffen. Einer kam von weiter her. Unser Sebi aus Braunschweig ist über Lettland, Litauen und Estland nach Steyr angereist. Sebi befindet sich auf Weltreise und hat es sich nicht nehmen lassen, seinen Schwarz-Grünen einen Besuch abzustatten.

Masse ist nicht Kult

Es ist ganz klar. Die Masse der sportbegeisterten Tiroler wollen Sensationen sehen, Wollen Namen oder namhafte Gegner. Tirol ist kein klassisches Fußballland. Je mehr Aussicht auf Erfolgschancen, je mehr außergewöhnliches geboten wird, desto mehr Leute kommen. Das war schon immer so und das wird auch so bleiben. Wenn ich mich an die goldenen siebziger Jahre zurückerinnere, da hat gegen den SK Rapid am Tivoli kein Blatt Papier mehr hineingepasst und dann gab es genügend Spiele vor 1500 Fans. Wie gegen Simmering oder St. Veith.
Eine kleine, aber sehr feine Fangemeinde in Schwarz-Grün trotzt dem gewaltig. Wacker – egal was passiert und wo auch gespielt wird.
Das Netz ist voll davon. Aktionen werden gestartet und die Verbundenheit ist groß!
Und das ohne Erfolge. Wacker darf sogar neue Abonnenten begrüßen.
Der Erfolg vom Spiel gegen die Zeit spricht ebenso Bände: https://fc-wacker-innsbruck.at/news/new … -zeit.html

Und das alles darf man als „Kult“ bezeichnen. Und noch einer hat was zu sagen: https://www.youtube.com/watch?v=TT6lPPx8d6k

DANKE!

Avatar photo

Autor: Rudolf Tilg

Dieser Text stellt geistiges Eigentum des tivoli12 magazins dar und ist somit urheberrechtlich geschützt. Um den Text, oder Teile davon nutzen zu können, setzen Sie sich bitte mit dem tivoli12 magazin in Verbindung.
Skip to content