Skip to main content

Das Wappen, das wir tragen

Erste Auswärtstore, erster Punkt in der Fremde. Es geht doch. Aber das war ein hartes Stück Arbeit. Jeder, der glaubt in dieser Liga gäbe es leichte Gegner, der könnte eine böse Überraschung erleben. Der FC Liefering erreichte gegen Tabellenführer Klagenfurt immerhin ein 4:4. Hat Verfolger Horn geschlagen und einen Punkt aus Wien Floridsdorf entführt. Außerdem sind die Jungbullen mit Zaster gesegnet und mit internationalen Toptalenten bestückt. Fast 40 an der Zahl.


In der Abwehr sind die jungen Bullen anfällig. Da unser FC Wacker Innsbruck nicht im Stande war, dies in weitere Tore umzumünzen, muss man mit einem Punkt zufrieden sein. Zumal man auch zweimal einen Rückstand wettgemacht hat. Damit wurde aber auch die Chance vertan, ganz vorne anzuklopfen.

Anreise mit Autos

Ein Autocorso mit 15 Autos reiste über das kleine deutsche Eck nach Salzburg. Andere hingegeben haben die bequemere Autobahn vorgezogen Auch aus dem Osten wurde angereist. Getroffen hat man sich dabei in der goldenen Mitte, im Bullenstall. Imposant diese Arena. Im Oberrang trampeln einem Stiere entgegen.
Überall Stiere. Sogar neben dem VIP, wo diese die erreichten Titel zwischen den Hörnern halten. Da die „Arena“ aus Holz ist, ist man geneigt zu meinen: So ein Kuhstall.
30.188 Sitzplätze bietet die Red Bull Arena. 2070 Parkplätze, 39 Kioske und 12 VIP Boxen. Bei Spielen des FC Salzburg könnte man auch vermuten, man befindet sich in einer ländlichen Disco. Nicht so am Samstag. Geöffnet war ein Teil der Haupttribüne und der Auswärtssektor. 503 Zuseher haben sich dabei in die riesige Arena verirrt. Etwa 200 Schwarz-Grüne, die sogar zahlreich auf den Sitzplätzen zu finden waren.
Ex-Spieler Leo Lainer gesellte sich zu den Innsbruckern. Auch die Familie von Stefan Meusburger und den Vater von Alex Gründler habe ich getroffen.
Nichts mit Bullendisco. Nicht einmal die Videowalls waren an.
Die Tivoli Nord hat dann eine tolle Choreographie gezeigt. „Da gibt es keine Fragen – Das ist das Wappen, das wir tragen“ Und weil ich mehrmals angeschrieben und gefragt worden bin, ob das denn eine besondere Bewandtnis hätte, will ich es vorwegnehmen. NEIN. Ein Statement. Mehr nicht!

Historisches

Wow, das leere Stadion hat wie ein Lautsprecher gewirkt. Toll kam die Stimmung vom Auswärtsblock praktisch in jede Ecke des Ovals. Im wahrsten Sinne des Wortes. Das WC auf der Haupttribüne befindet sich ganz im Nordwesteck des Stadions. Weit hinter dem Feld ganz oben. Und selbst ganz hinten drinnen konnte man unsere Fans noch gut hören.
Was müsste dieses Stadion bei einem Fußballspiel für eine tolle Akustik haben. Schade, dass Red Bull die stimmgewaltigen Violetten verbannte, auf reine Produktwerbung setzte. Da hat man auf viel Atmosphäre verzichtet. Identitätswechsel, so wie auch der Wechsel von seinen Farben ist eigentlich ein NoGo. Man kann Eigentümer eines Fußballvereins sein. Aber ganz gehört er niemanden. Ein Fußballverein und seine Fans sind eng miteinander verbunden. Und so ist die Tatsache, dass der FC Salzburg zwar International vor vollen Rängen spielt, aber in der Meisterschaft in sage und schreibe 13 Jahren gerademal die Marke von 9000 im Schnitt erreicht, nicht verwunderlich. Trotz Serienmeister, internationaler Stars und jahrelang ungeschlagen im eigenen Holzkasten. Und bis vor kurzem, verirrten sich da nicht einmal 7000 Fans in das Eurostadion.
Da kann ich mich noch gut an die Zeiten der guten alten Austria erinnern. Da wurde selten vor weniger als 13.000 Zuschauern gespielt. Zumeist vor 18.000 im altehrwürdigen Lehener Stadion.
Selbst der FC Wacker Innsbruck hat da schon 18.000 Leute hingebracht und gegen den Wr. Sportclub mal 14.000. (Das Tivoli war wegen eines Bengalenwurfs gesperrt)
Als einziger Bundesligaverein haben die Violetten in den Neunzigern das Ernst Happel Stadion dreimal komplett gefüllt. Alles Schnee von gestern. Eines Brausesaftls sei Dank! Jetzt sind in Hütteldorf mehr Leute in der Frühmesse, als in Salzburg bei der Meisterfeier.
Sportlich allerdings leisten die Verantwortlichen beim FC Salzburg tolle Arbeit, die inzwischen zum Vorbild für manch andere Klubs geworden ist.

Nett

Das ist im Stadion überall zu spüren. Es sollte aber nicht der Anspruch eines FCW sein, vor lediglich 503 Zusehern gegen das Farmteam der Bullen zu spielen. Aber wenn nicht mehr möglich ist, ist es halt so!
Toll war unser Auftritt in der letzten Saison dort. Das hat sogar bei so manchem Ordner Eindruck hinterlassen. Überhaupt konnte man sich nett mit denen unterhalten. Zwar war im Stadion Rauchverbot, was mir nicht so gefallen hat. Habe aber kein Problem damit.
Eindruck hat auch jener Umstand hinterlassen, als ich ein wenig Einblick in die Bedingungen in Innsbruck und unseren Werdegang etwas näher erläutert habe. Dafür haben unsere Fans und wir Respekt bekommen. Kaum eine Fanszene würde so was aushalten, vom Verein ganz zu schweigen. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Bis auf das, dass man neidisch werden könnte, wenn die von ihren Rahmenbedingungen und der Ausbildungsstätte in Liefering berichten.

Sonstiges

Chancenlos war unser Damenteam trotz guter Leistung gegen Sturm Graz. Dafür hat unsere zweite Damenmannschaft den Blackys einen Punkt abgeluxt.
Unsere dritte Herrenmannschaft ist hingegen auf die Siegerstraße zurückgekehrt.
Unsere zweite Mannschaft hat gegen Wörgl leider den Kürzeren gezogen. Für die Jungs wird es schwer werden. Am Ende des Grunddurchgangs werden die Punkte halbiert. Aber für so manchen dürfte der Sprung ins Haifischbecken Regionalliga doch eine Nummer zu groß sein…

Avatar photo

Autor: Rudolf Tilg

Dieser Text stellt geistiges Eigentum des tivoli12 magazins dar und ist somit urheberrechtlich geschützt. Um den Text, oder Teile davon nutzen zu können, setzen Sie sich bitte mit dem tivoli12 magazin in Verbindung.
Skip to content