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Fußball kann derart ungerecht sein

Am Freitag musste man aus Sicht des FC Wacker Innsbruck auf Schlimmes gefasst sein, war doch mit der SV Ried der Aufstiegskanditat Nummer eins zu Gast, gespickt mit erfahrenen Spielern. Dem Gegenüber stand eine Mannschaft vor lauter jungen Talenten. Wer nun glaubte, es würde eine klare Sache für den haushohen Favoriten werden, wurde eines Besseren belehrt. Geboten wurde ein Spiel auf hohen Niveau, vorbildlich und kampfbetont. Die knapp 2500 Zuschauer sahen eine Superpartie mit einem äußerst „unverdienten“ Spielausgang. So ungerecht kann Fußball sein.

Es ist alles angerichtet

An die letzte Begegnung gegen die SV Ried erinnert man sich gerne. Mit einem Sieg konnte im Frühjahr vor zwei Jahren der Aufstieg in die Bundesliga fixiert werden. Damals wurde das sehr emotionell gefeiert. Der Tivoli hat gebebt, der Inn um Mitternacht gebrannt. Knapp 1,5 Jahre danach ist alles anders. Statt Erfahrung und eine ausgewogene Mannschaft muss der FCW auf die Jugend setzen. Mit etwa € 850.000 für den sportlichen Bereich der FC Wacker Innsbruck GMBH hinkt man selbst in Liga Zwei der Konkurrenz hinterher. Die sportlichen Höhen und Tiefen sind daher mehr als normal. Der FC Wacker Innsbruck liegt im Soll. Mittendrin in einer äußerst spannenden Liga. Und nun kommt es knüppeldick. Die SV Ried als DER Favorit auf die Meisterschaft hat den Anfang gemacht. Der Wolfsberger AC am Mittwoch im ÖFB Cub wird die Draufgabe sein. Dann geht es zu Austria Lustenau, die schon seit mehr als zehn Jahren so etwas wie ein Mitfavorit ist. Und zum Drüberstreuen kommt dann Tabellenführer Austria Klagenfurt ins Tivoli. Festung würde jetzt blöd klingen, doch dürfen wir uns auf spannende Spiele freuen.

Wirklich bitter

Das war eine tolle Leistung unserer jungen Boygroup. Stimmung super, Spiel sehr gut und spannend, was will man mehr. Ganz sicher ein „wenig“ mehr Gerechtigkeit, einen Schiedsrichter, der fragwürdige Strafstöße von glasklaren unterscheiden kann und auch dementsprechend pfeift. Der „fragwürdige“ wurde gegen uns gepfiffen und der klare für uns nicht gegeben!
Ein Spiel das alles hatte. Die Leute hat es nicht mehr auf ihren Sitzen gehalten. Eine tolle Atmosphäre, endete in einem kollektiven Schock nur Minuten vor Ende der Partie. So was haben alle nicht verdient. Nicht dieses tolle Publikum und schon gar nicht unsere junge Mannschaft!
Gegen den Krösus der Liga derart auftzureten und dann doch mit leeren Händen dazustehen. Trotz allem, hat das so richtig Spaß gemacht. Klar wurden bei allen Gegentoren Fehler gemacht. Aber he, da sind 17 bis 20-Jährige Burschen am Feld. Wenn ich da an Fehler arrivierter Spieler unserer Vergangenheit denke, wird mir heute noch so richtig schlecht. Nch ein Wort zu unserem Publikum: Das mag nicht mehr in Massen kommen. Aber es kommt wegen dem FC Wacker Innsbruck. Nicht wegen der Bundesliga und vor allem nicht wegen der Gegner. Und kack drauf, ob uns Interessierte die Bude einrennen, ob die Tribünen auf Grund diverser Gegner und selbsternannte Stars voll sind, es spielt UNSER Verein. Aus Basta!

Freispruch

An anderer Wirkungsstätte wurde auch gekämpft. Wegen der Minute Keilerei in der Innenstadt mussten sich Wiener und Tiroler vor Gericht verantworten. Das Rauschen im Blätterwald ist groß gewesen. Der Aufwand diese Auseinandersetzung polizeilich aufzuklären auch. Herausgekommen ist dabei vorerst nichts. Es gab für alle Beteiligten Freisprüche. Nicht rechtskräftig!
Etwas seltsam mutet da an, dass sämtliche ausgesprochene Stadionverbote aufrecht bleiben werden. Gilt man hierzulande nicht so lange unschuldig, bis der Urteilsspruch gefallen ist?
Ein Grund hierfür ist im § 274 zu finden. (schwere gemeinschaftliche Gewalt). Ermittelt die Polizei in diese Richtung, kommt es zur Datenübermittlung an die Bundesliga und ohne Verurteilung kommt es zu Stadionverboten.
Bis 2014 war dieser Paragraph als „Landfriedensbruch“ totes Recht und wurde dann neu belebt. Ein problematischer Paragraph, der alle demonstrierende Menschen, Fanmärsche, Zusammenkünfte und Aktionen wo viele Menschen zusammenkommen locker mit dem Gesetz in Konflikt bringen könnte. Man muss dabei an gar nichts beteiligt sein, sondern sich nur in unmittelbarer Nähe solcher Aktionen befinden. Das kann JEDEN treffen und besonders Fußballfans. In dieser Gefahr habe ich mich selbst schon sehr oft befunden. Da könnte einen ganz anders werden. Und diese Art von Paragraphen lässt den Behörden und dem Staatsanwalt sämtliche Freiheiten. Wer will sich schon unschuldig sämtliche Privatsphäre durchleuchten lassen? Ich nicht! Außerdem könnte so auch eine Freiheitstrafe bis zu drei Jahren drohen…

Ps. Nicht vergessen: Becher spenden! Auch dieses Jahr sammelt die Tivoli Nord wieder für den Verein für Obdachlose. Mit jedem Becher, jedem Euro hilft man!

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Autor: Rudolf Tilg

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