Zwei Sensationen in wenigen Tagen
Was für ein Paukenschlag zur Mitte der Woche. Das hätten wohl nur die allerwenigsten erwartet. Gegner im ÖFB Cup war kein geringerer, als die unumstrittene Nummer Drei in Österreich. Die haben zuletzt eine Sensation nach der anderen geliefert. Mönchengladbach auswärts klar geschlagen und gegen die Roma ein Unentschieden erreicht. Aber im Cup gegen einen extrem jungen Wacker mussten sie sich beugen. Dieser Erfolg ist noch höher zu bewerten, wenn man sieht, dass die Wolfsberger am Wochenende Sturm Graz auswärts klar beherrscht haben.
Auch die Austria Lustenau, selbsternannter und ewiger Aufstiegsaspirant aus dem Ländle hat im klitzekleinen Westderby gegen unsere jungen Wilden den Kürzeren gezogen. Eine Woche mit gleich zwei Sensationen!
Cup – nicht unser Ding?
Der letzte Cupsieg der Schwarz-Grünen ist schon mehr als 26 Jahre her. Die Chance auf den achten Pokal lebt aber. Auch wenn das ziemlich unrealistisch erscheint, könnte ja einmal ein Wunder passieren. Nächster Gegner ist der SKN St. Pölten in Niederösterreichs Landeshauptstadt. Unattraktiv und unangenehm. Man wird sehen, was sich bis dahin alles tun wird.
Am Mittwoch hatten wir im Cup das erste Heimspiel seit vier(!) Jahren. Erstmals seit sieben Jahren überwintert Wacker im Cup. Es wird Zeit „neue“ Ufer zu betreten. Spieltermin wird der 8. oder 9. Februar 2020 sein. Dann kann ich gleich in meinen Geburtstag hineinfeiern. St. Pölten – ein gutes Los? Na ja, weder Fisch noch Fleisch. Aber was will man erwarten, wenn ein schifahrender bekennender WAC Fan Losfee für den FCW macht.
Reife Leistung
Eine reife Leistung hat unser Trainer Thomas Grumser in der Trainerausbildung hingelegt und die Pro-Lizenz-Prüfungen mit Auszeichnung bestanden. Aber das war ihm nicht genug. Mit dem 1:0 gegen den „Eurofighter“ Wolfsberger AC hat unser Trainer seine Meisterprüfung gleich nachgelegt. Der WAC hatte eine Chance zu Beginn des Spiels und dann eine in der Nachspielzeit. Dazwischen wurde den Kärtnern der Zahn gezogen. Man hat dabei nicht schlecht gestaunt, wie Bacher und Co dem kärnterischen Sensationsteam auf den Nerv gefühlt hat. Sensationell die taktische Disziplin. Erste Halbzeit war es dabei noch relativ ruhig auf den Rängen. Man hat sich offensichtlich schon im Vorfeld darauf eingestellt zu sagen, wir haben gut gekämpft, aber gegen Wolfsberg kann man verlieren. Denkste – unsere Mannschaft hat anders gedacht und ihren Plan perfekt umgesetzt. Knappe 1800 Zuschauer waren aus dem Häuschen. Mann kann jetzt vielleicht über diese Zahl jammern, aber ich sehe es anders. Im Cup hatte ich eigentlich mit weniger gerechnet. Die zweite Halbzeit erzeugte mitunter Gänsehautfeeling. Diese Ganslhaut hat sich aber nach Schlusspfiff ins unendliche gesteigert. Musik aus, Mannschaft in Reih und Glied und ab mit der Hymne aus der Nordtribüne. „Als ich noch ein kleiner Bub war…..“
Und das Novum dabei, auf der Osttribüne wurde mitgesungen. Die haben überhapt Dreiviertel der zweiten Halbzeit mit geklatscht. Hats das früher mal gegeben?
Wahnsinn pur, nach einem Wahnsinnsfight. So schön!
Und am Sonntag zur Kirchenzeit ging es weiter. Und da mir das Beten für die Verstorbenen seit letztem Allerheiligen wichtiger war, übergebe ich nun an unseren rasenden Redakteur Alexander Riedling weiter.
Ein Sieg im Ländle, den nimmt man immer gerne mit
Drei Busse waren für die wackeren Fans gebucht und bis auf ein, zwei Plätze waren auch alle voll. Manch einem Reisenden merkte man an, dass die Nacht kurz war, stand man doch schon um 6 Uhr auf, um zum Treffpunkt kommen zu können. Manch einer ging erst gar nicht schlafen und saß daher „putzmunter“ im Bus. Die Reise durch den Arlberg verflog bei guter Stimmung und Vorfreude wie im Fluge. Ein obligatorisches Gruppenfoto an der Raststätte auf Vorarlberger Boden ließ man sich trotz trübem Wetter nicht nehmen. Danach ging es ins Stadion, das zwei Choreos bestaunen durfte. Der Fanclub von Austria Lustenau feierte sein Zehnjähriges und entrollte eine große Überollfahne, auf Seiten der Auswärtsfans gab es mit dem Wappen verzierte Fahnen. Bevor man jedoch von Innsbrucker Seite die Choreo beisteuerte, wurde die schnelle Führung der Mannschaft bejubelt, die in der Folge einige brenzlige Situationen überstehen musste und den Vorsprung emsig verteidigte. Beim Abgang der Mannschaften tat die Fanszene des FC Wacker Innsbruck ihren Unmut über die Ansetzung der Partie lautstark kund. Kein Wunder, Profifußball am Sonntagvormittag muss wirklich nicht sein.
Die zweite Halbzeit begann sportlich wie die erste. Ein herrlicher Treffer ermöglichte die 2:0-Führung und eine Viertelstunde später stand es gar 3:0 für die Gäste aus Innsbruck. Beide Treffer durch Atsushi Zaizen wurden frenetisch bejubelt. Dennoch wurde es am Ende noch eine Abwehrschlacht. Nicht nur, weil die Lustenauer alles nach vorne warfen und sogar auf 3:2 herankamen, sondern, weil auch Markus Wallner angeschlagen wirkte. Karim Conté (verletzt) und Zaizen wurden ausgewechselt und so musste Wallner seine allerletzten Reserven opfern. Dies funktionierte dann doch noch und so feierte man mit der altbekannten Hymne den Sieg des FC Wacker Innsbruck. Diese Feierlichkeiten verfolgte die Polizei mittels einer Drohne am Himmel. Leider wird man dieses Video nicht zu Gesicht bekommen und für eine Imagekampagne verwenden können. Die Bilder dafür hat sie sicher gemacht. Mit guter Laune ging es retour nach Innsbruck. Lustenau war wieder eine Reise wert.