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Ein Jahr voller Gegensätze

Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Draußen ist es länger dunkel. Die „stille Zeit“ hat uns wieder. Bald glitzert und funkelt der Christbaum. Die wackere Anhängerschaft hat schon fleißig ihre Wunschzettel geschrieben. Bitte nicht jedes Jahr um IHREN Verein zittern zu müssen. So der bescheidene Wunsch. Die weniger bescheidenen Wünsche heißen dann, Auftstieg mittelfristig und langfristig wieder „durch Europa gondeln“ Ob was eintrifft, oder nicht, weiß nur die Hobagoaß oder vielleicht das Kasermandl. Aber man darf die Hoffnung nie aufgeben!

Bitterer geht’s nicht mehr

Die „stille Zeit“, ist auch die Zeit des Rückblicks. 2019 hat ja nicht gut begonnen. Mit drei Niederlagen und einem Trainerwechsel ging es in die Qualifikationsrunde der Bundesliga. Der Abgang von zwei Stammspielern im Winter und die Unform einiger Akteure waren schwer verkraftbar. Mit einem fulminanten Sieg in Harberg ist unser FCW in die Qualifikationsrunde gestartet. Ab da ging es auf und ab. Notgedrungen musste unser Trainer auf die eigene Jugend setzen. (Insgesamt sechs Spieler aus der zweiten Mannschaft) Mit einer sehr unglücklichen Heimniederlage gegen Altach (als weit bessere Mannschaft) schien das Schicksal besiegelt. Doch gleich eine Woche darauf, konnten die Innsbrucker ihren tollen mitgereisten Anhang einen 4:0 Auswärtssieg gegen den selben Gegner schenken. Alles wieder offen. Aber in der entscheidenden Partie gegen die Admira in der vorletzten Runde (bis dahin hätte man alles in der eigenen Hand gehabt) haben die Nerven vollkommen versagt. Zwei Drittel seiner Zweikämpfe verloren. Da war nicht viel zu gewinnen. Vier Niederlagen gegen die Südstädter waren eine zu viel. In der letzten Runde war man damit auf deren Schützenhilfe gegen Hartberg angewiesen. Aber die haben da wenig Charakter gezeigt und ziemlich motivationslos verloren. Unser FCW hat in seinem Heimspiel gegen Mattersburg mit 4:0 gewonnen.
Alles hab ich bereits erlebt. Geisterspiel in der Fremde, Wunder in der letzten Runde usw. Aber so eine Atmosphäre, wie bei diesem Spiel noch nie. Jeder wusste, das könnte es gewesen sein. Ein einziger Punkt gegen die Südstädter hat im Endeffekt gefehlt. Man war praktisch in keinem Spiel deutlich unterlegen. Hat oft einen Fehler zu viel gemacht und nicht selten, als besseres Team verloren. Das Budget musste daher um zwei Drittel gekürzt werden. Und trotzdem wurde vom FCW verlangt, sein System aufrecht zu halten. Groteske Sportpolitik in Tirol.

Schwieriger Neustart, Aufbruchsstimmung unter den Fans

Mit einer Mannschaft von kaum 21 Jahren Durchschnitt ging es also im Juli in Liga Zwei. Eine Stahlliga, die Nerven braucht. Die schwarz-grüne Anhängerschaft hat sich jedenfalls über ihr sehr junges Team gefreut. Zwar haben in der laufenden Saison nur ca. 2200 Besucher im Schnitt das Tivoli erfreut. Aber wer da war, wird bestätigen, dass trotzdem die Atmosphäre äußerst positiv war. Selbst nach Niederlagen. Da wurde das junge Team um Leader (und den frisch gebackenen Ehemann) Alex Gründler bis eine viertel Stunde nach Spielschluss gefeiert. Beweis gefällig? Bitte sehr: https://www.facebook.com/tivoli12/videos/2343487159314688/ . Bei Siegen wurde es im Stadion zunächst ganz still, ehe Fahnen und Schals hoch gingen und sich einem bei der Hymne der Tivoli Nord die Gänsehaut austellt. Absoluter Höhepunkt war der sensationelle Wackermarsch von der Innsbrucker Altstadt bis zum Tivoli im Vorfeld des Traditionsduells gegen den GAK.
Beim Cuptriumph gegen die Europacuphelden aus Wolfsberg hat sogar die Osttribüne mitgesungen. Jeder, der einmal mit dabei war, wird bestätigen, dass in dieser Herbstsaison seit Jahren die positivste Stimmung im Tivoli herrscht. Und ich kann das nur bestärken. Danke an alle, die regelmäßig kommen und für diese Stimmung sorgen. Ein weiterer Beweis, dass Qualität über Quantität steht.

Das war sensationell

Und diese positive Aura beweist auch ein Spiel das niemals stattfinden wird. Das fiktive „Spiel gegen die Zeit“ Über 6000 Tickets wurden da abgesetzt. Damit ist das Spiel, das ja nur zur Unterstützung des FCW gedacht ist, jenes mit den meisten Fans im Herbst am Tivoli. Toll, wer sich da aller beteiligt hat. Darunter die Teamchefs aus Russland und Deutschland. Die Karten würden auch für das erste Europacupspiel des FCW gelten. Zwar ein Traum, aber träumen wird man ja wohl noch dürfen.
Es ist auch sonst einiges passiert. Bei einer Radiosendung des ORF, wo man zum Thema Auf und Abstieg der Tiroler Vereine eine eigene Sendung gemacht hatte, haben mehrheitlich Schwarz-Grüne angerufen und ihre Treue zum Verein bekundet und so einiges klar gestellt. Nach denunzierenden Videos dem FCW gegenüber (unter anderen von TirolTV) haben hunderte unser Fans reagiert. Besonders ein Video eines ehemaligen Chefredakteurs von Tirols größter Tageszeitung hat dabei empört. Aber der (oder die) haben nicht mit Reaktionen echter Fans gerechnet. So was scheinen die nicht zu kennen. Fußball ist für die nur Spielball ihres eigenen Hasses. Aber nicht mit uns!

Bis zum siebten Februar in St. Pölten!

Bleibt noch schöne und friedliche Weihnachten zu wünschen. Und nicht vergessen, den Christbaum schwarz-grün zu schmücken! Abschließen möchte ich mit einem Satz von Winston Churchill der für unsere Zukunft Hoffnung bringen soll: „Dies ist nicht das Ende. Es ist nicht einmal der Anfang vom Ende. Aber es ist, vielleicht, das Ende des Anfangs.“

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Autor: Rudolf Tilg

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